Mittwoch, 16. September 2020: Fehlercode

Ich war mit dem Auto unterwegs. Plötzlich piepte es und zwei Lampen leuchteten auf. Mein Schwiegervater hatte mir mal gesagt, wenn die Lampen rot sind, musst du anhalten und unverzüglich nachschauen, was los ist. Sind sie orange, sind es zwar auch Warnlampen, aber diese zeigen keine unmittelbare Gefahr an. Sie weisen darauf hin, dass etwas nicht stimmt und bei nächster Gelegenheit die Werkstatt aufgesucht werden solle.
Die Lämpchen bei mir leuchteten orange. Als ich zu Hause war, fuhr ich zur Werkstatt und ließ den Fehlercode auslesen. Auf dem Computerbildschirm standen Zahlencodes. Dahinter jeweils entsprechende Erklärungen. Der Mechaniker sagte zu mir, dass es nichts Schlimmes sei. Dann löschte er den Fehlercode. Ich solle beobachten, ob die Lampen wieder aufleuchten und dann erneut in die Werkstatt zur genaueren Untersuchung erscheinen.
Als ich wegfuhr, dachte ich an uns Menschen. Wir haben auch einen Fehlercode. Er lautet: S-Ü-N-D-E. Diesen haben wir alle in uns, er steckt quasi in unseren Genen. Unser Gewissen ist die rote Lampe, die normalerweise aufleuchtet, wenn wir etwas tun, was nicht in Ordnung ist. Leider ignorieren wir oft diese »Leuchte« und machen einfach weiter, anstatt in die »Werkstatt« zu gehen. Die Bibel ist das »Diagnosegerät«, das den Fehlercode in unserem Innern erkennt und aufdeckt. Wird diese »rote Lampe« dauerhaft ignoriert, wird es am Ende einen Totalschaden geben. Allerdings gibt es die Möglichkeit, diesen »Fehlercode« zu löschen. Der lebendige Gott selbst vergibt jedem seine Sünden, der aufrichtig in Reue und Umkehr zu ihm kommt und ihm seine Schuld bekennt. Das Kreuz Jesu Christi ist der Ort, wo Vergebung, die Auslöschung des »Fehlercodes« geschieht.

Thomas Lange
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Frage
Hören Sie Ihr Gewissen, wenn Sie etwas tun, was nicht richtig ist?
Tipp
Dadurch spricht der lebendige Gott zu Ihnen. Er möchte, dass Sie umkehren.
Bibellese
Römer 2,14-16; 6,22-23

Dienstag, 15. September 2020: »Demokratien mögen keine Tatsachen«

In einer Zeitschrift stolperte ich über eine Schlagzeile, die mit dem obigen Satz begann. Ich zuckte ein bisschen zusammen und fragte innerlich: »Ja, was mögen sie denn, diese Demokratien?« Der Text gab die Antwort: In der Demokratie gehe es nicht um die Wahrheit, sondern um gefühltes (!) Wissen. – Ein bisschen erschreckt war ich schon. So sieht es also aus in unseren Medien, in den Printmedien wie auch in den elektronischen. Leider musste ich dieser Aussage im Weiteren immer mehr zustimmen. Entscheidend ist für einen Politiker, die Zustimmung der Öffentlichkeit zu gewinnen, der Menge also. Es ist daher nicht nötig, ob das, was er sagt, wahr ist, sondern ob das, was er sagt, Zustimmung findet. Das wiederum hängt vom »herrschenden Zeitgeist« ab.
In einer Zeit wie heute, in der die Medien großen Einfluss haben, stehen wir immer in der Gefahr, dem jeweils herrschenden Zeitgeist in die Falle zu gehen, uns manipulieren zu lassen für irgendwelche verschleierten Absichten gesellschaftlicher Gruppen, die wir gar nicht kennen, weil über sie eben nicht öffentlich geredet wird. Es gibt in der Geschichte des Abendlandes zahllose Beispiele dafür. Und was wird uns gegenwärtig nicht alles gesagt?!
Der Apostel Johannes schreibt: »Ihr Lieben, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind; denn es sind viele falsche Propheten ausgegangen in die Welt« (1. Johannes 4,1). Und das Mittel zur Prüfung ist die Bibel. Wenn man sich damit mehr beschäftigt, hat man eine Art »zweite Meinung«, mit der man sich gegen den Zeitgeist durchsetzen kann. Diese »zweite Stimme« kommt aus einer hervorragenden, zeitlosen und kompetenten Quelle, die der Wahrheit ohne Einschränkung verpflichtet ist.

Karl-Otto Herhaus


Frage
Wem würden Sie Ihre Zustimmung geben?
Tipp
Es ist vernünftig, dem zuzustimmen, der vertrauenswürdig ist und dies schon viele Male bewiesen hat.
Bibellese
Psalm 119,97-104

Montag, 14. September 2020: Herz oder Schürze?

In einem Pflegeheim haben die noch rüstigen Bewohner jeden Sonntag die Möglichkeit, zum Gottesdienst abgeholt zu werden. Vorher steht jedoch das Frühstück auf dem Programm. Eine betagte Frau, die ein paar Minuten später zu Tisch kommt, bemerkt beim flüchtigen Blick auf die Uhr, dass sie sich beeilen muss, wenn sie den Gottesdienst noch pünktlich erreichen will. Schnell isst sie ihr Brötchen und trinkt ihren Tee. Nun flink noch die Morgenmedizin genommen und dann los. Plötzlich merkt sie, dass sie für den Gang zur Altenheimkapelle gar nicht richtig angezogen ist. Sie sieht nochmals auf die Uhr und meint dann zum zuständigen Pfleger: »Kann ich denn mit Schürze zum Gottesdienst gehen?« Noch ehe der Pfleger antworten kann, tut die ältere Frau es selbst und sagt sich: »Ach ich denke ja. Gott sieht ja nicht auf meine Schürze. Er sieht auf mein Herz.« Womit sie recht hat.
Menschen denken jedoch immer wieder genau andersherum: Hauptsache nach außen korrekt. Was innen in mir drin ist, sieht eh niemand. – Achtung! Wer so denkt, hat die Rechnung ohne den lebendigen Gott gemacht. Er sieht uns nämlich ins Herz. Das heißt, er weiß um unsere Beweggründe und unsere Motive. Er sieht unsere Gedanken und kennt die Worte aus unserem Mund bereits, bevor wir sie ausgesprochen haben. Bei ihm kommt es nicht auf unser Äußeres an, auf unsere schöne und saubere Kleidung, das tolle Auto oder die goldene Uhr. All das interessiert Gott nicht. Er sieht unser Herz und wie es zu ihm steht. Wie sieht es diesbezüglich in Ihrem Inneren aus? Achten Sie mehr darauf, was die Leute von Ihnen halten, oder ist für Sie entscheidend, was der lebendige Gott von Ihnen denkt? Die alte Frau hatte ein Herz für Gott. Daher brauchte sie sich keine Sorgen machen, angenommen zu werden.

Thomas Lange
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Frage
Was ist wichtiger – der äußere Schein oder die tatsächliche innere Haltung gegenüber Gott?
Tipp
Wer ehrlich zu Gott kommt, den schickt er niemals wieder fort.
Bibellese
Offenbarung 3,15-21

Sonntag, 13. September 2020: Überraschendes bei einer Kirchenbesichtigung

Jesus hatte viel zu sagen. Darum war eine seiner Hauptaktivitäten das Predigen und Lehren. Häufig begann er mit seiner Predigt spontan nach einer Begegnung mit Menschen oder nach einem Wunder. Nicht selten war der Anlass eine Frage aus der Zuhörerschaft oder eine Provokation seiner Gegner. Man konnte ihn an den unterschiedlichsten Orten predigen hören, beispielsweise am Ufer des Sees Genezareth, auf einer Anhöhe oder in einem Privathaus, manchmal im Tempel in Jerusalem. Vor allem aber in der Anfangszeit seines öffentlichen Auftretens predigte er in den Synagogen, den jüdischen Versammlungshäusern. Warum wohl ausgerechnet dort?
Wer zur Synagoge ging, der wusste jedenfalls, was ihn erwartete. Dort wurde gebetet, gesungen und die Heilige Schrift verlesen, hier konzentrierte sich das religiöse Leben. Sicher, da saßen auch Heuchler und Selbstgefällige. Es war aber auch ein Ort, wo Jesus Menschen finden konnte, die auf der Suche nach Gott waren. Auch in Deutschland im Jahr 2020 gibt es sie noch, die christlich geprägten Orte, an denen Jesus durch die Verkündigung von Gottes Wort zu hören ist und wohin Menschen sich auf ihrer Suche nach Gott zurückziehen.
Auf Urlaubsfahrten reizt es mich manchmal, eine Kirche zu besichtigen. Nicht nur wegen der Architektur und Kunst. Was mir an Kirchengebäuden gefällt, ist zumindest dies: Wenn auch die Frohe Botschaft der Bibel längst nicht mehr überall von der Kanzel gepredigt wird, so findet man doch häufig Bibelverse als Inschriften an Fassaden und Innenräumen der Kirchen oder auf den Grabsteinen der umliegenden Friedhöfe. Sie sind weiterhin stumme Verkündiger von Gottes Wort, aus dem der rettende Glaube an Gottes Sohn erwachsen kann.

Arndt Plock
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Frage
Welche Sätze aus der Bibel sind Ihnen im Leben schon begegnet?
Tipp
Lesen Sie regelmäßig in der Bibel und suchen Sie nach Orten, wo daraus Gottes Wort verkündigt wird.
Bibellese
Lukas 4,16-29

Samstag, 12. September 2020: Übergangsreisende

Dass jede Berufsgruppe ihre eigene Sprache hat, ist bekannt und führt häufig genug zu Problemen beim gegenseitigen Verstehen. Manchmal hat das aber auch sachliche Gründe, wie z. B. bei den Medizinern. Die reden miteinander Latein und können sich so überall auf der Welt verständigen. Aber wenn zwei Computerfreaks sich unterhalten, verstehe ich als normaler Anwender nur noch »Bahnhof«.
Doch auch im Bahnhof wird eine eigene Sprache gesprochen, und vielleicht haben Sie das auch schon erlebt. Sie wollen umsteigen und hören Hinweise für Übergangsreisende. Dass z. B. der Anschlusszug bereits wartet oder heute von einem anderen Bahnsteig abfährt. Da muss ich schon gut zuhören. Denn sonst steige ich in den falschen Zug und komme nicht an mein Ziel.
Wir Menschen sind nicht nur im Bahnhof Übergangsreisende, sondern ein Leben lang. Doch wo finde ich Hinweise für diese Lebensreise, wie kann ich wissen, wohin die Fahrt letztendlich geht? Diese Hinweise findet man in der Bibel, dem Wort Gottes für uns Menschen. Denn die Bibel weist uns immer wieder auf Jesus Christus hin. Er ist der Weg und die Wahrheit und das Leben. Jesus kennt das Ziel, denn er ist selbst von dort aus auf diese Erde gekommen, um am Kreuz von Golgatha für unsere Schuld zu sterben, damit jeder, der an ihn glaubt das Ziel, das ewige Leben mit Jesus, erreicht.
Im Bahnhof kann ich die Hinweise für Übergangsreisende überhören und in einen falschen Zug einsteigen. Diese Freiheit habe ich. Aber auch Gottes Hinweise in der Bibel kann ich unbeachtet lassen. In beiden Fällen erreiche ich mein Ziel nicht. Das ist besonders schlimm, wenn ich Jesus nicht auf seinem Weg folge. Denn dann komme ich nie bei ihm an und bleibe ewig getrennt von ihm.

Herbert Laupichler
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Frage
Was macht gerade dieses Ziel so erstrebenswert?
Tipp
Es geht letzten Endes um Leben oder Tod.
Bibellese
Lukas 18,18-30

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