Montag, 19. April 2021: Im Gewissensgefängnis

Es fühlt sich bedrückend an, wie ein starrer, verurteilender Blick. Wie ein nicht enden wollendes Verhör. Wie ein Fahnder, der einen im eigenen Kopf verfolgt. Irgendwie ungreifbar und doch ganz nah hallt ständig diese leise Stimme in uns nach: »Das musst du in Ordnung bringen!«
Obwohl wir Menschen so unterschiedlich sein können, kennen wir alle dieses Gefühl. Ich rede vom schlechten Gewissen. Sicherlich hat der eine ein feines, der andere eher ein grobmaschiges, was einiges durchgehen lässt. Und wieder ein anderer hat das Gewissen durch ständiges Betätigen des inneren Not-Aus-Schalters fast gänzlich zum Schweigen gebracht. Dennoch bleibt sie da, diese mahnende und gebietende innere Stimme. Sie zeigt an: Man genügt nicht dem Standard, den man für »Richtig« und »Falsch« angesetzt hat; und noch viel weniger dem Maßstab, den ein vollkommener Gott ansetzt. Das Gewissen ist Gottes Alarmsirene in unseren Herzen.
Wenn man es nicht schafft, das Gewissen zu betäuben, muss man es beruhigen. Darum geht es oft bei den Weltreligionen: Man muss einen gewissen Standard erfüllen, um das innere Gewissen zur Ruhe zu bringen. Doch es bleibt immer der nagende Restzweifel: »Reicht das?« Die unglaublich froh machende Botschaft der Bibel ist: Das anklagende Gewissen kann zur Ruhe kommen. Man kann Gewissheit haben, von Gott angenommen zu sein. Nicht, indem man die getane Schuld abbüßt und mit guten Taten aufwiegt. Nein: Jesus Christus hat an unserer Stelle diese Schuld getragen und durch seinen Tod am Kreuz bezahlt. Ich darf endlich frei werden von dieser inneren Unruhe, nicht gut genug zu sein vor Gott. Jesus ist genug vor Gott. Und diese Befreiung erfahren alle, die Jesus Christus glauben. Das ist ein einzigartiges Geschenk.

Jan Klein
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Frage
Wann hat Ihr Gewissen zuletzt deutlich angeschlagen?
Tipp
Hören Sie auf diese innere Stimme! Gott hat Ihnen damit etwas zu sagen.
Bibellese
Psalm 32

Sonntag, 18. April 2021: Kann man wirklich der Bibel vertrauen?

Auf dem Reichstag zu Worms heute vor 500 Jahren hielt Martin Luther seine bekannte Rede, in der er sich weigerte zu widerrufen – es sei denn, er werde durch »Zeugnisse der Schrift und klare Vernunftgründe« von der Unhaltbarkeit seiner Positionen überzeugt.
Was Luther dazu brachte, sein Leben zu riskieren, war ein tatsächliches, völliges Vertrauen in Gottes Wort, die Bibel. Er tat dies nicht aus reiner Ehrfurcht vor einem Dokument, sondern aus persönlicher Überzeugung. Denn er hatte im Ringen um Wahrheit Gottes Wort immer wieder studiert, genau untersucht und bedacht, bis er Antworten auf seine Fragen bekam, z. B. auf diese: Wie kann ein Mensch gerecht werden vor Gott? Die Antwort: durch Christus allein! Wenn ihm nun jemand kam und ihm das Denken und Reden nach seiner Erkenntnis verbieten wollte, dann würde er das nur gestatten, wenn man dies von der Bibel her klar und vernünftig begründen könnte. Andernfalls blieb er dabei, denn er wusste und fühlte sich vom Heiligen Geist – in Übereinstimmung mit der Bibel – von der Wahrheit überzeugt. Das war ein so festes und sicheres Fundament, wie er es nie zuvor in seinem Leben erfahren hatte. Das war ihm mehr wert als alle Autorität der Kirche und ihrer Lehrer.
Seit Luther haben unzählige Christen die gleiche Erfahrung gemacht. Ihr Glaube an Jesus Christus ruht auf einem sicheren Fundament, das allen Angriffen auf seine Wahrheit und Gültigkeit standgehalten hat. Jeder kann sich auf dieses Fundament stellen, aber dazu muss er die Bibel aufschlagen und darin zu lesen beginnen. Je intensiver und gewissenhafter er das tut, desto überzeugter wird er von der Wahrheit, die in ihr zu finden ist, denn vor allem bezeugt sie uns Jesus, zu dem nur sie eine bleibende und ewige Verbindung knüpfen kann.

Joachim Pletsch
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Frage
Von wem oder was sind Sie überzeugt?
Tipp
Ein wirkliches Fundament für den Glauben findet man nur in der Bibel.
Bibellese
Apostelgeschichte 26,19-29

Samstag, 17. April 2021: Eine kurze Palindrom-Predigt

Man findet die frühchristliche Inschrift auf Brunnen, Bassins und Bottichen: Νίψον ἀνομήματα, μὴ μόναν ὄψιν (Nipson anomemata, me monan opsin). Auch an Trinkbrunnen und Taufbecken bei der Kirche Hagia Sophia in Konstantinopel. Übersetzt ins Deutsche lauten die Worte: Die Sünden abwaschen – nicht nur das Gesicht! Das Kuriose: Dieser Satz lässt sich vorwärts und rückwärts lesen! Er ist also ein sogenanntes Palindrom.
Auch im Deutschen kennen wir solche originellen Satzgebilde: Die Liebe ist Sieger; stets rege ist sie bei Leid. Oder: Ein Esel lese nie. … Reit nie ein Tier! Etwas einfacher ist diese Spiegelachse bei kurzen Worten zu erkennen: Retter; Rotor; Rentner; Reittier oder Marktkram. Scherzhaft sagte mal ein Engländer: Als Eva geschaffen und zu ihrem Mann gebracht wurde, stellte der sich mit den Worten vor: »Madam, I’m Adam!« Dieser Satz reimt sich nicht nur – er ist zugleich ein Palindrom.
Doch bei aller Originalität wollen wir noch mal auf die griechische Inschrift zurückkommen: Wasche deine Sünden ab, nicht nur dein Gesicht! Gottes Wort, die Bibel, ist wie ein Spiegel: Dabei zeigt sie uns nicht unsere äußere Beschaffenheit, sondern möchte unseren inneren Zustand offenlegen. Dieser Satz fordert den Leser auf, sich nicht nur äußerlich zu waschen, sondern auch sein Innenleben nicht zu vernachlässigen.
In seinem Brief mahnt Jakobus: »Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen! Denn wer sich Gottes Botschaft zwar anhört, aber nicht danach handelt, gleicht jemand, der sein Gesicht im Spiegel betrachtet und der, nachdem er sich betrachtet hat, weggeht und sofort wieder vergisst, wie er ausgesehen hat« (Jakobus 1,23-24, NGÜ).

Andreas Fett
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Frage
»Was zögerst du? Steh auf, lass dich taufen und deine Sünden abwaschen, indem du seinen Namen anrufst!« (Apostelgeschichte 22,16)
Tipp
»Das Leben wird immer vorwärts gelebt und rückwärts verstanden« (Selma Lagerlöf)
Bibellese
Johannes 13,1-17

Freitag, 16. April 2021: »Keine Werbung, keine kostenlosen Zeitungen!«

Haben Sie auch so einen Aufkleber auf Ihrem Briefkasten? Das kann ich gut verstehen, wenn vor lauter Werbung von Supermärkten und Pizzabäckern oder Wochenzeitungen die wichtige Post nicht mehr in den Briefkasten passt oder halb heraushängt. Als ich mit 14 Jahren in meiner Heimatstadt Zeitungen verteilte, freute ich mich immer über dieses rote »Stop-Symbol«. Man konnte sich dann den Weg durch einige Vorgärten sparen. Allgemein machte ich die Erfahrung: Je nobler die Gegend, je schicker die Häuser, desto häufiger wollten die Leute keine Werbung oder meine kostenlose Zeitung haben.
Woran lag das? Wahrscheinlich konnten sich die Leute eh alles leisten und waren deshalb auch auf Schnäppchen nicht so angewiesen. Wahrscheinlich bekamen sie eine richtige Tageszeitung und hatten daher weder Zeit noch Lust, zusätzlich noch mein Käseblatt zu lesen. Sie vermittelten den Eindruck: Hier passt alles. Der Vorgarten ist gepflegt, das Auto bestens in Schuss, alle Versicherungen abgeschlossen.
Wenn ich darüber nachdenke, muss ich an ein Bild denken, dass Jesus gebraucht. Eher würde ein Kamel durch ein Nadelöhr passen, als dass ein Reicher in den Himmel komme. Wer auf nichts angewiesen ist, wer schon alles hat, wem man nie einen Gefallen tun muss, der kann auch zu dem Schluss kommen, dass er Gott nicht braucht. Und gerade dieser Gedanke ist die große Gefahr! Kein Mensch kann sich selbst erlösen! Wer niemals jemanden um etwas bitten muss, weil er alles hat, der beugt auch seine Knie vor Gott, dem Höchsten, nur sehr schwerlich. Der Wohlstand kann zu Unabhängigkeit von Gott führen – und damit zum Getrenntsein von ihm. Dieser Zustand jedoch ist im Blick auf die Ewigkeit etwas Höchstgefährliches.

Thomas Bühne


Frage
Streben Sie nach Wohlstand?
Tipp
Sorgen Sie sich lieber darum, mit Gott versöhnt zu werden!
Bibellese
Matthäus 6,33

Donnerstag, 15. April 2021: Klimawandel

An unserem Wohnort gab es 2018 und 2019 sehr trockene und heiße Sommer. An mehreren aufeinander folgenden Monaten fiel nur ca. die Hälfte des sonst üblichen Niederschlages. Die Talsperren waren ziemlich leer, die großen Flüsse nur noch mit Einschränkungen schiffbar, der Borkenkäfer befiel insbesondere viele Nadelbäume, und durch die bis zu 1,80 Meter Tiefe ausgetrockneten Waldböden boten insbesondere die Flachwurzler den Herbststürmen wenig Widerstand. Die Schäden an der Natur und auch die wirtschaftlichen Folgen waren und sind noch immer immens hoch. Beim Schreiben dieses Beitrages (Mitte April 2020) hat es hier in mehr als 4 Wochen gerade einmal 5 mm Regen gegeben. Wenn nicht andere, noch schlimmere Ereignisse wie Pandemie und Kriege dieses Problem überlagern würden, wären die Nachrichten sicher schon wieder voll von der Sorge um den Klimawandel und darum, wie diesem zu begegnen sei. Gibt es nun in unseren Breitengraden keine Winter mehr und nur noch Sommerdürre statt Getreideernten?
Nein, Gott steht zu seinem Wort, das er Noah und seinen Nachkommen nach der Sintflut gegeben hat. Das durften auch wir Naturliebhaber erkennen. Durch starke Niederschläge im Winter füllten sich die Trinkwassertalsperren wieder. Bis Mitte März 2020 war alles zunächst wieder saftig grün. Es gab ein wenig Schnee und im Januar einen zugefrorenen Gartenteich. Das erfüllt mich mit Dankbarkeit Gott gegenüber. In einer Zeit, in der sich Menschen immer mehr von seinen Geboten abwenden, zeigt er ihnen, dass nicht der Mensch, sondern Gott alles in der Hand hat. Gott lässt es zu, dass der Mensch dem globalen Klima Schaden zufügt, ist aber so gnädig, dass wir noch immer säen und ernten dürfen, solange diese Erde existiert.

Hartmut Ulrich
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Frage
Machen Sie sich Sorgen darüber, dass der Klimawandel auch uns in Mitteleuropa mehr und mehr schadet?
Tipp
Horchen Sie auf, wenn Gott hierdurch zu Ihnen redet! Kehren Sie um zu ihm und seinen Geboten!
Bibellese
Apostelgeschichte 17,22-31

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