Mittwoch, 29. September 2021: Darf ich selber denken?

Als wissenschaftlicher Laie hat man es nicht so einfach. Man hört viele Aussagen über die Entstehung der Welt, das Alter der Erde, die Entwicklung des Menschen. Es werden kühne Zeiten und Zeiträume vertreten. Logische Animationsfilme und Abbildungen zeigen in nachvollziehbarer Weise, wie alles gewesen sein muss. Was tut der Laie? Er glaubt, was ihm gesagt wird.
Ein Problem ist, dass wir Laien denken, wenn ein Wissenschaftler über die Dinge der Vorzeit redet, dann muss es stimmen. Er weiß ja, wovon er spricht. Aber da ja niemand von uns vor so langer Zeit anwesend war, sind das, was uns vermittelt wird, erst mal Überlegungen, Folgerungen, Interpretationen von Fakten. Es sind nicht die Fakten selbst. Ich möchte als Laie nicht so tun, als wollte ich wissenschaftliches Arbeiten infrage stellen. Aber müssten Wissenschaftler, die den Ursprung der Erde und des Lebens ergründen wollen, nicht so reden: »Wir haben die und die Fakten beobachtet. Wir haben uns Gedanken gemacht, wie alles gewesen sein könnte. Wir haben versucht, eine Deutung zu finden. Alles aber nur mit Vorbehalt. Vielleicht irren wir. Da niemand dabei war, kann man das nie mit letzter Sicherheit sagen.« Das fände ich ehrlicher.
Ich möchte gern selber denken und nicht nur etwas wiederkäuen. Ich möchte auch logisch denken. Der Gedanke an eine zufällige, planlose Entstehung einer komplexen Welt ist für mich nicht logisch. Für mich ist Folgendes schlüssiger: Jemand hat geplant, geordnet, hervorgebracht, Ideen verwirklicht. Er hatte die Kraft und Energie, es durchzusetzen. Und er hat die Möglichkeit, eines der größten Wunder zu vollbringen: Leben in tote Materie zu geben. Ein Urheber, z. B. Gott, ist für mich logischer als Zufall.

Manfred Herbst


Frage
Übernehmen Sie das, was Sie hören, einfach so?
Tipp
Man darf sich durchaus auch des eigenen Verstandes bedienen und – Gott glauben, was er uns offenbart.
Bibellese
Hebräer 11,1-6

Dienstag, 28. September 2021: Was ist der Fokus?

Mitten in der Corona-Zeit, als Kontaktsperre herrscht und alle Schulen geschlossen sind, flattert mal wieder das Werbeblättchen eines Mode-Labels ins Haus. Diesmal fällt mir ein Satz auf der Rückseite ins Auge: »Es ist eine besondere Zeit. Wir wissen, dass Fashion gerade nicht der Fokus ist.« Interessant: Jetzt, wo wir uns in einer Krise befinden, ist uns klar, dass Mode nicht das Wichtigste ist. Fashion ist gerade nicht im Fokus. Doch was ist im Fokus meines Lebens? Ich muss zugeben, dass ich manchmal wenig fokussiert bin. Wie sehr ist unser Leben doch gefüllt mit Nebensächlichkeiten, mit letztendlich unwichtigen Dingen, wie zum Beispiel Mode.
Jesus war da ganz anders. Er verbrachte nur etwa 33 Jahre auf der Erde. Doch er war höchst fokussiert und verschwendete seine Zeit nicht mit Nebensächlichkeiten. Er opferte sein Leben, um Menschen zu helfen, Kranke zu heilen und die Gute Botschaft des Evangeliums zu predigen. Dabei gönnte er sich keine Ruhe und stellte seine eigenen Bedürfnisse hinten an. Oft war sein Tag bis spät abends damit gefüllt, sich um andere zu kümmern und sich mit den Leiden der Welt um ihn herum zu befassen. Einmal sagte Jesus, dass er gekommen sei, um den Willen Gottes zu tun und das Werk zu Ende zu bringen, das Gott, sein Vater, ihm aufgetragen hatte. Er war äußerst fokussiert. Er wusste, was wichtig war: den Menschen zu zeigen, wer und wie Gott ist. Sein Fokus war, Gottes Wesen für uns Menschen begreifbar zu machen.
Vier spannende Bücher der Bibel handeln davon, wie Jesus sein Leben führte und dabei das Wichtigste im Fokus hatte. Es lohnt sich, das nachzulesen und zu entdecken, wie der Sohn Gottes den Willen seines himmlischen Vaters vollkommen ausgeführt hat.

Michaja Franz


Frage
Was war Ihrer Meinung nach der Sinn von Jesu Leben auf der Erde?
Tipp
Lesen Sie doch einmal die Lebensgeschichte dieses faszinierenden Mannes in der Bibel!
Bibellese
Johannes 17,1-5

Montag, 27. September 2021: Begeisterung

Zu allen Zeiten ließen sich die Menschen von allen möglichen Dingen begeistern. Und bis in unsere heutige Zeit hinein ist das Spektrum der Möglichkeiten stetig gewachsen: Der eine ist fasziniert von Höhlenforschung, der andere von der Mondlandung, der nächste liebt Schach, wieder ein anderer »Bungee-Jumping«, der eine ist begeistert von großen Dschungelarealen, ein anderer wiederum ganz einfach von seinem Schrebergarten …
Es ist eine tolle Sache, dass unsere Welt so bunt und vielfältig ist und es somit für die verschiedensten Interessen Entfaltungsmöglichkeiten gibt. Trotzdem nutzen sich natürlich auch viele Begeisterungsfaktoren im Laufe des Lebens ab – manche schneller, als man denkt. Wer hätte es z. B. noch nicht erlebt, dass gefeierte neue technische Errungenschaften schon nach ziemlich kurzer Zeit völlig überholt waren und daher aussortiert werden mussten.
Im Gegensatz dazu wird in der Bibel ein Begeisterungsfaktor vorgestellt, der ganz und gar nicht dem technischen Fortschritt, den Modemeinungen oder dem Lebensalter unterworfen ist. Von den ersten Seiten der Bibel an bis ins letzte Buch des Neuen Testaments erleben Menschen die Faszination, die von Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, ausgeht.
Und wie wirkt es sich im Leben aus, wenn wir in unserer heutigen Zeit diesen Begeisterungsfunken auf uns überspringen lassen? Dann können wir das erleben, was in Nehemia 8,10 steht: »Die Freude am HERRN ist unsere Stärke!« Dies gilt auch heute noch: Da, wo Menschen begeistert und anbetend vor Gott stehen, da kommen Lebensmut und Dynamik in ihr Dasein hinein. Und der Weg zu diesem faszinierenden Gott führt über Jesus Christus, den Erlöser, den Gott uns gesandt hat.

Stefan Nietzke


Frage
Was begeistert Sie dauerhaft und langfristig?
Tipp
Gottes Freude ist eine Quelle, die dauerhaft zufrieden und glücklich macht.
Bibellese
Psalm 33

Sonntag, 26. September 2021: Sonntag ist Feiertag

Als Kind war der Sonntag für uns immer etwas Besonderes. Ich musste den »Sonntagsanzug« anziehen. Das waren Klamotten, die man nur Sonntags anzog. Wir mussten früh aufstehen, um pünktlich im Gottesdienst zu sein. Fahrradfahren war am Sonntag »verboten«, Hausaufgaben machen auch. Damals fand ich es meist sehr öde, den Tag in einer gewissen Ruhe und Stille zu verbringen. Aber alle machten das so. Den Feiertag heiligen? Wozu das?
Ruhe tut gut! Muße auch! Zeit zum Reflektieren, zum Nachdenken, zum Resümieren! Ruhe tut not! Bin ich noch auf dem richtigen Weg, stimmen meine Prioritäten, sind meine Beweggründe in Ordnung, wo und wie sollte ich mein Leben investieren? Ruhe tut gut! Ausschlafen, erholen, die Natur genießen, Zeit für Gespräche, Zweisamkeiten, Bücher lesen.
Gott hat es eingerichtet, dass wir einen Tag freihalten sollen und ausruhen. Gott hat es eingerichtet, dass wir neu und regelmäßig über ihn nachdenken, ihm dankbar sind, mit ihm reden, ihm begegnen. Gott hat es eingerichtet als Vorgeschmack auf den Himmel. Dort gibt es ewige Ruhe, keine Tränen, kein Leid, kein Schmerz, keine Trennung. Ewige Liebe in seiner Gegenwart. Gott hat es eingerichtet, um uns bewusst zu machen, wie schnell die Zeit vergeht. Schon ist das kleine Baby in der Schule, schon sind wir 10 Jahre verheiratet, schon sind wir in Rente. Was machen wir aus unserem Leben? Häufig ist »unsere Axt total stumpf, aber wir müssen weiter Bäume fällen«. Statt die Axt zu schärfen, verschwenden wir unsere wenige Kraft mit Unnötigem.
Gott möchte uns anhalten, stillhalten, und innehalten lassen! Gott meint es gut mit uns! Er will, dass wir zur Ruhe kommen und die Ruhe genießen können.

Peter Lüling
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Frage
Wie halten Sie es mit einer regelmäßigen Auszeit?
Tipp
Gestalten Sie den Sonntag einmal bewusst nach den oben genannten Vorgaben!
Bibellese
Markus 6,30-32

Samstag, 25. September 2021: Etwas zum Staunen

Es ist schon erstaunlich. Wir mussten unseren Garten regelrecht umgraben. Die alte Drainage funktionierte nicht mehr; wenn es regnete, standen Teile des Gartens unter Wasser. Der Untergrund besteht überwiegend aus Lehm, da versickert das Wasser nur schwer. Die Drainage war nicht fachmännisch verlegt worden. Im Laufe der Jahre wuchsen die Rohre zu. Es blieb uns nichts anderes übrig, als den Gartenboden aufzureißen und neue Rohre zu verlegen. Diesmal mit Kiesbett und gutem Schotter. Die übrige Erde verteilten wir im Garten und füllten so manche Unebenheit aus. Dann konnten wir einen neuen Rasen einsäen. Kleine Samenkörner, leicht, unscheinbar, aber mit einer unvorstellbaren Kraft ausgestattet. Innerhalb weniger Tage zeigten sich die ersten zarten Spitzen des neuen Grüns. Wie von unsichtbarer Hand sprosste der neue Rasen auf.
Wie kommt so etwas nur? Jede Pflanze hat einen eigenen Samen. Aus einem kleinen Kern keimt, bei guten Voraussetzungen, eine neue Pflanze hervor. So wächst aus einem Apfelkern ein gewaltiger Apfelbaum heran. Und in jedem Apfel, den dieser Baum hervorbringt, stecken wieder viele Kerne, die dieselbe Kraft in sich tragen. Einfach genial erdacht von einem großen und genialen Schöpfer. Das bewegt mich immer wieder neu.
Jemand sagte einmal: »Wir Menschen zählen die Kerne, die in einem Apfel sind, aber Gott zählt die Äpfel, die in einem Kern sind.« Da lohnt es sich, einmal darüber nachzudenken. Gott ist viel größer, als wir erahnen oder erdenken. Seine Liebe zu uns ist noch viel größer. Das hat Gott in der Gabe seines Sohnes bewiesen. Und durch den Glauben an ihn wächst auch etwas Großartiges, nämlich eine Gemeinschaft von vielen Menschen, die – bildlich gesprochen – den Garten Gottes schmücken.

Joschi Frühstück
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Frage
Hat Sie das auch schon zum Staunen gebracht?
Tipp
Im Kern geht es um den Glauben, nur dadurch wächst in Ihnen etwas Bleibendes.
Bibellese
Johannes 15,1-8

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