Sonntag, 22. März 2020: Noch bockig?

Vor einigen Jahren war im Nachbardorf ein lautes, wiederholtes Krachen zu hören. Aufmerksame Anwohner riefen die Polizei, weil sie einen Einbrecher vermuteten, der seelenruhig sein Handwerk verrichtete. Doch anstatt des erwarteten Schurken entdeckte die Polizei einen Schafbock, der immer wieder gegen eine Glastür rannte. Der Bock war ausgerissen und hatte offenbar auf seinem Streifzug sein Spiegelbild in einer Terrassentür entdeckt. Im Glauben, hier einen hässlichen Rivalen vor sich zu haben, setzte dieser Widder seine Hörner ein. Auf ihn! Leider verletzte er sich dabei sehr, da er trotz seiner zunehmenden Wunden immer weiter gegen diese Tür anrannte. Er erkannte einfach nicht, dass er selbst sein abscheuliches Gegenüber war.
Gleichen wir nicht diesem Schafbock? Wir sind nämlich vor Gott getürmt und meinen, durch unsere Macht, unsere Fähigkeiten oder unsere Überzeugungen unser Leben völlig zu beherrschen. Aber dann stoßen wir uns doch an Dingen, die wir selbst verschuldet haben. Oder wir entdecken plötzlich an uns selbst die Fehler, die wir an anderen scharf verurteilen. Die eigene Hässlichkeit erkennen wir oft erst dann, wenn uns ein beleuchteter Spiegel gnadenlos vorgehalten wird. Das können Reaktionen oder Kommentare anderer sein – oder vielleicht auch eine Wahrheit aus der Bibel.
Aber so gnadenlos hart ein Spiegel sein kann – Jesus Christus gibt uns Gnade. Er ist für uns zum »Sündenbock« geworden und und ging für uns in Gottes Gericht – stellvertretend für Sie und für mich. Wie befreiend ist das doch! Wir brauchen nicht mehr »bockig« in den Spiegel zu schauen und können jedes wütende Anstürmen dagegen unterlassen, weil Jesus unsere Schuldfrage geregelt hat. Wir müssen seine Gnade nur noch in Anspruch nehmen!

Martin Price


Frage
Wann haben Sie das letzte Mal in einen Spiegel geschaut – und sich dabei erschreckt?
Tipp
Schauen Sie auf Jesus Christus und übergeben Sie sich ihm – nur dann erlangen Sie Befreiung!
Bibellese
Apostelgeschichte 26,9-20

Samstag, 21. März 2020: Trisomie 21

Im April letzten Jahres gab es im Bundestag eine Debatte um ein Gesetz, bei dem es darum geht, ob vorgeburtliche Bluttests auf das Down-Syndrom, auch bekannt als Trisomie 21, künftig von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden sollen. Dieser Test hat gegenüber anderen Diagnoseverfahren den Vorteil, dass er ohne Risiko ist.
Auf den ersten Blick erschien das als bloße Formalität im Rahmen einer besseren und zuverlässigen pränatalen Diagnostik. Für Eltern, die in der Frage Gewissheit haben wollen, ob ihr Kind gesund ist und ohne Geburtsfehler zur Welt kommt. Bei näherer Betrachtung erkennt man aber, worauf es eigentlich hinauslaufen wird, nämlich darüber zu entscheiden, ob man solch ein Kind haben will oder nicht, d. h., es ggf. rechtzeitig abtreiben zu lassen. Je nach Studie und Schätzung bisheriger Fälle läge die Rate dann zwischen etwa 68 und 95 %.
Wer hier ein neues Selektionszenario über unwertes Leben heraufziehen sieht, tut das sicher nicht zu Unrecht. Denn ein solches Gesetz wird vermutlich ein Türöffner für alle möglichen Fälle werden, die man sich selbst und dem evtl. geborenen Menschen nicht zumuten möchte, je nachdem, was ihm seine Gene früher oder später bescheren werden. Die Alternative, nämlich unwissend zu bleiben und das geschenkte Leben von Gott anzunehmen, auch wenn das manches im Leben erschweren könnte, haben schon viele vorgezogen – und gerade im Blick darauf, was ihnen mit einem solchen Kind dann wider Erwarten geschenkt wurde, nicht bereut. Was finden Sie schwieriger? Sein Gewissen mit einer Entscheidung zu belasten, mit der man vielleicht ein Leben lang zu kämpfen hat? Oder mit Gottes Hilfe ein Kind anzunehmen, mit dem es anders als erwartet sein wird, mit dem man aber auch gute Erfahrungen haben kann?

Joachim Pletsch
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Frage
Können Sie in solchen Fragen Zuflucht zu Gott nehmen?
Tipp
Die Bindung an Gott setzt Kräfte für Außergewöhnliches frei.
Bibellese
Hesekiel 16,3-6

Freitag, 20. März 2020: Sechs Kreuze zum Glück

Im Briefkasten liegt ein Umschlag. Der Aufdruck auf dem Brief weckt mein Interesse: »Sechs Kreuze zum Glück!« Die Lotto- Gesellschaft verspricht Millionengewinne, wenn ich sechs Kreuze an der richtigen Stelle mache. Wer möchte nicht Gewinner sein und auf so einfachem Weg Glück haben: sechs (richtige) Kreuze zum Glück!? Das Problem ist, sie müssen alle an der richtigen Stelle stehen.
Laut Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach spielen 7,3 Millionen Bundesbürger regelmäßig Lotto oder Toto; weit über 21 Millionen spielen immerhin gelegentlich. Mit ihrem Geldeinsatz »spülen« die Spieler Woche für Woche Millionen in die Kassen der Lotto-Gesellschaften, die davon einen Teil wieder »ausschütten«. Wie hoch stehen die Chancen auf einen Millionengewinn? Bei dem Spiel »6 Richtige plus Superzahl« liegt die Gewinnchance bei 1 zu 140 Millionen.
Als ich diese Zahl im Internet las, wurde mir klar: Der Weg zum Glück über sechs Kreuze ist so gut wie aussichtslos. Ich wurde dankbar und froh bei dem Gedanken, dass ich durch ein ganz anderes Kreuz den Weg zu Frieden und Glück finden durfte. Es ist das Kreuz auf Golgatha, an dem Jesus Christus hing. An diesem Kreuz bezahlte der Herr Jesus für meine Schuld. Gott hat ihn auferweckt und meine Schuld (Sünden) vergeben. Er hat – wie unser Tagesvers sagt – meinen Schuldschein ans Kreuz genagelt und für immer beseitigt. Niemand wird jemals eine Anklage gegen mich aufrechterhalten können, wenn ich einmal vor Gott stehen werde. Gott selbst wird mich um seines Sohnes willen in sein herrliches Himmelreich aufnehmen. Jesu triumphaler Sieg am Kreuz ist mein großes Glück! Weil ich Gottes Gnade erfahren habe, darf ich frohen Herzens singen und jubeln.

Detlef Kranzmann
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Frage
Welchen Weg zum Glück wählen Sie?
Tipp
Selbst wer sechs richtige Kreuze macht, gewinnt nur etwas für die paar Jahre auf dieser Welt.
Bibellese
Matthäus 6,19-34

Donnerstag, 19. März 2020: Gottes Erbschein

Wenn ein Todesfall eintritt, gibt es für die Hinterbliebenen viel zu erledigen. Manches lässt sich unbürokratisch regeln. Für einiges, z. B. das Konto des Verstorbenen, reicht vielleicht eine Vollmacht, die der Erblasser ausgestellt hat und die auch über den Tod hinaus gilt. Viele Dinge, z. B. betreffend Immobilien, lassen sich aber nur regeln, wenn man sich als Erbe legitimieren kann. Dafür kennt das deutsche Recht den Erbschein. Um einen solchen Erbschein zu erhalten, muss man beim Nachlassgericht einen Antrag stellen. Dort wird geprüft, ob der Antragsteller tatsächlich der Erbe ist. Wenn ein Testament vorliegt: Weist es ihn als Erben aus? Ist das Testament überhaupt gültig? Wenn kein Testament existiert: Gibt es weitere Hinterbliebene, evtl. engere Verwandte? Erst wenn alles passt, wird der Erbschein erteilt. Doch dann gilt der Inhaber dieses Erbscheins auch tatsächlich als der rechtmäßige Erbe.
Die Bibel kennt nun ein Erbe, dessen Umfang und Wert weit über jedes weltliche Vermögen hinausgeht. Es ist das »Erbe Gottes« (siehe Tagesvers). Das heißt nicht, dass Gott sterben könnte. Gemeint ist damit vielmehr die Möglichkeit, als ein rechtmäßiger Erbe hineingenommen zu werden in die unermessliche und ewige Herrlichkeit eines wunderbaren Gottes. Diese Chance räumt Gott uns Menschen tatsächlich ein. Allerdings setzt diese »Erbenstellung« etwas voraus: Man muss zunächst ein Kind Gottes werden. Habe ich diese Beziehung nicht, bin ich auch kein Erbe, und ich würde hierfür auch nie einen Erbschein erhalten. Wenn ich aber Gott ehrlich bitte, mich als sein Kind anzunehmen, dann wird er dies tun. Und dann haben wir mit dem Tagesvers tatsächlich den himmlischen Erbschein für den ganzen Reichtum Gottes.

Markus Majonica
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Frage
Wie groß schätzen Sie Gott ein?
Tipp
Entsprechend wird auch das Erbe sein, das man als sein Kind antreten darf.
Bibellese
Epheser 1,3-14

Mittwoch, 18. März 2020: Ziemlich endlich

Der Schreiber dieses uralten Liedes hatte eine ungewöhnliche Bitte: »Gott, bring mir bei, dass ich endlich bin, dass das Leben hier nur von kurzer Dauer ist!« Wie unangenehm, daran zu denken, dass sich einmal der Sargdeckel über mir schließen wird. Das ist in Zeiten von Penizillin und Krankenversicherung ein Gedanke, der sich in die Abstellkammer unseres Bewusstseins verzogen hat. Noch nie wurden so viele Menschen so alt wie heute. Werfen wir zum Vergleich einmal einen Blick zurück: Vor 500 Jahren lag die Lebenserwartung des Durchschnittsdeutschen bei 30! (Heute steht man mit 30 mitten im Leben.) Nur jedes vierte Baby erreichte damals das erste Lebensjahr. Unvorstellbar! Ein Geschichtsexperte aus Tübingen (Ewald Frie) stellt treffend fest, dass unsere Friedhöfe voller alter Menschen sind, »ein historisch ganz ungewöhnlicher Fall«.
Es ist also verständlich, dass der Tod uns nicht mehr so sehr beschäftigt wie Menschen aus anderen Zeiten. Uns geht es einfach sehr gut. Und doch steht oben in dem Bibelvers, dass es »weise« ist, über unsere Endlichkeit nachzudenken. Wer nicht über den Tod nachdenkt, vergisst den wichtigsten Faktor in seiner Lebensrechnung. Egal, was wir in unserem Leben erreichen, es wird mit einem Mal zerplatzen wie eine Seifenblase. Was bleibt dann übrig? Wie dumm ist es, wenn wir alles auf das Diesseits setzen. Denn es gibt ein Danach, ein Leben nach dem Tod. Gott hat uns darüber nicht im Ungewissen gelassen. Er hat uns durch Jesus Christus sogar einen Ausweg aus dem Todesstrudel geschaffen. Jesus hat uns den Weg zum ewigen Leben bei Gott gebahnt. Er selbst sagt: »Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist.«

Jan Klein
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Frage
Wie oft denken Sie über Ihre Endlichkeit nach?
Tipp
Wenn Jesus recht hat, dann ist es nur klug, zu ihm zu kommen und ihm zu vertrauen.
Bibellese
2. Korinther 5,1-10

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