Montag, 08. Juli 2024: »Pass gut auf dich auf!«, Hiob 12,10

Das sagen Eltern, wenn ihre Kinder sich z. B. auf den Weg zur Schule begeben. Das sagt auch ein Ehepartner zum anderen, wenn er morgens zur Arbeit geht; und noch für viele andere Abschiedsszenen haben sich diese Worte fest eingebürgert. Die stehende Wendung ist auf einen Fernsehpfarrer zurückzuführen, der bis 2005 nach jeder Sendung seine Zuschauer mit ebendiesen Worten ins raue Leben entließ. Mittlerweile ist die Phrase im allgemeinen sprachlichen Alltag fest verankert.

»Pass gut auf dich auf!« Damit wollen Eltern eigentlich sagen: »Am liebsten würde ich jetzt deinen Schutz übernehmen, aber da ich nicht mitgehen kann, musst du eben selber auf dich aufpassen …« In diesen Worten schwingt Sorge mit und die Hoffnung, dass der geliebte Mensch wieder wohlbehalten nach Hause zurückkehrt. Aber geht das überhaupt, auf sich selbst aufpassen? Haben wir das in der Hand? Freilich kann ich achtsam durch den Tag gehen, Risiken meiden und vorsichtig sein. Aber selbst dann kann so vieles passieren! Schon so mancher Fußgänger überquerte die Straße bei grüner Ampel und wurde trotzdem von einem unaufmerksamen Autofahrer überfahren.

Letztlich muss ich mir immer wieder bewusst machen, dass mein Leben unterm Strich allein von Gottes Macht abhängt. Das klingt vielleicht etwas bedrohlich, muss es aber nicht! Denn durch den Glauben an den sühnenden Tod Jesu Christi am Kreuz von Golgatha dürfen Christen zu diesem Gott »Vater« sagen und finden bei ihm Geborgenheit. Bewusst spricht Jesus von Gott als dem Vater der Gläubigen, denn ein himmlischer Vater weiß eben um die Bedürfnisse seiner Kinder und kümmert sich um sie. Darum ist es am allersichersten, sich diesem Gott anzubefehlen!

Herbert Laupichler
Frage
Wer passt auf Sie auf?
Tipp
Suchen Sie Schutz bei dem, der alles weiß und in der Hand hat!
Bibellese
Psalm 86

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Sonntag, 07. Juli 2024: Wer sieht meinen Herzenskummer?, Sprüche 14,10

Nach einem längeren Afrikaaufenthalt sitzen wir als Familie in der Wartehalle des Flughafens und warten auf unseren Rückflug in die Heimat. Etwas Seltsames liegt auf dem Gesicht der Frau, die mir gegenübersitzt. Auch Minuten später, als ich wieder zu ihr hinüberschaue, hat sich ihr Gesichtsausdruck nicht verändert. Ist es Trauer? Oder Angst? Ich kann es nicht richtig greifen. Ich sehe nur, dass ihr irgendetwas schwer auf der Seele liegt … Kummer.

Zurück in Deutschland fragen mich meine Arbeitskollegen, wie meine Zeit in Afrika gewesen sei. »Insgesamt gut«, antworte ich. »Es gab aber auch weniger schöne Erlebnisse.« Das füge ich fairerweise hinzu. Ich erzähle ein wenig von den schweren Situationen, die wir durchgestanden haben. Aber was mein Herz in dieser Zeit wirklich im Herzensgrund bekümmert hat, verrate ich ihnen nicht. Warum denn auch? Sie würden es doch nicht verstehen. Vor meinen Kollegen verberge ich meinen innersten Kummer. Zum Glück habe ich noch meine Ehefrau und gute Freunde, mit denen ich offen reden kann. Wie gut das tut! Doch selbst wenn sie mich einmal nicht verstehen – einer versteht mich immer: Gott. Es ist eine unsagbare Wohltat, ihm meinen Kummer mitzuteilen.

Wie viele von uns kennen keinen Menschen, vor dem sie ihr Herz frei und offen ausschütten könnten! Gehören Sie vielleicht auch dazu? Ich fühle mit Ihnen. Und ich möchte Ihnen ans Herz legen, Ihren Kummer auf jeden Fall vor Gott auszubreiten. Er kann ihn zutiefst nachvollziehen und ist in der Lage, Sie zu trösten. Kennen Sie vielleicht außerdem noch eine vertrauensvolle Person in Ihrem Umfeld? Womöglich jemanden, der diesen Gott des Trostes kennt und für Sie beten kann? Dann wagen Sie es, auch mit dieser Person zu reden.

Paul Wiens
Frage
Wer kennt Ihren Herzenskummer?
Tipp
Sagen Sie Gott heute alles, was Ihnen Kummer macht!
Bibellese
Psalm 40

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Samstag, 06. Juli 2024: Der Problemlöser, Jeremia 32,27

»Ihr werdet definitiv Durchfall haben, nehmt Medikamente dagegen mit und Elektrolyte. Das alles gibt es dort nicht.« Vollgepackt mit den empfohlenen Medikamenten machten wir uns als Familie in den tiefsten Busch Afrikas auf. Drei Monate ohne schnell erreichbare medizinische Hilfe lagen vor uns … Von wegen Durchfall! Unser Sechsjähriger kann nun schon seit Tagen nicht mehr auf Toilette gehen – er hat eine ordentliche Verstopfung. Und mir fällt schmerzlich auf: Ich habe vergessen, Medizin gegen Verstopfung mitzunehmen! Selbstvorwürfe und Selbstzweifel an meinen Mamaqualitäten machen sich in mir breit. Unser Sohn wird von (Bauch-) Schmerzen gequält, weint ständig und schläft schlecht. Ich werde symptomhörig und male mir das Schlimmste aus.

Eine Nacht ist besonders schlimm für ihn. Während sich mein Gedankenkarussell immer schneller dreht und mir vor lauter Hilflosigkeit immer schwindeliger wird, schreie ich zu Gott: »Jesus, mein Herr und Heiland, bitte hilf du ihm! Pass du auf ihn auf! Ich weiß nicht mehr, wie ich ihm helfen kann.« Und in der Stille dieser Nacht, hinein in den Lärm des Gedankenkarussells höre ich ihn antworten: »ICH bin der HERR, dein Arzt« (2. Mose 15,27). Ein einziger Satz, in Ruhe und Festigkeit gesprochen. Aber er beruhigt mich augenblicklich und beendet das laute Chaos in meinem Kopf. Ich verstehe: »Vertraue deinen Sohn mir an! Ich, der ihn geschaffen hat, weiß, was los ist. Ich bin der Richtige für dieses Problem.« Und dann half Gott meinem Sohn und mir in unserer Not.

Es ist beeindruckend: Gott ist sich nicht zu schade, sich unserer kleinen und großen alltäglichen Nöte anzunehmen. Dabei handelt er nicht nach Schema F, sondern individuell und persönlich! Man muss ihn nur bitten.

Dina Wiens
Frage
Haben Sie in einer Krise schon einmal Gott erlebt?
Tipp
Gott hat ein Herz für alle, die sich vor ihm beugen und ihn demütig um Hilfe bitten.
Bibellese
1. Petrus 5,6-7

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Freitag, 05. Juli 2024: Kann denn Lüge Sünde sein?, Römer 3,4

Jeder Mensch ist ein Lügner? Also auch gerade Sie, die Sie jetzt diese Zeilen lesen. Stört Sie so eine Aussage? Oder sind Sie davon überzeugt, dass es wohl richtig ist, dass viele Menschen lügen, aber es auch einige gibt, die das nicht tun?

Was ist überhaupt Lüge? Eine Lüge ist zunächst eine einzelne Aussage, die unwahr ist und mit der jemand die Absicht verfolgt, sie als glaubwürdig erscheinen zu lassen. Andererseits sprechen wir auch von einer Lebenslüge, d. h. jemand lebt sein ganzes Leben lang eine Lüge, z. B. indem er sich vormacht, sein Konto bei der Bank sei unerschöpflich und er könne deshalb unbegrenzt konsumieren. Doch irgendwann holt ihn diese Lüge ein.

Ich muss gestehen: Wenn ich das überdenke, komme ich zum dem Schluss, dass ich schon oft gelogen habe. Und ich bin mir sicher, dass ich es in Zukunft auch noch oft tun werde. Die Ursache dafür liegt in der menschlichen Natur begründet. Lüge ist Sünde! Und wir alle sind nun einmal Sünder. Die Bibel sagt sogar: »Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.« Und zwei Verse weiter heißt es: »Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner« (1. Johannes 1,8.10). Wenn wir behaupten, nicht gesündigt zu haben, machen wir Gott zum Lügner, und betrügen oder belügen uns selbst.

Der Einzige, der wahrhaftig ist, ist Gott. Und wenn Gott kein Lügner ist, dann trifft alles zu, was er uns mitteilt; und das können wir nicht verdrängen oder für unwahr erklären. Sondern wir müssen uns der Wahrheit stellen, Gott recht geben, uns vor ihm beugen und seine Vergebung in Anspruch nehmen. Denn dazu ist er gerne bereit (1. Johannes 1,9). Wir müssen nur zu ihm kommen.

Axel Schneider
Frage
Glauben Sie jetzt, dass Sie ein Lügner sind?
Tipp
Bestätigen Sie Gottes Wahrhaftigkeit, indem Sie ihm Ihre Sünden bekennen, sodass er Ihnen vergibt!
Bibellese
1. Johannes 1,5-2,2

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Donnerstag, 04. Juli 2024: Unwiderruflicher Verfall, 2. Korinther 5,1

»So früh schon beginnst du zu altern …« titulierte die TV-Marke Quarks in einem ihrer informativen Posts. Weiter heißt es dort: »Schon mit 30 Jahren nimmt die Elastizität der Knorpel langsam ab und die Bandscheiben werden dünner. Der Wassergehalt im Körper beginnt zu sinken. Die Elastizität der Augenlinse nimmt sogar schon ab dem 15. Lebensjahr ab, das Scharfstellen wird über die Jahre immer schwieriger.« Wenn man dann Menschen erlebt, die ein hohes Alter erreicht haben, wird der körperliche Verfall immer deutlicher spürbar und erkennbar. Man könnte sagen: Unser Körper lässt uns im Stich, wir können ihn nicht länger erhalten und müssen schließlich unweigerlich dem Tod ins Auge sehen.

Welche Hoffnung vermittelt da die Zusage in unserem Tagesvers! Der Vergleich mit einem Zelthaus ist wirklich treffend: schnell auf- und abgebaut, wenig solide und anfällig für den Sturm, der oftmals durch unser Leben fegt und uns wieder ein Stück Lebenskraft kostet. Aber Gott hält für die, die auf ihn vertrauen, etwas Neues, Unzerstörbares bereit. Und hier wechselt das Bild: Es ist ein fester Bau, nicht mit Händen gemacht und auf Ewigkeit angelegt. Je älter man wird, umso mehr kann man sich das vor Augen halten. Bald hat alles Seufzen und Klagen ein Ende, dann wird man neu eingekleidet, wie Paulus in einem weiteren Bild diese christliche Hoffnung beschreibt.

Und wie bekommt man Anteil an ihr? Indem man sich durch Jesus Christus mit Gott versöhnen lässt, der »für uns zur Sünde gemacht [wurde], damit wir Gottes Gerechtigkeit wurden in ihm« (2. Korinther 5,21). Die Sünde, die letztlich der Grund für die Zerstörung unseres Körpers ist, wurde gesühnt, und für jeden, der das glaubt, sind mit dem Übergang in Gottes Herrlichkeit alle ihre Auswirkungen endgültig beseitigt.

Joachim Pletsch
Frage
Wie erleben Sie Ihren körperlichen Verfall?
Tipp
»Wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.« (2. Korinther 5,17)
Bibellese
2. Korinther 5,1-10

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