Freitag, 02. Oktober 2020: Gott ist allein ewig treu

Wegen Familienzuwachs verkauften wir im August 2018 unseren Caddy SDI – mit 462 000 Kilometern! Wir erwarteten unser viertes Baby, und diesen Typ Caddy konnten wir leider nicht auf sechs Sitze erweitern. Dieses Auto hat uns vierzehn Jahre treue Dienste geleistet. Manche Abenteuer haben wir gemeinsam durchstanden, auch Gebetserhörungen erlebt – sprichwörtlich galt auch bei unserem VW: Er läuft und läuft und läuft. Mehrmals erhielten wir die Bestätigung: Einen SDI-Motor kriegt man nicht kaputt.
Der alte Caddy wurde uns immer mehr zum Sinnbild für die in unserem Tagesvers angesprochene »große Treue Gottes«. Natürlich ist ein Auto oder auch sonst irgendein Gegenstand an sich nicht treu, höchstens haltbar und gut gebaut; aber er erinnerte uns daran, dass wir bei Gott in noch weit größerer Sicherheit sind als bei dem allmählich zum Oldtimer mutierten Wagen, der uns nie im Stich ließ; denn genau dasselbe haben wir mit Gott erlebt.
Nun soll aber nicht der Eindruck entstehen, unsere Familie glaubte nur deshalb an Gott, weil unser Auto so unverwüstlich war. Unser Tagesvers stammt aus den »Klageliedern« und spricht davon, dass sich Gottes unverwüstliche Gütigkeiten auch da noch zeigten, wo ein ganzes Königreich untergegangen war und die Überlebenden in die Babylonische Gefangenschaft geführt wurden. Aber selbst da noch erkannte der Prophet Jeremia Gottes Treue und Gütigkeit daran, dass »nicht alle aufgerieben«, das heißt getötet oder gefangen waren. Es gab noch Aussicht auf ein Fortbestehen.
Jeden Morgen, den er heraufziehen lässt, gibt er den Menschen auch heute noch die große Chance, mit ihm versöhnt zu werden. Ist es vernünftig, das auszuschlagen?

Martin Reitz
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Frage
Auf wen oder was verlassen Sie sich?
Tipp
Gott ist der Einzige, dessen Treue über den Tod hinaus bestehen bleibt.
Bibellese
Psalm 27,1-8

Donnerstag, 01. Oktober 2020: Volkskrankheit Depression

Nach einer Studie der WHO (Weltgesundheitsorganisation) aus dem Jahr 2015 leiden weltweit über 322 Millionen Menschen an einer Depression, 18% mehr als im Jahr 2005. Das entspricht 4,4% der Weltbevölkerung (zum Vergleich: 35 Millionen leiden an Krebs). In Deutschland wurde bei 4,1 Millionen Menschen eine Depression diagnostiziert. Das sind 5,1% der Bevölkerung. Hinzu kommen 4,1 Millionen mit einer Angststörung (Quelle: Dt. Ärzteblatt vom 23.2.2017). Fachleute sprechen zu Recht von einer Volkskrankheit, die zudem mit Blick auf die mögliche Schwere der Erkrankung häufig unterschätzt wird.
Es ist normal, dass jeder Mensch traurige, auch deprimierende Zeiten durchmacht. Wenn die Niedergeschlagenheit allerdings chronisch wird, sollte der Betroffene Hilfe suchen. Ich maße mir nicht an, psychisch leidenden Menschen, die in einer schweren Lebenskrise stecken und vielleicht sogar Selbstmordgedanken hegen, schlaue Ratschläge zu geben. Denn Leidgeplagte, die sich in seelischer Dunkelheit befinden, empfinden die Ratschläge derjenigen, die von der »Licht-Seite« des Lebens her urteilen, oft eher als Schläge denn als Rat.
Ähnlich erging es dem biblischen Hiob, der nach schweren Schicksalsschlägen todkrank die klugen Reden seiner Freunde anhören musste. Hiob klagte und wollte sterben. Was ihm letztlich half, war der Blick weg von sich selbst und seinem elenden Zustand hin zu Gott dem Schöpfer, der gerecht und allmächtig ist. Echte Seelsorge ist für depressive Menschen nur dann nachhaltig, wenn die Patienten daran erinnert werden, dass Gott auch ihr Leben in seinen liebenden Händen hält. Die Botschaft der Bibel gibt echte Hoffnung!

Daniela Bernhard
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Frage
Haben Sie Ihren »Lebensrucksack« voller Schuld und Mühsal bereits bei Jesus Christus abgeladen?
Tipp
Auch ein Christ wird im Leben mit Leid konfrontiert. Er hat jedoch einen wahren Tröster und Ermutiger an seiner Seite.
Bibellese
Hiob 42,1-6

Mittwoch, 30. September 2020: Besserwisser

Ein altes englisches Gedicht erzählt von einer Frau, die eines Tages durch die Wiesen spazierte. Als sie so entlangschlenderte und über die Natur nachdachte, kam sie an ein Feld mit golden leuchtenden Kürbissen. An der Ecke des Feldes stand eine majestätische, riesige Eiche. Die Frau setze sich unter die Eiche und begann, über die seltsamen Ungereimtheiten in der Natur nachzusinnen. Warum hängen winzige Eicheln an riesigen starken Ästen und riesige, schwere Kürbisse an schwachen Ranken? Sie dachte, Gott hätte wohl Fehler beim Einrichten der Natur gemacht. Er hätte die kleinen Eicheln an die schwachen Ranken und die großen Kürbisse an die starken Ästen hängen sollen. Nach kurzer Zeit nickte die Frau in der warmen Herbstsonne ein. Eine kleine Eichel, die auf ihre Nase plumpste, weckte sie wieder auf. Sie musste schmunzeln und berichtigte ihre vorherigen Gedanken. Vielleicht lag Gott doch richtig damit, wie er es gemacht hatte.
Diese Geschichte illustriert humorvoll, wie kurzsichtig oftmals unser Denken ist und dass es immer wieder revidiert werden muss. Wir übersehen nämlich, dass unser schnelles Urteil nie das Ganze überblickt und nicht sämtliche Hintergründe und Zusammenhänge kennt. Gott weiß jedoch in jeder Situation weit mehr über uns Menschen und unsere Umstände, die bedacht werden müssen. Er kennt den Anfang und das Ende. Wir dürfen es ihm zutrauen, dass er alles wohl geordnet hat, auch wenn uns der Sinn nicht immer gleich zugänglich ist. Er allein weiß, wie man einen vollkommenen Plan entwirft, der am Ende alles gut werden lässt für solche, die ihm vertrauen. Vor einem vorschnellen Urteil sollte man sich daher hüten. Noch besser wäre es, ihm in allem zu vertrauen. Dann beweist er uns täglich seine Liebe und Fürsorge.

Manfred Herbst


Frage
Geht es uns nicht oft ähnlich, dass wir meinen, wir wüssten es besser?
Tipp
Bitten Sie Gott um mehr Einsicht und Vertrauen!
Bibellese
Psalm 33

Dienstag, 29. September 2020: Nichts ist unmöglich

Da soll doch noch mal einer behaupten, die Bibel sei ein Märchenbuch und völlig unglaubwürdig! Wie oft schon wurde beispielsweise über die Story von Jona und dem Wal gespottet und gesagt, dass diese Geschichte mal wieder ein Beleg dafür sei, dass die Bibel lauter Märchen enthalte. Weil Jona Gott ungehorsam war, wurde er von einem Wal verschluckt und durfte drei Tage lang im Bauch des Tieres nachdenken. Nachdem er wieder zur Besinnung kam, spuckte ihn der Wal körperlich unversehrt, aber geistig geläutert wieder aus. Ob so etwas tatsächlich möglich ist?
Doch fast dasselbe ist Rainer Schimpf, einem Taucher, in Südafrika passiert. Allerdings wurde er gleich wieder ausgespuckt und musste nicht drei Tage lang in dem Wal bleiben. Die Zeitungen waren voll mit seiner Story, und als Beweis gibt es sogar ein Video. Auch dieser Mann blieb körperlich unversehrt. Er sagt aber, dass er nach diesem Erlebnis nicht mehr derselbe sei und so etwas nicht noch einmal erleben möchte.
Ich weiß nicht, ob dieser Mann auch eine Lektion erteilt bekam, aber immerhin ist seine Geschichte ein Beweis dafür, dass bei Gott tatsächlich nichts unmöglich ist. Zumindest hat dieser Mann mit dem Wal das größte Abenteuer seines Lebens erlebt und ist durch die Medien auch noch berühmt geworden. Die Bibel ist voll von Abenteuern und berühmten Menschen. Es lohnt sich wirklich, sie zu lesen. Allerdings steht fest, dass nicht einmal die Auferweckung eines Toten einen Menschen von der Existenz und Allmacht Gottes überzeugen kann, wenn er beschlossen hat, ein Gottesleugner zu bleiben. Das ist schrecklich, denn Gott lässt solche Wunder ja nicht um ihrer selbst willen geschehen, sondern damit wir zu ihm umkehren.

Sabine Stabrey


Frage
Wie hat Gott schon mal bei Ihnen angeklopft?
Tipp
Jeder von uns hat schon Unerklärliches und Bewahrendes erlebt.
Bibellese
Jona 1 ; Jona 2

Montag, 28. September 2020: Versöhnung

Der heutige Tag ist im israelischen Kalender ein besonders wichtiger Feiertag. Er bildet den Abschluss von insgesamt 10 Bußtagen, die den Beginn eines neuen Jahres (Rosch ha-Schana) markieren. In dieser Zeit denkt man an seine Sünden, die man im vergangenen Jahr begangen hat, bittet Gott um Vergebung und versöhnt sich mit allen, mit denen man Streit hatte. Denn nach jüdischem Glauben vergibt einem Gott erst dann, wenn man sich vorher mit Menschen versöhnt hat (vgl. Matthäus 6,14-15). Am Jom Kippur, so nennen die Juden ihren Versöhnungstag, dem letzten in dieser Reihe von Tagen, schränkt man sich in vielem ein (Arbeit, Essen, Trinken, Vergnügen), um sich ganz auf seine innere Reinigung zu konzentrieren.
Auch für Christen ist Versöhnung wichtig. Unser Tagesvers spricht von einer Versöhnung, die Gott ein für alle Mal als Grundlage legte, indem er seinen Sohn auf diese Erde sandte und ihn für uns zur Sünde machte, damit wir zur Gerechtigkeit werden konnten, die vor Gott Bestand hat. Das ist eine vollkommen sichere Basis für Vergebung, man kann sich keine bessere vorstellen. Denn wenn der Sohn Gottes selbst für uns die Strafe der Sünde trägt, dann sind wir – wenn wir das glauben und in Anspruch nehmen – für immer freigesprochen von unserer Sünde.
Das beschränkt sich nicht auf die Sünde in der Vergangenheit, sondern gilt auch für die Sünden, die wir als Gottes Kinder zwar gerne vermeiden wollen, aber doch noch des Öfteren tun werden. Und was die Versöhnung mit anderen Menschen angeht, so können wir nicht nur um Vergebung bitten oder diese anbieten, sondern wir können auch darauf hinweisen, dass man mit Gott in Christus versöhnt werden kann, um Frieden zu schließen und ewiges Leben zu bekommen.

Joachim Pletsch
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Frage
Kennen Sie auch Zeiten der Besinnung, um Fehler und Sünden der Vergangenheit zu bereinigen?
Tipp
Nehmen Sie sich doch heute Zeit dafür, mit Menschen und Gott ins Reine zu kommen!
Bibellese
3. Mose 23,27-32

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