Samstag, 05. Juni 2021: Glaubensprüfung (2)
Zu einer Berufsausbildung gehören Prüfungen. Sie sollen den Kenntnisstand des Azubis feststellen und noch bestehende Defizite offenbar machen. Allgemein verbreitet ist dabei die Gewohnheit, nur im Blick auf diese Prüfungen zu lernen und sich vorzubereiten, ansonsten jedoch die Ausbildung eher locker zu nehmen. Damit verkennt man aber, dass es nicht nur um vorübergehend erworbene Kenntnisse geht, sondern um eine durch und durch wirksame und fortdauernde Qualifikation, die später den Erfolg im Beruf gewährleistet.
Auch eine Prüfung des Glaubens kann hilfreich sein, um jemandem seinen eigenen Zustand klarzumachen. In diesem guten Sinne prüft uns Gott durch verschiedene Situationen im Leben, in denen sich der Glaube dann bewährt oder unbewährt bleibt. Daraus kann man dann die Konsequenz ziehen, die Sache mit dem Glauben noch einmal ehrlich und entschieden anzugehen. Woran ist denn Glaube erkennbar? Zum Beispiel daran, dass man in einer Notlage zuerst Gott um Hilfe und Weisheit bittet und nicht sofort alle möglichen Anstrengungen unternimmt, um diese Notlage so schnell, wie es geht, zu beseitigen. Und schließlich auch daran, sich nicht selbst auf die Schulter zu klopfen, wenn die Hilfe und Befreiung erfolgt ist, sondern Gott dafür zu danken. Glaube beweist sich daran, dass wir unserem Bekenntnis zu Gott gerecht werden, indem wir ihn tatsächlich in unser Leben miteinbeziehen.
Paulus fordert im Tagesvers dazu auf, dass wir uns selbst prüfen können und sollen, ob wir im Glauben sind. Und die Konsequenz ist dann sicher nicht die, zu verschleiern, wenn wir es nicht sind, sondern endlich Buße zu tun und unser Vertrauen auf Gott zu setzen, damit Jesus tatsächlich in uns Raum gewinnt.
Joachim Pletsch
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- Hebräer 10,32-39