Dienstag, 18. Juni 2024: Chancenlos?, Johannes 5,7

Dass Chancen häufig nicht gleich verteilt sind, ist eine traurige, aber beinahe banale Tatsache. Wir haben heute so viele Möglichkeiten, aber nicht jedem stehen diese offen. In der Pandemiezeit, in der die Schule häufig online lief, hat sich gezeigt, dass wirtschaftlich schwächer aufgestellte Familien oft nicht über die Möglichkeiten verfügten, mit ihren Kindern dem Unterrichtsgeschehen ungestört zu folgen. Soziale Teilhabe ist eben oft eine Frage des Geldes. Besonders deutlich wird der Unterschied zwischen Chance und tatsächlicher Teilhabe bei Menschen, die durch eine Behinderung die Möglichkeiten, die scheinbar allen offenstehen, nicht nutzen können. Jede Treppe zum Klo in einem Restaurant stellt für einen Rollstuhlfahrer ein unüberwindliches Hindernis dar. Ohne Hilfe bleibt die offene Chance unerreichbar.

So ging es auch dem Gelähmten im heutigen Bibelvers. Die Chance auf Heilung durch ein Bad im Teich Betesda war in greifbarer Nähe, aber der Weg dahin nicht barrierefrei. Und selbst wenn der Betroffene sich auf den Weg gemacht hätte, wären andere schneller gewesen. Auf sich allein gestellt war dieser Mann ohne jede Hoffnung. Chancenlos.

Jesus Christus sieht diese Hilflosigkeit und heilt den Chancenlosen. Dabei geht es dem Sohn Gottes aber nicht um Teilhabe im Hier und Jetzt, denn die Welt bleibt ungerecht. Jesus sieht vor allem die Hilflosigkeit der Menschen in Bezug auf die himmlische Ewigkeit, wie die des Gelähmten, in das heilende Wasser zu kommen. Ohne seine Hilfe bleibt uns diese Teilhabe verwehrt. Doch mit dem Beispiel des für sich chancenlosen Gelähmten macht er deutlich, dass jeder, der sich ihm anvertraut, bei ihm die gleiche Chance hat, an das Ziel des ewigen Lebens zu kommen.

Markus Majonica
Frage
Haben sich Ihnen schon einmal Lebenschancen verschlossen?
Tipp
Jetzt ist die beste Gelegenheit, Jesu Angebot anzunehmen!
Bibellese
Matthäus 9,1-8

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Montag, 17. Juni 2024: Was macht das Leben lebenswert?, Markus 8,35-36

Die Goldsucher in Alaska baggern ganze Landschaften um, und manchmal finden sie in einer Schaufel ein winziges kleines Klümpchen – Gold. Sie freuen sich dann riesig und baggern weiter. Wenn man sich die Internetseiten der Presse anschaut, geht es uns oft ähnlich: Hurra, da ist endlich etwas Lesenswertes in diesem ganzen Informationsschutt. Eine ähnliche Erfahrung machte ich vor einiger Zeit auch, und ich zitiere aus dem Schlussteil eines Artikels über Reinhold Messner, den Extrembergsteiger, der ohne Sauerstoffgerät als erster den Mount Everest bestieg:

»Mitgebracht hat Messner aber nicht nur trübe Prognosen, sondern auch noch ein paar metaphysische Weisheiten aus seinem Leben, auch wenn er die Besteigung der höchsten Berge heute als ›nutzloses Erobern‹ einordnet. Doch ›dieses unnütze Tun hat mich zur Erkenntnis gebracht, dass nicht die Nützlichkeit das Wichtige ist, sondern die Sinnhaftigkeit‹.« Die Sinnhaftigkeit müsse gegeben sein, »wenn ich etwas Unnützes mit derartiger Vehemenz betreibe«. Er, der demnächst 80 wird, erkenne nun, »dass das Leben im Grund absurd war«.

Alles Irdische ist tatsächlich »sinnlos«, wenn ihm der Rahmen fehlt, den die biblische Botschaft für die Menschen bereitstellt. Gott will uns in Jesus Frieden bringen, eine Ruhe der Seele, die allen Verstand übersteigt und eine Hoffnung, die Bestand hat auch in den Tagen, die wir gegenwärtig erleben. Dann werden wir mit 80 Jahren keineswegs zu dem Schluss kommen, dass das Leben absurd war. Ein Leben, das für Gott gelebt wurde, zu seiner Ehre, das vergeht nicht und behält seinen Sinn auch über den Tod hinaus. »Gott sucht das Entschwundene wieder hervor«, heißt es im Buch Prediger (3,5). Das betrifft jeden von uns.

Karl-Otto Herhaus
Frage
Welcher Eindruck entsteht bei Ihnen im Rückblick auf Ihr Leben?
Tipp
Der Blick auf Vergangenes verändert sich, wenn man eine Zukunft hat.
Bibellese
Markus 8,31-38

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Sonntag, 16. Juni 2024: Socken sortieren, Johannes 17,12

Es ist doch erstaunlich! Nach jeder Wäsche, bei der in unserer fünfköpfigen Familie so einiges zusammenkommt, geht es ans Falten und Sortieren. Am spannendsten dabei ist das Zusammenbringen der Socken und Strümpfe, die zueinander gehören. Auf wundersame Weise gehen immer wieder welche verloren, obwohl sie doch niemand vorher weggeworfen hat. Irgendwie ist das kein schönes Gefühl, wenn ein Paar nicht mehr vollständig vorhanden ist. Und wer will sich schon mit nur einer Socke zufrieden geben?! Eigentlich eher eine Bagatelle, aber der Verlust selbst nur einer Socke schmerzt doch jedes Mal ein bisschen.

Verloren gegangen … Kann man das auch von Menschen sagen? Ja, gewiss! Und das ist um einiges ernster als der Verlust eines Kleidungsstücks, das wir leicht durch ein neues ersetzen können. Denn der Verlust eines Menschen ist nicht zu ersetzen, weil jeder Mensch einmalig ist.

Jesus spricht im Tagesvers von solchen, die nicht verloren gegangen sind. Er meinte damit seine Jünger, die mit ihm gegangen und ihm nachgefolgt waren. Er hatte sie »gefunden« und zu sich gerufen, um ihnen immerwährenden Schutz zu bieten. Dazu hat er ihnen das genommen, was ihnen zum Schaden war und ihr Leben bedrohte – ihre Sünden. Und weil sie dem zugestimmt und es dankbar angenommen hatten, war nun ein Band zwischen ihnen geknüpft, das in Ewigkeit nicht mehr gelöst werden wird. Und so etwas kann auch heute noch jeder erleben, der an Jesus glaubt, sich ihm anschließt und seine Vergebung und Liebe dankbar in Anspruch nimmt. Doch alle, die das als vermeintlich unnötig verschmähen, werden verloren gehen. Nicht, weil Gott das so wollte, sondern weil sie sich ihren eigenen Weg gesucht haben, der zuletzt ins Verderben führt.

Joachim Pletsch
Frage
Gehören Sie schon zu denen, die Jesus behütet?
Tipp
Lassen Sie sich von ihm finden und ergreifen, um nicht verloren zu gehen!
Bibellese
Johannes 17,6-26

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Samstag, 15. Juni 2024: Verstecken?, 1. Mose 3,9-10

Als Spiel ist es vermutlich schon seit Jahrtausenden bekannt: Verstecken! Ein kleines Kind zählt 1, 2, 3 … 10 und ruft: »Ich komme!« Dann werden die anderen Kinder, die sich in der Zwischenzeit versteckt haben, gesucht. Dass Menschen sich vor Menschen verstecken, hat aber nicht immer nur spielerische Gründe. Oft genug müssen sich Menschen aus Todesangst verstecken. Viele Juden beispielsweise haben sich in der Zeit des Nationalsozialismus verborgen oder wurden von barmherzigen Mitbürgern heimlich aufgenommen und versteckt!

Doch es gibt nicht nur ein Verstecken aus Angst vor Menschen, sondern auch aus Angst vor Gott. Zu Beginn seiner Geschichte hatte der Mensch eine offene, enge Gemeinschaft mit Gott. Doch dann brachen Adam und Eva die einzige von Gott vorgegebene Regel. Damit luden sie Schuld auf sich. Plötzlich kamen Scham und Furcht auf, und vorbei war es mit dem ungetrübten Miteinander. Damit wurde Adam der erste Mensch, der versuchte, sich vor Gott zu verstecken. Und das ist bis heute bei vielen weiteren Menschen so geblieben. Sogar für die Zukunft wird in der Bibel beschrieben, wie sich die Großen, Reichen und Mächtigen, aber auch die einfachen Menschen in Höhlen und Felsklüften vor den Augen Gottes verstecken wollen, aus Furcht vor dem gerechten Zorn Gottes über all ihre Ungerechtigkeit (vgl. Offenbarung 6,15-17). Doch dieses Verstecken hilft nicht.

Der Ausweg ist ein ganz anderer: Um die Trennung von Gott zu überwinden, darf man seine Lebensschuld nicht weiter verheimlichen, sondern muss sie Gott bekennen. Damit tritt man aus der Finsternis in das Licht Gottes hinein. Und weil Gott zur Vergebung bereit ist, ist Verstecken unnötig und ungetrübte Gemeinschaft wieder möglich geworden.

Martin Reitz
Frage
Kennen Sie das Bedürfnis, sich zu verstecken?
Tipp
Bekennen ist die Voraussetzung für die Gemeinschaft mit Gott.
Bibellese
1. Johannes 1,5-9

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Freitag, 14. Juni 2024: Ein Leben als Millionär verpasst, Römer 10,12

Das warʼs! Auch die letzte Chance ist verstrichen: Weil ein Anspruch in Höhe von 11,3 Millionen Euro nicht rechtzeitig eingelöst wurde, ist in Baden-Württemberg ein großer Lottogewinn verfallen. Die Summe fließe nun in den Topf für Sonderauslosungen, sagte der Geschäftsführer der Staatlichen Toto-Lotto GmbH. Regelmäßige Meldungen und Ausrufe nach dem Gewinner blieben unbeantwortet, niemand weiß, warum der Gewinn nicht abgeholt wurde.

In Deutschland und anderen Ländern gibt es zahlreiche Beispiele ähnlicher Fälle, unter anderem mit deutlich höheren Summen, wobei der Lottoschein aus Baden-Württemberg der höchste nicht abgeholte Betrag innerhalb der Bundesrepublik ist. Der Gewinn über exakt 11 300 368 Euro wäre komplett steuerfrei gewesen. Um ihn zu erhalten, hätte nur die gültige Spielquittung vorgelegt werden müssen. Doch nun ist es zu spät, denn Lottogewinne verjähren drei Jahre nach Ablauf des Kalenderjahres, in dem gespielt wurde.

Diese Begebenheit erinnert mich an die vielen Menschen, die das größte Geschenk, das es gibt, nämlich Jesus Christus, einfach nicht annehmen. Er selbst ist die große Gabe Gottes an die Menschen. Was beinhaltet dieses göttliche Geschenk? Es beinhaltet unter anderem Sündenvergebung (vgl. Apostelgeschichte 13,38), das ewige Leben (vgl. Römer 6,23) und die Gewissheit einer herrlichen Zukunft nach dem Tod (vgl. Epheser 2,7). Alle diese Gaben sind kostenlos, man braucht sie nur im Glauben an Jesus Christus anzunehmen. Es ist ein ewiger Reichtum, der noch viel mehr wert ist als 11,3 Millionen Euro. Ein Reichtum, für den man nichts tun muss, weil Jesus Christus schon alles getan hat, indem er für die Menschen starb. Ich bitte Sie: Lassen Sie diesen großartigen Gewinn nicht verfallen, denn eines Tages kann es zu spät sein.

Thomas Kröckertskothen
Frage
Haben Sie das Rettungsangebot Gottes schon angenommen?
Tipp
Verpassen Sie nicht das beste Angebot, das es gibt!
Bibellese
Johannes 3,13-18

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