Mittwoch, 02. Dezember 2020: Halbe Zitate sind gefälschte Zitate

»Wir Deutsche fürchten Gott, und sonst nichts in der Welt«, so hat Bismarck einmal im Reichstag gesagt. Der Satz ist auch in der heutigen Zeit immer wieder einmal zu hören, meist mit einer gewissen Herablassung, als wollte der Zitierende deutlich machen: »Um Gottesfurcht geht es uns heute nicht mehr, und so heldisch, wie sich der preußische Kanzler gab, wollen wir auch nicht sein. Wir sind friedlich auch ohne Gott.« Hätte man aber nur den ganzen Satz gelesen und zitiert, ergäbe sich ein anderes Bild. Da heißt es nämlich weiter: »… und die Gottesfurcht ist es schon, die uns den Frieden lieben und pflegen lässt.«
Wenn man beide Teile zusammennimmt, hört sich das schon ganz anders an. Da wird nämlich deutlich, dass Bismarck sich bei der Frage nach Krieg und Frieden nicht nur dem Kaiser als oberstem Herrn verantwortlich fühlt, sondern einem noch höheren, nämlich Gott. Das mussten die Abgeordneten und die Öffentlichkeit als Bekenntnis wahrnehmen, es zeigt einen ganz anderen Bismarck, wenn man diesen Nachsatz nicht weglässt.
Meistens wollen wir mit Zitaten etwas erreichen. Böse ist es, wenn wir sie verkürzen oder verlängern, um den Zitierten herabzusetzen.
Wenn Paulus im Tagesvers von dem redet, was einen Christen zieren sollte, stellt er die Liebe zur Wahrheit an die erste Stelle. Sie sollte in unserem Leben diesen hohen Rang haben, denn einerlei, ob uns im Augenblick eine bestimmte Wahrheit »schmeckt« oder nicht, sie und nicht die Unwahrheit wird am Ende Bestand haben. Mit Lügen kann man Menschen eine Weile täuschen, Gott aber niemals, und wir werden alle einmal vor ihm erscheinen müssen. Wie gut ist es dann, seiner Wahrheit die Ehre gegeben zu haben, die ihr zukommt.

Karl-Otto Herhaus


Frage
Warum fällt uns Fairness bei und für den anderen so schwer?
Tipp
Dauer hat nur, was auf Wahrheit gegründet ist.
Bibellese
Johannes 8,31-47

Dienstag, 01. Dezember 2020: »Was haben Sie hier zu suchen?«

Gehen Sie auch gerne auf einen Weihnachtsmarkt? Nun, wenn ich Zeit habe und gerade nicht im Dienst bin, mache ich das schon einmal ganz gern. Doch meist stehe ich selbst mit einem Stand auf so einem Weihnachtsmarkt. Eigentlich arbeite ich sogar an drei verschiedenen Ständen mit. Bei uns in der Stadt trage ich sogar für den Stand die Verantwortung. Das heißt, es muss alles gut vorbereitet sein, Material besorgt werden, Kalender, Bücher und anderes mehr.
In jedem Jahr haben wir einige Tausend verschiedene christliche Kalender, die wir gerne kostenlos weitergeben. Da wir auch immer mehr Menschen in anderen Sprachen antreffen, haben wir auch Kalender in 20 Sprachen dabei. Meist werden sie gerne angenommen. Da gibt es Menschen, die kommen extra an den Stand, um sich »ihren« Kalender abzuholen. Andere wiederum machen einen weiten Bogen um uns. Damit kann man leben. Doch einmal wurde ich sehr beschimpft. Eine Frau wurde sogar aggressiv und schimpfte: »Was haben Sie hier auf dem Weihnachtsmarkt zu suchen?«
Ja, was haben christliche Kalender auf einem Weihnachtsmarkt zu suchen? Erschreckend wurde mir bewusst, wie weit sich viele Menschen von Gott entfernt haben. Sie wissen kaum noch etwas von Gott und wollen auch nichts mehr von ihm hören. Nur noch wenigen ist bewusst, dass das Weihnachtsfest eigentlich an die Geburt des Sohnes Gottes erinnert. Gott ist in Jesus Mensch geworden, um uns aus unserer Gottesferne herauszuretten. Dazu ist Jesus etwa 30 Jahre nach seiner Geburt in den grausamen Tod am Kreuz gegangen, um für unsere Schuld und Sünde zu sühnen. Wer diesen Jesus kennt, singt von ganzem Herzen nicht nur an Weihnachten: »Christ, der Retter ist da«.

Joschi Frühstück
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Frage
Welche Bedeutung hat Weihnachten für Sie?
Tipp
Es lohnt sich, einmal mehr über die Geburt Jesu nachzudenken.
Bibellese
Galater 4,4-7

Montag, 30. November 2020: Gut genug?

Beobachtet man heutzutage die Menschen um einen herum, so stellt man schnell fest, was für die meisten wirklich zählt: Macht, Erfolg, Reichtum, Anerkennung … Menschen tun vieles, um sich das Lob oder die Anerkennung von anderen zu sichern. Sie arbeiten hart, leben ordentlich und religiös, besuchen zu kirchlichen Feiertagen die Gottesdienste oder spenden für karitative Zwecke. »Im Grunde bin ich doch eigentlich gar kein so schlechter Mensch«, war immer schon eine weitverbreitete Ansicht.
Aber reicht das aus? Wer sagt denn, ob das Gute, das wir tun, auch wirklich gut genug ist? Genügt es etwa, wenn wir selbst oder andere mit uns zufrieden sind? Was sagt Gott dazu? Wie muss ein Mensch sein, um von Gott uneingeschränkt anerkannt zu werden?
Die Bibel vermittelt uns folgendes Bild von uns Menschen: Wir sind im Bild Gottes geschaffen worden, haben uns aber durch die Sünde von Gott entfernt und von ihm losgesagt. Vor Gott sind wir Menschen »todkrank«, denn die Sünde hat uns Menschen durch und durch verdorben. Und wenn wir ehrlich sind, erleben wir alle den Beweis dafür, denn der Tod als eine Folge der Sünde erreicht uns alle. In 100 Jahren wird keiner mehr von uns hier auf der Erde sein. Streit, Neid, Egoismus, Hass, Mord … – all das sind Folgen unseres verdorbenen Zustandes vor Gott. Von der Beurteilung »gut« sind wir weit entfernt. So wie unser Tagesvers es sagt, ist da keiner, der so gut leben würde, dass er dem Maßstab Gottes genügt. Keiner erreicht von sich aus die Herrlichkeit Gottes.
Doch es gibt eine gute Nachricht: Jesus Christus ist gekommen, um unsere Schuld auf sich zu laden und dafür zu bezahlen. Deshalb können wir völlig unverdient an Gottes Herrlichkeit teilhaben, wenn wir uns ihm anvertrauen.

Joel Wjst
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Frage
Wie viel Gutes ist denn gut genug?
Tipp
Wir sollten alle den Maßstab Gottes ernst nehmen und aus seinem Urteil die richtige Konsequenz ziehen.
Bibellese
Römer 3,21-26

Sonntag, 29. November 2020: 50 Jahre »Tatort«

Heute vor 50 Jahren startete im Fernsehen mit dem »Tatort« eine neue Kriminalserie. Mit über 1000 Folgen gehört sie zu den beliebtesten Fernsehserien im deutschen Sprachraum. Viele Millionen verfolgen immer wieder gespannt, wie die Verbrechen aufgeklärt werden. Seit etwa 50 Jahren zum größten Teil unverändert geblieben ist dabei das Logo und die Titelmelodie, die dem Komponisten jedes Mal € 50,00 einbringt. Viele fragen sich, was denn den Erfolg des »Tatort« eigentlich ausmacht. Ist es die Vielfalt der Schauplätze und Geschichten? Oder sind es die ortstypischen Ermittlerfiguren? Oder ist es die Gewissheit, dass alles gut ausgeht und die lieb gewonnenen Kommissare am Leben bleiben? Vielleicht hat aber auch der Drehbuchautor Sascha Arango recht, wenn er sagt: »Alles, was wir eigentlich nicht erleben wollen, fasziniert uns.«
Vielleicht war das auch der Grund, warum so viele Menschen zur Kreuzigung von Jesus wie zu einem Schauspiel geströmt waren. Im Gegensatz dazu war das Geschehen auf Golgatha jedoch grausam echt. Drei Menschen hingen dort an ihren Kreuzen, und zwei von ihnen warteten auf einen qualvollen Tod. Nur Jesus, der Mann in der Mitte, konnte laut ausrufen: Es ist vollbracht. Um anschließend sein Leben in eigener Vollmacht zu lassen. Die Menschen aus Jerusalem schlugen sich an die Brust und kehrten betroffen zurück.
Da ist es die Frage: Wie hätte ich reagiert? Wäre ich nur betroffen gewesen über die grausame Art der Römer, ihre Feinde aus dem Weg zu räumen? Oder hätte ich sogar bei den Spöttern gestanden? Gott sei Dank kann ich Ihnen heute sagen, dass ich in Jesus Christus meinen Heiland entdeckt habe. Heute weiß ich, dort am Kreuz ist Jesus für mich gestorben und hat meine Schuld auf sich genommen.

Herbert Laupichler
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Frage
Wie denken Sie über den »Tatort« Golgatha?
Tipp
Dieses »Verbrechen« der Hinrichtung eines Unschuldigen musste geschehen, damit wir am Leben bleiben könnten.
Bibellese
Jesaja 53,2-12

Samstag, 28. November 2020: Offenbarung (6): Glückselig?

Bei der Betrachtung der Offenbarung kann einem flau werden. Denn die Katastrophen, die darin beschrieben werden, sind erschreckend. Und wenn wir die Verlässlichkeit dieser Weissagungen bedenken, ist das Schicksal für die Welt unausweichlich. Kann es dann richtig sein, wenn es hier heißt, man könne mit dem Lesen, Hören und Bewahren dieser Worte glückselig sein? Ja und nein!
Wenn Sie bei der Betrachtung der Offenbarung inne gehalten, Gott um Vergebung gebeten und Jesus Christus als Ihren Erlöser angenommen haben, haben Sie allen Grund, glückselig zu sein. Denn letztlich beschreibt die Offenbarung nichts anderes als das Ende einer bösen, verkommenen Welt, in der Verletzungen, Schmerz, Krankheit und Tod herrschen. Das Gericht über Sünde und Sünder betrifft Sie dann nicht, denn das Gericht über Ihre Sünde ist bereits an Jesus Christus vollzogen. Es erwartet Sie eine neue Wirklichkeit, die zeitlich unendlich ist und durch nichts getrübt werden kann.
Wenn dies jedoch nicht der Fall sein sollte, haben Sie allen Grund zur Unruhe. Denn Gott spaßt nicht. Es ist ihm bitter ernst mit dieser »Enthüllung«. Es ist ihm überaus wichtig, dass Menschen sie lesen und verstehen, auf welches Schicksal sie zulaufen, wenn sie seine Warnungen ignorieren. Deswegen spart er nicht an Deutlichkeit. Es mögen Details noch unverständlich sein, aber der große Gedanke ist schnell begriffen. Was nun? Es ist erstaunlich, dass die Offenbarung mit einer Einladung endet: Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; wer will, nehme das Wasser des Lebens umsonst.
Dieses Angebot gilt, solange das Ende der Zeit noch nicht da ist. Doch Jesus kommt bald (Offenbarung 22,20)!

Markus Majonica
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Frage
Was hindert Sie, glückselig werden zu wollen?
Tipp
Uns gehört nur das »Heute«. Was morgen sein wird, wissen wir nicht. Darum muss man sich heute entscheiden!
Bibellese
Offenbarung 22,14-21

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