Montag, 08. Februar 2021: »Was ist bloß mit den Kindern los?!«

Eine Kollegin in der Schule ist völlig überreizt. Sie fragt sich, was bloß mit den Kindern los ist. Im Lehrerzimmer wird das Thema aufgegriffen, und ein Lehrerkollege antwortet energisch: »Das Hauptproblem ist doch, dass die Kinder zu Hause nicht mehr ausreichend von den Eltern betreut werden!« Die Natur lehre uns doch schon, dass die Jungen im Schutz der Mama aufwachsen. Berufliches und Privates seien für Mütter nicht miteinander in Einklang zu bringen. Eine ganz schön steile These. Wie denken meine anderen Kollegen über diesen provokanten Gedanken? Manche pflichten ihm bei, bei anderen herrscht peinliches Stillschweigen.
Das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend gab 2020 bekannt, dass in Deutschland 2 358 000 Kinder in alleinerziehenden Haushalten groß werden. Das entspricht ca. 84 000 Schulklassen! 90% dieser Haushalte werden allein von Frauen gestemmt. Woher bekommen die Kinder die nötige Aufmerksamkeit, wenn Papa weg ist und Mama arbeiten gehen muss? Wer verbringt Zeit mit den Kindern, hört ihnen zu, schätzt sie wert?
Gott schätzt Familien und liebt Kinder. Von Jesus Christus lesen wir in der Bibel, wie er die Kleinen segnete und in den Arm nahm. Ihnen Nähe und Wärme gab. Wie sehr blühen Kinder auf, wenn Mama und Papa ihnen ebendas schenken können. Und wie sehr leiden Kinder darunter, wenn der Haussegen schief hängt. Wenn Paare auseinandergehen, sind es die Kinder, die wohl am meisten die Leidtragenden sind. Dass Familie schwierig sein kann, weiß Gott. In der Bibel steht viel über Erziehung und zwischenmenschliche Probleme. Gott weiß darum und nimmt das sehr ernst. Und er möchte mit seinen guten Geboten Helfer und Heiler sein. Er möchte Kinder und Familien aufblühen sehen.

Lucas Müller


Frage
Was prägte, ermutigte oder belastete Sie als Kind?
Tipp
Gott hat ein offenes Ohr für Ihre Beziehungsnöte – Sie können einfach mit ihm reden.
Bibellese
Hesekiel 34,11-12

Sonntag, 07. Februar 2021: Blutspender

Menschen, die an Leukämie leiden oder denen ein Organ transplantiert wurde, können lebenswichtige Blutplättchen (Thrombozyten) nicht nachbilden und sind auf eine Übertragung angewiesen. Es handelt sich dabei um die kleinsten Zellen des Blutes. Die Thrombozytenspende ist eine spezielle Art der Blutspende. Der Spender wird an eine labortechnische Maschine angeschlossen, die eine bestimmte Menge des Blutes entnimmt. Die gewünschten Blutanteile leitet die Maschine in einen Beutel. Die restlichen Bestandteile werden dem Körper zurückgegeben. Für einige Zeit war ich selbst Thrombozytenspender und wurde dazu kurzfristig vom Krankenhaus angerufen. Die Spende dauerte ein bis zwei Stunden.
Beim Anblick der medizinischen Geräte fand ich es faszinierend, wie fortgeschritten unsere Medizin ist. Der Spender verspürt keinen Nachteil – nach kurzer Erholung kann er wieder Auto fahren. Allerdings lernen sich Patient und Spender nicht kennen. Die Behandlung bleibt anonym. Ganz gesund wird der Patient dadurch nicht. Ihm wird nur vorläufig geholfen.
Für den Blutspender ist es ein kurzer Eingriff, nach Tagen ist das schon wieder vergessen. Für den Empfänger bedeutet das aber Leben; es darf weitergehen, und er ist sehr dankbar und glücklich.
Jesus gab auch sein Blut, doch wurde er nicht für zwei Stunden an eine Maschine angeschlossen. Er wurde an ein Kreuz genagelt, jemand durchstach mit einem Speer seine Seite. Er starb, weil wir krank waren und sind – todkrank. Sein Blut ist geflossen, damit wir leben dürfen, die wir vom Tod gezeichnet sind. Das Blut Jesu reinigt uns von aller unserer Sünde, die uns sonst den ewigen Tod bringen würde.

Stefan Taube
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Frage
Wann wird uns endlich bewusst, dass wir todkrank sind?
Tipp
Gott bietet immer noch ewiges Leben an, durch das Blut Jesu!
Bibellese
1. Petrus 1,18-19

Samstag, 06. Februar 2021: Gott zum Schweigen gebracht?

Es ist eine der unheimlichsten Geschichten der Bibel: Der König Herodes feiert mit Pomp und Gloria seinen Geburtstag, alle wichtigen Leute des Landes hat er eingeladen, um seine Größe zu demonstrieren. Das Essen ist vom Feinsten und wahrscheinlich fließt auch sehr viel Wein. Dann betritt eine junge Frau den Raum, fast noch ein Mädchen, und tanzt zum Vergnügen der Gäste. Sie ist die Stieftochter des Königs und tanzt so hinreißend und verführerisch, dass alle begeistert sind und Herodes ihr einen Wunsch gewährt. Hätte sie sich einfach einen mädchenhaften Traum erfüllt, ein neues Kleid oder eine goldene Kette, dann wäre die Geschichte hier zu Ende. Aber sie fragt ihre Mutter Herodias. Und diese Mutter ist eine Frau mit einem schlechten Gewissen und einem großen Hass im Herzen.
Dieser betrifft den Propheten Johannes, der ungeschminkt die Wahrheit sagt und auch vor Mächtigen kein Blatt vor den Mund nimmt. Sünde sei es, hat er ungeschminkt behauptet, dass Herodes seinem Bruder die Ehefrau weggenommen hat, um sie, Herodias, dann selbst zu heiraten. Dafür schmachtet der Zeuge der Wahrheit nun im dunklen Kerker des Palastes. Doch das reicht der gekränkten Herodias nicht: »Lass dir den Kopf Johannes‘ des Täufers geben!«, befiehlt sie ihrer Tochter. Und so geschieht es.
Die Stimme des Gewissens sticht manchmal unangenehm. Und doch wäre es schlimm, sie zum Schweigen zu bringen. Das muss gar nicht auf so krasse Weise geschehen wie in dem oben geschilderten Fall. Es geschieht leider tausendfach auf ganz einfache Weise im Alltag so vieler Menschen: Sie verschließen ihre Ohren und ihr Herz, bis bald gar nichts mehr da hineindringt. Nutzen wir doch lieber die Chance zur Umkehr, und setzen wir alles daran, der Wahrheit Raum zu geben!

Elisabeth Weise
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Frage
Was tun Sie mit Gottes Stimme in Ihrem Leben?
Tipp
Die Möglichkeit von Buße und Vergebung besteht immer.
Bibellese
Johannes 8,31-47

Freitag, 05. Februar 2021: Tugend – nicht fotogen?

Vor einem Jahr trat einer der letzten Schauspieler der goldenen Ära Hollywoods von der Weltbühne ab: Kirk Douglas. Er wurde stolze 103 Jahre alt. Das Magazin SPIEGEL führte 2001 ein Interview mit der Leinwandgröße. Bei einer Frage ging es um Anti-Helden, die Douglas mitunter dargestellt hatte: »Was hat Sie an diesen Rollen fasziniert?« Douglas antwortete: »Tugend ist nicht besonders fotogen. Deshalb war ich nie scharf darauf, um jeden Preis den Helden spielen zu müssen.«
Tugend – nicht fotogen? »Tugend ist sittlicher Schönheitssinn«, schrieb doch einst der holländische Autor Multatuli (1820-1887). Der Begriff, der in unseren Bibelübersetzungen mit »Tugend« wiedergegeben wird, leitet sich von dem griechischen Verb aresko ab und heißt »gefallen«. Was Kirk Douglas feststellte, ist: Das, was gefallen sollte, gefällt den Leuten nicht; es zieht die Aufmerksamkeit des Betrachters nicht ausreichend auf sich.
Was aus der Sicht Gottes gefallen sollte, zählt der Vers oben auf: Wahres, Ehrbares, Gerechtes, Reines, Liebenswertes und Wohllautendes. Leider scheint für die Mehrheit der Menschen eher das Gegenteil »fotogen« zu sein: Falsches, Unanständiges, Unfaires, Dreckiges, Böses und Schrilles. Film und Fernsehen kommen ohne diese düsteren Ausprägungen nicht aus. Und leider spiegelt die Filmwelt nur zu oft die wahre Welt wider. Dass die Welt von der Sünde beschmutzt ist und man sich daran gewöhnt hat, ist schlimm genug. Dass es vielen sogar gefällt, ist schräg und verkehrt.
Wer Jesus Christus, der all diese Tugenden verkörpert, anschaut, wird neu entdecken, wie attraktiv das Wahre, Reine und Liebenswerte in Wirklichkeit ist und wie abstoßend im Vergleich dazu jede Untugend ist.

Markus Wäsch


Frage
Was spricht Sie an? Tugend oder Untugend?
Tipp
Gottes Schönheitssinn sollte sich jeder zum Maßstab machen.
Bibellese
Psalm 101

Donnerstag, 04. Februar 2021: Geprägt

Yannik kam von der Klassenfahrt nach Hause und war ziemlich durcheinander. Als Sechstklässler hatte er sich gefreut, an die Loreley zu fahren. Doch die Abende hatten ihm ordentlich den Appetit verdorben. Einige seiner Klassenkameraden, mit denen er in der Jugendherberge auf einem Zimmer untergebracht war, mussten sich jeden Abend Filme reinziehen, die selbst für Erwachsene nicht gut sind.
Das soziale Umfeld prägt stark. Wer den ganzen Tag zockt, wird anders geprägt als der, der täglich vier Stunden Geige übt. Der Vielseher wird anders geformt als die Leseratte. Schnulzen und Romane hinterlassen andere Eindrücke als Sachbücher. Kinder aus stabilen Familien nehmen das Leben anders an als solche aus zerrütteten Elternhäusern. Der treue und loyale Ehemann bietet seiner Familie eine andere Schulter als der Drogensüchtige!
Wir können uns nicht immer aussuchen, mit wem wir es zu tun haben. Aber weise Menschen mit gesundem Menschenverstand, die sich demütig ihrer Stärken und Schwächen bewusst sind und auch einmal »es tut mir leid« sagen können, machen uns stärker als selbstherrliche Narzissten, die über Leichen gehen.
Ich möchte, dass ich weise werde. Ich möchte, dass meine Kinder weise werden, nicht nur schlau und gebildet, sondern lebenstauglich. Lebenstauglichkeit erlangen durch geordnete Strukturen, Disziplin und Umgang mit guten und zuverlässigen Personen. Daher werde ich mir genau überlegen, welche Kontakte ich ihnen vermittle. Am liebsten wäre es mir, sie hätten sehr viel Umgang mit Jesus, dem weisesten und treuesten aller Menschen! Nirgends als nur bei ihm gibt es wahre Liebe und unbestechliche Gerechtigkeit. Prägen wir unsere Kinder wieder neu durch eine tägliche Bibellese!

Peter Lüling
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Frage
Was muten Sie sich selbst und Ihren Kindern zu?
Tipp
Ein guter Einfluss ist auf jeden Fall besser als schlechte Unterhaltung.
Bibellese
2. Timotheus 3,10-17

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