Samstag, 20. März 2021: Plötzlich war alles anders!

Keine Urlaubsreisen, keine Schule, keine Veranstaltungen usw. Wie lange soll das noch anhalten?, fragten sich viele während der Corona-Pandemie. Man mochte gar nicht vorausblicken, wo alles doch womöglich noch schlimmer wurde. »Alles geht seinen gewohnten Gang«, konnte man wahrlich nicht mehr sagen. Sogar der Vorsatz, aus der momentanen Lage das Beste zu machen, verliert ja an Sinn, wenn sich ein Notstand immer mehr in die Länge zieht.
Vorausblicken macht nur Sinn, wenn es Anzeichen für eine Besserung der Lage gibt. Ist das nicht der Fall, schaut man besser nur auf den bevorstehenden nächsten Tag. Gerade dann, wenn sich die Lage beinahe stündlich ändert, macht es keinen Sinn, weitreichende Pläne zu schmieden, weil das Szenario, das sich einem bietet, schon morgen ein ganz anderes sein kann.
Wer sein Leben in Gott geborgen weiß, muss sich keine Sorgen machen. Er kann den um Hilfe, Umsicht und Zuversicht bitten, der über allem steht und die Macht hat, alles zu ändern. Das ist die beste Vorbeugung gegen Panik und Angst. Und es ermöglicht sogar die Freiheit, dort zu helfen, da, wo sich im Leben anderer Not auftut. In Zeiten der damals staatlich verordneten räumlichen Distanz konnte das ein Brief sein, den man jemandem in den Briefkasten steckte, ein Geschenk, vor der Haustür abgestellt, ein Telefongespräch oder eine Mail, die man verschickte. Es gab manche Möglichkeiten, den Zugang zum Nächsten zu finden. Das lenkte nicht nur ab von der Krise, sondern erfüllte obendrein wieder den Zweck, zu dem Gott, der Schöpfer, uns Menschen eben auch ins Dasein gerufen hat: eine Gemeinschaft zu bilden, einander zu helfen und füreinander da zu sein. So kann man in Krisenzeiten auch noch etwas Gutes entdecken!

Joachim Pletsch
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Frage
Machen Sie mit – nicht nur in Krisenzeiten?
Tipp
Vielleicht können gerade Sie heute jemandem zum Anker werden, an dem dieser Halt finden kann.
Bibellese
Lukas 19,1-10

Freitag, 19. März 2021: »Mutter Natur«?

Der Winter 2019/2020 ist irgendwie ausgefallen. Bei uns gab es keinen Schnee, aber dafür sehr viel Regen. Den brauchten wir auch, denn der letzte Sommer war sehr trocken und heiß. Vermutlich hat der viele Regen den Grundwasserspiegel wieder gut gefüllt.
Es ist warm und hell, die Natur wacht auf. Die ersten Frühblüher stehen in voller Blüte, Krokusse und Osterglocken entfalten ihre herrliche Pracht. Die Bäume stehen voll im Saft und treiben das erste zarte Grün hervor. Das Auge atmet auf, das Licht der Sonne ist hell und erwärmt das Herz und die Sinne. Wunderbar!
Einfach herrlich zu sehen, dass das über Jahre hinaus immer aufs Neue geschieht. Gott steht zu seinem Wort. Schon zu Noah sagte er: »Von nun an, alle Tage der Erde, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht« (1. Mose 8,22). Darauf kann man sich verlassen. Zu 100%. An dem, was Gott gemacht hat, kann man ihn erkennen. Es ist eben nicht »Mutter Natur«, die alles geschaffen hat, sondern alles ist aus der guten Hand Gottes hervorgegangen. Er ist der Schöpfer aller Dinge.
Gott hat auch uns Menschen geschaffen, und er liebt uns mit einer unendlichen Liebe. Das sollten wir Menschen nie vergessen. Seine große Liebe hat er uns damit bewiesen, dass er seinen einzigen Sohn auf diese Welt gesandt hat. Durch den Sündenfall wurde der Mensch von Gott getrennt. Doch durch Jesus können wir wieder zurück in die Gemeinschaft mit unserem Schöpfer. Das ist mehr als ein Frühlingserwachen, denn es gibt nichts Schöneres, als im Einklang und Frieden mit Gott zu leben. Da geht es um mehr als das Leben hier, es geht um unsere Ewigkeit.

Joschi Frühstück
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Frage
Freuen Sie sich auch so sehr auf das Erwachen der Natur?
Tipp
Staunen Sie mit über diesen großen und genialen Gott der Schöpfung und setzen Sie Ihr Vertrauen auf ihn!
Bibellese
Psalm 104

Donnerstag, 18. März 2021: Umkehr von verkehrten Wegen

Vor einem Jahr äußerte sich Joachim Löw zur Corona-Pandemie und der damit verbundenen Entscheidung, die Fußball-Europameisterschaft um ein Jahr zu verschieben. Mit nachdenklichem Blick sagte der Bundestrainer: »Der Mensch denkt immer, dass er alles weiß und alles kann. Das Tempo, das wir die letzten Jahre vorgegeben haben, das war nicht mehr zu toppen.« Dann sprach er davon, dass Macht, Gier, Profit und immer noch bessere Resultate im Vordergrund standen und schloss mit dem Aufruf: »Wir müssen uns hinterfragen!«
Der Ausnahmezustand, den das Corona-Virus verursacht hat, brachte – so wie Löw – manch einen dazu, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen. Zu Hause in Quarantäne hatten viele plötzlich auch die Zeit dazu. Doch eine Einsicht alleine nützt noch nicht viel. Ohne die Umkehr von Gier und anderen falschen Wegen, die Gott nicht gefallen und die seinen Zorn hervorrufen, wird sich wenig ändern.
Seinem Volk Israel ließ Gott zur Zeit von König Salomo mitteilen: »Wenn ich den Himmel verschließe und kein Regen fällt oder wenn ich der Heuschrecke gebiete, das Land abzufressen, und wenn ich eine Pest unter mein Volk sende, und mein Volk, über dem mein Name ausgerufen ist, demütigt sich, und sie beten und suchen mein Angesicht und kehren um von ihren bösen Wegen, dann werde ich vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen« (2. Chronik 7,13-14).
Von Zeit zu Zeit lässt Gott Krisen zu, damit die Menschen erkennen, dass sie in ihrer Erdverbundenheit das Wichtigste vergessen haben: ihren Schöpfer und Erhalter. Wenn ein Unglück bewirkt, dass ein Mensch von seinem Irrweg umkehrt, und sein Leben von da an mit Gott führt, dann hat für ihn die Krise einen entscheidenden Vorteil gehabt.

Markus Wäsch


Frage
Welche Fragen haben Sie sich in der Krise gestellt?
Tipp
Ganz selten sind die Dinge so, wie sie erscheinen.
Bibellese
Habakuk 3,1-7.18-19

Mittwoch, 17. März 2021: Vollmacht

Die Bedeutung einer Vollmacht steht und fällt mit der Macht des Vollmachtgebers. Wenn z. B. ein Mensch mit wenigen wirtschaftlichen Ressourcen einem anderen Vollmacht über sein Vermögen erteilt, kann zwar der Bevollmächtigte über alles verfügen, was dem Vollmachtgeber gehört. Doch das ist ja kaum etwas. Es hört sich vielleicht gut an, aber tatsächlich ist diese Vollmacht sehr begrenzt. Wenn jedoch Jeff Bezos, der Gründer von Amazon, mir die Vollmacht über sein gesamtes Vermögen erteilte, wäre das schon eine andere Hausnummer. Dann könnte ich über mehr als 100 Milliarden Dollar bestimmen!
Im Text des Tages wird auch eine Vollmacht angesprochen, aber eine, die nichts mit Geld zu tun hat: die Vollmacht, auf der Erde Sünden zu vergeben. Sünden sind dabei nicht Pralinen oder Tortenstücke, die ich esse, obwohl meine Waage mir davon abrät. Sünde ist Fehlverhalten, durch das ich reale Schuld auf mich lade.
Wie werde ich diese Sünde los? Mit Geld ist hier nichts zu machen. Sünden haben keinen wirtschaftlichen Gegenwert, keinen Preis und keine Börsennotierung. Auch mit guten Taten schaffe ich kein Gegengewicht. Sünde muss vielmehr vergeben werden. Doch dazu hat nur der die Macht, der über Sünde schlussendlich richtet: Gott selbst. Oder aber derjenige, dem Gott die Vollmacht hierzu gibt. Und genau diese Vollmacht behauptet Jesus Christus von sich selbst. Hat er recht damit? In dem Bericht, der dem Tagesvers zugrunde liegt, beweist Jesus seine Vollmacht dadurch, dass er etwas anderes, scheinbar Unmögliches tut: Er heilt einen Menschen nur durch einen Befehl. Wenn er das kann, dann dürfen wir ihm auch seine Vollmacht glauben, Sünden hier auf der Erde tatsächlich vergeben zu können.

Markus Majonica
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Frage
Wenn Christus diese Vollmacht hat, was hält Sie davon ab, bei ihm Ihre Sünden loszuwerden?
Tipp
Gottes Vollmacht wartet nur darauf, in Anspruch genommen zu werden.
Bibellese
Markus 2,1-12

Dienstag, 16. März 2021: Im Sog der Nachrichten

Eine Verhaltensweise, die die »Corona-Krise« bei einigen Menschen hervorgerufen oder gefördert hat, ist das frenetische Checken der Nachrichten. Jeden Tag gab es neue Infektionszahlen, neue Einschätzungen von Experten und Laien oder Augenzeugenberichte aus anderen Ländern. Viel Zeit und Aufmerksamkeit wurde dafür investiert, möglichst umfassend informiert zu sein.
Aber auch abseits großer Krisen neigen viele Menschen dazu, sich beständig »auf dem neuesten Stand« zu halten. Es passiert täglich so viel in Politik und Gesellschaft, dass es scheinbar immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt.
Warum verspüren viele Menschen den Impuls, die »News« so häufig zu konsumieren? Wollen wir nur gut informierte Bürger sein? Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, ist mein beständiger Nachrichtenkonsum nicht selten eine Art Fluchtmechanismus. Statt mich meinen eigenen Aufgaben und Herausforderungen zu stellen, schweife ich lieber nochmals in die Ferne. Statt mich in die Menschen um mich herum zu investieren, lese ich über Skandale von Menschen, die ich niemals treffen werde. Statt ruhig vor Gott und vor mir selbst zu werden, suche ich die Zerstreuung in den neuesten Berichten, Tweets oder Videos.
Doch als Christ darf ich mich immer wieder vergewissern, dass ich nicht fliehen brauche. Gott schenkt jedem, der ihn kennt, Mut, da zu sein und zu wirken, wo man ist. Wir brauchen uns nicht in fremde Dramen zu flüchten, sondern können unsere ganz eigene Geschichte mit Gott erleben. Natürlich können wir auch weiterhin mitfühlend und betend Anteil nehmen an den Weltereignissen. Aber dazu bedarf es keiner stündlichen News-Updates, die uns mehr in die Passivität als ins Handeln führen.

Sebastian Lüling


Frage
Beobachten Sie mehr das Geschehen woanders, als Ihr eigenes Leben zu gestalten?
Tipp
Vertrauen Sie sich Gott an und lassen Sie ihn genau dort wirken, wo Sie gerade stehen!
Bibellese
2. Mose 3,1-22

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