Dienstag, 30. Juni 2020: Jeder ist bestechlich

»Jeder ist bestechlich, es ist nur eine Frage des Preises«, lautet eine gängige Redewendung. In einer anonymen Befragung zur Korruption (SZ) äußerte ein Teilnehmer: »Vor zwei Wochen auf der Autobahn: Geschwindigkeitsbegrenzung 120 km/h. Egal, ich habe es eilig, also mit 210 km/h weiter. Hinter mir ein BMW. Nach 2 Kilometern Blaulicht. Siehe da, mein Freund und Helfer, die Autobahnpolizei! Na ja, Shit happens. Videobeweis etc. Komme auf 4 Punkte und 3 Monate »Urlaub« sowie 600 € Bußgeld. Ein Geistesblitz: Ein 500ter für beide Beamte zusammen. Videobeweis nicht verwertbar und »Gute Fahrt«! Das sind wirkliche Freunde und Helfer!« Den Wahrheitsgehalt der Geschichte können wir natürlich nicht verbürgen. Tatsache ist jedoch, dass Korruption sehr verbreitet ist. Für einen persönlichen Vorteil sind wir nur zu leicht bereit, Recht, Gesetz und Anstand zu verletzen oder, um mit dem heutigen Bibelvers zu formulieren, Böses zu tun. Es gibt kaum ein Fehlverhalten, das nicht schon durch Geldliebe motiviert wurde: Steuerhinterziehung, Raub, Drogenhandel, Prostitution, Mord – um nur einiges zu nennen. Familien sind wegen Erbstreitigkeiten auseinandergebrochen. Auch in manchen Ehen gilt: Beim Geld hört die Freundschaft auf.
Der verhängnisvollste Fall von Geldliebe ist wohl der von Judas, einem Jünger Jesu. Er ging zum Hohen Rat mit der Frage: »Was wollt ihr mir geben, und ich werde ihn euch überliefern« (Matthäus 26,15). Für dreißig Silberstücke – wahrscheinlich Silberdrachmen mit einer heutigen Kaufkraft von etwa vier- bis fünftausend Euro – verriet er den Erlöser. Damit hatte er zwar die Taschen voller Geld, aber ein gutes Gewissen verloren und im Letzten das ewige Heil eingebüßt. Ein schlechter Deal für so ein hohes Gut.

Gerrit Alberts
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Frage
Wodurch lassen Sie sich »bestechen«, um den Erlöser abzuweisen?
Tipp
Der Teufel gaukelt uns alles Mögliche vor, was uns dann wertvoller erscheint als Gottes höchste Gabe.
Bibellese
Markus 10,17-31

Montag, 29. Juni 2020: Bloß weg hier!

Vor einigen Jahren geschah in einer norddeutschen Stadt ein furchtbares Verbrechen. Ein kleines Mädchen wurde brutal ermordet und anschließend in einem Parkhaus abgelegt. Eine Überwachungskamera zeigte ein undeutliches Bild von dem möglichen Täter, der einen auffälligen Gang hatte. Zahlreiche Hinweise gingen daraufhin aus der Bevölkerung bei der Polizei ein. Durch den Hinweis eines Jugendlichen wurde der Verdacht zunächst auf einen Siebzehnjährigen gelenkt. Dutzende Menschen, die vor dem Polizeipräsidium versammelt waren, hätten den Verdächtigen am liebsten gelyncht. Auf einer Kondolenzseite für das tote Mädchen wurde der junge Mann im Internet schlimm beschimpft, sogar die Todesstrafe wurde gefordert. Später wurden die Indizien, die gegen ihn gesprochen hatten, durch Fakten widerlegt: Fakten, die eine Täterschaft völlig ausschlossen. Kurz darauf wurde der tatsächliche Täter verhaftet. Der erste Verdächtigte aber wollte und konnte nicht mehr in dieser Stadt wohnen bleiben. »Bloß weg hier!«, mag er gedacht haben. Er konnte die einmal gegen ihn geäußerten Feindseligkeiten einfach nicht mehr ertragen und zog weit weg.
Vor 2000 Jahren wurde Jesus Christus von der religiösen und politischen Obrigkeit und der aufgehetzten Volksmenge angefeindet und unschuldig zum Tode verurteilt. Er ließ seine Widersacher gewähren, und obwohl er wusste, was alles auf ihn zukam, ging er diesen Weg bis zum Ende. Für ihn kam ein »Bloß weg hier!« nicht infrage. Warum nicht? Weil Jesus für uns alle die Schuld tragen wollte – für Sie und auch für mich! Er stellte sich dem Gericht Gottes über die Sünde, damit das Sündenproblem des Menschen ein für alle Mal gelöst werden konnte. Erst danach ist er von Gott durch seine Auferstehung rehabilitiert worden.

Martin Price


Frage
Was empfinden Sie, wenn Sie zu Unrecht beschuldigt werden?
Tipp
Jesus empfand dabei eine überaus große Liebe für uns alle! Erwidern Sie doch einfach seine Liebe!
Bibellese
Lukas 23,33-49

Sonntag, 28. Juni 2020: Ausgeschieden!

Deutschland in der Gruppenphase der Fußballweltmeisterschaft 2018 ausgeschieden. Das gab es noch nie! Alle Vorrundenspiele vermasselt! Ein Aufschrei ging durch das Land. Schuldige wurden gesucht, und gefunden. Viele forderten den Rücktritt von Funktionären und Spielern. Vielleicht haben wir auch in das Gegröle mit eingestimmt. Doch welche Bedeutung hat der Fußball? Er ist doch nur ein Sport. Da muss man doch einkalkulieren, zu verlieren oder in der Gruppenphase auszuscheiden. Nun gut. Spätestens in vier Jahren besteht erneut die Chance zu zeigen, was die Mannschaft draufhat. Da heißt es: neues Spiel, neue Chance.
Viel wichtiger ist jedoch die Frage, ob wir die größte Chance unseres Lebens nicht verstreichen lassen. Konkret: Wir sind verloren. Hierbei geht es nicht um ein verlorenes Fußballspiel. Verloren sein bedeutet, auf dem Weg ins Verderben zu sein. Diese Welt geht auf ein großes Finale zu. An diesem Final-Tag spricht Gott das Urteil über alle Menschen, die ihm zu Lebzeiten ihre Sünden nicht bekannt haben.
Für jeden, der vor Gottes Thron zum Gericht erscheinen wird, könnte es tragischer nicht sein. An diesem Tag wird es kein Entrinnen geben vor dem Zorn Gottes. Da geht es nicht um gelbe oder rote Karten. Da geht es darum, ob wir den Sohn Gottes abgelehnt und die Vergebung unserer Schuld nicht angenommen haben. Deshalb sollten und müssen wir uns fragen: Bin ich mit meinem Schöpfer versöhnt? Habe ich Frieden mit Gott? Diese Fragen sind wichtiger, als zu erleben, wer Fußballweltmeister wird. Es geht um unsere Seele. Gott ruft uns auf, umzukehren und seinen Sohn Jesus Christus als Retter und Herrn unseres Lebens anzuerkennen. Nur so werden wir dem Gericht Gottes entfliehen.

Thomas Lange
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Frage
Was halten Sie für die wichtigste Entscheidung Ihres Lebens?
Tipp
Die Größe eines Ereignisses ermisst man am besten daran, wie stark es sich auf unser gesamtes Dasein auswirkt.
Bibellese
Offenbarung 20,11-15

Samstag, 27. Juni 2020: Sichtbar gemacht

Bewundernd gehen die Besucher durch den Palazzo Pallavicini Rospigliosi, der eine der größten privaten Kunstsammlungen Roms beherbergt. Sie staunen über die vielen Büsten, Gemälde und Fresken. Der Höhepunkt ist für viele Kunstliebhaber das bekannte Deckenfresko »Der Zug der Aurora« von Guido Reni. Alle recken die Hälse und schauen nach oben, um das Kunstwerk in allen Einzelheiten studieren zu können. Doch das Zimmer ist sehr hoch und das Fresko so weit entfernt, dass man schnell einen steifen Hals bekommt. Es ist gar nicht möglich, die ganze Schönheit des Gemäldes von unten wahrzunehmen, geschweige denn Einzelheiten genauer zu studieren. Der Besitzer des Palazzos ist diesem Umstand entgegengekommen und hat in Bodennähe große, leicht gekippte Spiegel angebracht, die es erlauben, das herrliche Gemälde aus der Nähe zu betrachten.
Noch viel weiter entfernt und zugleich ungleich herrlicher als dieses beeindruckende Deckenfresko ist Gott. Es ist uns Menschen gar nicht möglich, ihn anzuschauen. Aber zum Glück gibt es Jesus Christus. Er hat »in Bodennähe«, also auf unserer Ebene, als Mensch unter Menschen auf dieser Erde gelebt und dabei die Schönheit und Vollkommenheit Gottes widergespiegelt. »Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen«, konnte er sagen (Johannes 14,9).
Viele Menschen schauen suchend nach oben und verzweifeln an der Unnahbarkeit Gottes. Aber blicken wir doch auf Jesus und studieren in den Evangelien sein Leben! Sein Charakter, seine Taten und sein vollkommenes Leben offenbaren, wie Gott wirklich ist. Jesus Christus hat den unsichtbaren Gott sichtbar und den unnahbaren Gott nahbar gemacht.

Elisabeth Weise
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Frage
Warum sind menschliche Vorstellungen von Gott fehlerhaft?
Tipp
Ohne Jesus wird Gott immer fern bleiben.
Bibellese
Kolosser 1,15-20

Freitag, 26. Juni 2020: Ist Gott barmherzig?

Vor einem Jahr litten weltweit 821 Millionen Menschen unter Hunger. Bei einer Weltbevölkerung von ca. 7,5 Milliarden bedeutet das: Jeder neunte Mensch hatte nicht genug zu essen. Die Zahl der Menschen, die vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen, war noch nie so hoch wie heute. Mitte 2018 waren 68,8 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Im Jahr 2006 waren es noch 37,5 Millionen. 2018 gab es weltweit etwa 28 Kriege und bewaffnete Konflikte. Über 20 Millionen Menschen mussten ihr Zuhause wegen Gewalt und Krieg verlassen.
Das alles hat nicht Gott verursacht, sondern der Mensch. Und er muss es ausbaden, wenn auch Gott aus Barmherzigkeit manches mildert und manchmal sogar wunderbar aus allem Elend rettet. Gott macht in der Bibel klar, warum er jetzt noch nicht alles grundlegend ändert. Dafür hat er einen noch zukünftigen Zeitpunkt festgelegt. Und dann wird das auch ganz sicher geschehen. Bis dahin lässt er die Menschen die Folgen ihres Handelns schmerzlich spüren, damit sich möglichst viele besinnen und auf seine Gnade hoffen. In seinem Sohn Jesus hat Gott sich klar und deutlich als barmherzig erwiesen.
Barmherzigkeit bedeutet, »ein Herz zu haben für die Not anderer«. Jesus hat, als er hier auf Erden als Mensch war, täglich seine Liebe und Barmherzigkeit gegenüber den Menschen gezeigt. Die Barmherzigkeit Jesu äußert sich nun darin, dass er jedem Menschen die Hand reicht, damit diese im Glauben an ihn ewiges Leben haben, über das irdische Leben mit seinen täglichen Bedürfnissen hinaus. Jesus hat ein Herz für unsere Not! Man kann ihn bitten, von seinen Sünden gerettet zu werden; man kann ihn aber auch darum bitten, in den alltäglichen Nöten und Problemen seine Hilfe und Rettung zu erleben.

Axel Schneider
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Frage
Würden Sie lieber auf Gottes Hilfe verzichten?
Tipp
Wenn sich 821 Millionen an Gott wenden würden, dann würde er jeden Einzelnen davon retten. Seien Sie schon mal einer davon!
Bibellese
5. Mose 4,29-40

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