Sonntag, 28. Februar 2021: Gott spricht zu uns (4) – durch Jesus

Wir haben gesehen, dass Gott durch die Schöpfung, besondere Erlebnisse und unser Gewissen zu uns spricht. Am deutlichsten spricht Gott aber durch seinen Sohn Jesus Christus. Der Apostel Johannes nennt Jesus in seinem Evangelium »das Wort«. Jesus ist die ultimative Information Gottes an uns! Jesus enthüllt uns, wie Gott ist. Er zeigt uns Gottes Charakter: seine tiefe Liebe, langmütige Gnade und unfehlbare Gerechtigkeit. Der Apostel Johannes schreibt weiter: »Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht« (Johannes 1,18).
Jesu Worte waren die Worte, die Gott, sein Vater ihm auftrug: »Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll.« (Johannes 12,49). Die Hauptbotschaft von Jesus lautete: »Tut Buße und glaubt an das Evangelium!« (Markus 1,15). Buße meint hier nicht ein Abbezahlen von Schulden. Es heißt: umdenken, innerlich umkehren. Wir sollen also zu Gott umkehren und an das Evangelium, die Gute Botschaft, glauben. Und diese Gute Botschaft ist, dass Gottes Sohn gekommen ist, um uns zu retten.
Was für eine Frohe Botschaft! Gott selbst wird Mensch und kommt, um uns zu retten. Er selbst lädt sich unsere Sünden auf, lässt das gerechte Gericht über sich ergehen und ruft schließlich am Kreuz aus: »Es ist vollbracht!« (Johannes 19,30). Er hat vollbracht, was wir nie hätten vollbringen können: unsere Schulden bei Gott zu bezahlen. Der Weg zu Gott ist frei. Er lädt uns ein und freut sich auf uns! Was für ein Wunder! Vergebung und ewiges Leben stehen für jeden Menschen bereit, der die Worte Gottes hört und befolgt: »Tut Buße und glaubt an das Evangelium!« (Markus 1,15).

Stefan Hasewend
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Frage
Was bedeuten Ihnen diese Worte von Jesus?
Tipp
Gott hat sich sehr viel Mühe gemacht, sich uns mitzuteilen.
Bibellese
Hebräer 1,1-4

Samstag, 27. Februar 2021: Gott spricht zu uns (3) – durchs Gewissen

Was passiert, wenn Sie eine Notlüge gebrauchen, Werkzeug aus der Firma mitnehmen oder auf Kosten des Chefs kopieren? Ihr Gewissen meldet sich! Und das funktioniert auch bei Menschen, die Gottes Gesetz gar nicht kennen. Gott hat uns nämlich als moralische Wesen geschaffen und mit einer inneren Stimme ausgestattet, die sich melden sollte, wann immer wir falsch handeln. Er spricht auf diese Weise zu uns und will uns vor Sünden bewahren bzw. zur Umkehr führen, wenn wir gesündigt haben.
Wenn einen das Gewissen »drückt«, gibt es zwei Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Man kann kann es einfach ignorieren. Dann bleibt die Schuld und belastet uns. »Gewissensbisse« sind die Folge, eine unangenehme innere Unruhe. Vielleicht wacht man nachts mit dem pochenden Gedanken auf: »Ich muss das wiedergutmachen …!« Oder man kann man dem anderen, an dem man schuldig geworden ist, nicht mehr in die Augen schauen. Reagieren wir immer noch nicht, wird die Stimme des Gewissens immer leiser, man stumpft ab. War die erste Lüge noch schwierig, so ist die hundertste schon Routine. So häuft man im Laufe der Zeit immer mehr Schuld an.
Die andere, zunächst unangenehme Möglichkeit ist, die Karten auf den Tisch zu legen: Wir müssen unsere Schuld bekennen. Wie heilsam ist es, wenn wir erleben, wie Streit beendet und Schuld vergeben wird! Aber wie schmerzlich, wenn der andere nicht mehr vergeben kann. Gott möchte, dass wir uns nach Vergebung und Versöhnung mit betroffenen Menschen ausstrecken, vor allem aber, dass wir unsere Schuld bei ihm bekennen. Das Großartige ist, dass es bei ihm, solange wir leben, niemals ein »zu spät« geben wird und dass Gott vollständig vergibt. Er will Ihr Gewissen zur Ruhe bringen. Glauben Sie es ihm!

Stefan Hasewend
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Frage
Wie sensibel oder abgestumpft ist Ihr Gewissen?
Tipp
Ein Leben mit einem völlig reinem Gewissen ist wunderbar.
Bibellese
1. Johannes 1,5-2,2

Freitag, 26. Februar 2021: Gott spricht zu uns (2) – durch Erlebnisse

Es ist mein 18. Geburtstag. In der Schulpause rufe ich einen Freund an, damit er mit seinem Auto für eine Spritztour vorbeikommt. Wir fahren unsere »Heimstrecke«, eine schmale Bergstraße. In einer 180°-Kurve bricht uns dann unerwartet das Heck aus – mit dem vielen Rollsplitt hatten wir nicht gerechnet. Nach zweimaligem Gegensteuern dreht sich das Fahrzeug, und wir rutschen verkehrt herum dahin. Wie durch ein Wunder kommen wir nicht von der Straße ab. Als das Auto steht und wir den Abhang auf der rechten Seite sehen, ist uns beiden klar: Das hätte es gewesen sein können!
Vielleicht haben Sie auch schon mal so eine ähnliche Situation erlebt – auf der Straße, bei der Arbeit oder beim Sport: Es ist gerade noch einmal gut gegangen. Man ist dem Tod »von der Schippe gesprungen«, wie man so schön sagt. Manchmal ist es auch der Tod eines geliebten Menschen, der uns zum Nachdenken bringt. Plötzlich gehen uns ganz viele Fragen durch den Kopf: Was, wenn es mich erwischt hätte? Wo wäre ich? Wäre ich bei Gott? Gibt es wirklich ein ewiges Leben?
Unser heutiger Tagesvers fordert uns dazu auf, uns mit dem Ende unseres Lebens auseinanderzusetzen, damit wir weise werden und jetzt richtige Entscheidungen treffen. Gott spricht durch diese »Stopp-Schilder« zu uns. Durch Schicksalsschläge, die uns oder anderen widerfahren. Das soll uns nicht in Panik versetzen und uns hinter jeder Ecke die nächste perfide Todesfalle vermuten lassen. Aber wir sollten auch nicht leichtherzig alles mit einem »Ach, das wird schon wieder!« abtun. Wenn der Schöpfer redet, sollten wir die Ohren spitzen. Gott sagt uns: Du hast dein Leben selbst nicht in der Hand. Du brauchst mich! Du musst dich vorbereiten auf den Tag, an dem dein Leben hier zu Ende geht.

Stefan Hasewend
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Frage
Welche Stopp-Schilder hat Gott Ihnen schon gegeben?
Tipp
Nehmen Sie sich doch heute Zeit, um über die Ewigkeit nachzudenken!
Bibellese
Johannes 11,1-46

Donnerstag, 25. Februar 2021: Gott spricht zu uns (1) – durch die Schöpfung

Nanu, drei WhatsApp-Nachrichten so früh am Morgen? Als ich die Nachrichten anschaue, bemerke ich etwas Interessantes: Drei verschiedene Leute haben mir quasi denselben Inhalt geschickt – das Bild eines unglaublich schönen Morgenrots! Auch bei der Arbeit spricht man später darüber: Hast du den Himmel heute Morgen gesehen? Jeder ist begeistert von dieser herrlichen Morgenstimmung.
Unser Tagesvers sagt, dass die Himmel die Herrlichkeit Gottes »erzählen«. Und nicht nur die Himmel, sondern die ganze Schöpfung führt uns die Herrlichkeit Gottes vor Augen: majestätische Berge, malerische Strände, farbenprächtige Blumen, einzigartige Tiere – alles zeugt von der Macht, Größe, Weisheit und Kreativität des Schöpfers. Auf diese Weise spricht Gott zu jedem Menschen auf der Welt. Der Apostel Paulus formuliert es so: »Denn seine unsichtbare Wirklichkeit, seine ewige Macht und sein göttliches Wesen sind seit Erschaffung der Welt in seinen Werken zu erkennen. Die Menschen haben also keine Entschuldigung« (Römer 1,20; NeÜ). Das klingt einleuchtend. Niemand würde den Fahrzeugingenieur hinter dem VW Golf verneinen, nur weil man ihn noch nie gesehen hat. Es ist intuitiv offensichtlich, dass es schlaue Tüftler gegeben hat, die den Wagen geplant, konstruiert und getestet haben. So verhält es sich auch mit allem um uns herum, was wir sehen und hören, schmecken und riechen können. Das Gemachte verweist auf einen Macher. Niemand kann also sagen, dass er von Gott nichts hätte ahnen können.
Warum hat Gott alles so wunderbar gemacht? Warum ist die Welt so schön? Er möchte, dass wir nach ihm fragen und ihn kennenlernen. Er möchte, dass wir ihm danken, über ihn staunen und mit ihm leben. Das wäre doch angebracht, oder nicht?

Stefan Hasewend
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Frage
Was in Gottes Schöpfung begeistert Sie?
Tipp
Wenn die Schöpfung so wunderbar ist, wie wunderbar muss dann der Schöpfer sein!
Bibellese
Psalm 104

Mittwoch, 24. Februar 2021: Bitterkeit

»Können Sie nicht Platz machen? Ihre Kinder sind eine Zumutung für das ganze Haus!«, schimpfte die alte Frau mal wieder lautstark, als meine Freundin mit drei kleinen Kindern und ihrem Kinderwagen kurzfristig den Eingangsbereich des gemeinsamen Wohnhauses blockierte. Immer wieder Vorwürfe, plötzliche Schimpftiraden, dann wieder betonte Freundlichkeit. Die Nachbarin war ungewollt kinderlos. Eine verbitterte, einsame Frau, die ihrer Umgebung und am meisten sich selbst das Leben schwer machte. Weil sie nicht glücklich war, durfte es auch niemand anders sein.
Bitterkeit. Vielleicht hervorgerufen durch eine herbe Enttäuschung, dass etwas in unserem Leben nicht so gelaufen ist, wie wir uns das gewünscht haben. Vielleicht ausgelöst durch die unabsichtliche Verletzung eines anderen. Ungesehen im Herzen kultiviert und gepflegt, bricht Bitterkeit auf einmal hervor, schädigt Beziehungen, raubt die Freude und richtet viel Schaden an. Irgendwann läuft das Fass unweigerlich über, schafft der Teppich es nicht mehr, die Dinge, die wir unter ihn gekehrt haben, vor dem Rest der Welt zu verbergen. Unsere Bitterkeit wird offensichtlich. Leute trauen sich nicht mehr, über bestimmte Themen mit uns zu sprechen, fangen an, unsere scharfen Reaktionen zu fürchten. Was tun?
Wer sich darauf fixiert, was andere ihm angetan haben oder Gott ihm vermeintlich vorenthalten hat, wird seine Bitterkeit nie loswerden. Wer sich aber bewusst ist, dass er selbst ein Sünder ist, der Vergebung braucht, dem wird es leichter fallen, anderen Gutes zu gönnen, ihre unbedachten Bemerkungen nicht auf die Goldwaage zu legen und mit dem zufrieden zu sein, was Gott ihm schenkt. Mit solchen Menschen ist jeder gern zusammen.

Elisabeth Weise
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Frage
Wohin bringen Sie Ihre Enttäuschungen und Verletzungen?
Tipp
Es ist schwer, gleichzeitig dankbar und bitter zu sein.
Bibellese
Hebräer 12,14-17

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