Sonntag, 19. Januar 2020: »Warum sollte gerade das Christentum recht haben?«

Heute morgen hatten wir Besuch zum Frühstück. Matthias (Name geändert) ist 15 Jahre alt und kommt seit über einem Jahr regelmäßig in unseren christlichen »Jungstreff«. Er ist inzwischen ein guter Freund der Familie geworden. Unsere drei kleinen Kinder mögen es, wenn er kommt. Zu Bibel und Religion hatte Matthias vor der »Jungstreff«-Zeit kaum einen Bezug. Nun am Tisch frage ich ihn: »Was würdest du antworten, wenn jemand dich fragen würde, warum gerade das Christentum recht haben sollte?« Matthias wird nachdenklich. Die Synapsen im Gehirn sind am Arbeiten – wollen aber kein in sich stimmiges Bild ergeben. Dann sagt er einfach: »Keine Ahnung.« Eine ehrliche Antwort.
Nach einer Weile fragt Matthias mich: »Was würdest du denn antworten?« Was würde ich antworten? Auch ich werde nachdenklich. Im Grunde geht es um die Frage: Wie kommt der Mensch zu Gott?! Dann erzähle ich ihm von dem wesentlichem Merkmal, welches das Christentum so einzigartig macht. Ich erzähle davon, dass es bei den Religionen darum geht, dass der Mensch etwas tun muss, um einen Weg zu Gott zu ermöglichen. Beim Christentum hingegen geht es in die umgekehrte Richtung: Gott ist durch Jesus auf uns zugegangen und ermöglichte durch den Glauben an ihn den Weg zu Gott. Ist damit die Frage beantwortet? Nicht umfassend … Aber gerade diese eine Tatsache macht das Christentum außerordentlich anziehend. Sie befreit uns vom Leistungsdruck und von unserer Schuld, die uns von Gott trennt.
Ich wünsche Matthias, dass er diesen wesentlichen Unterschied versteht. Er kann (wie Sie und ich) niemals genug tun, um einen Weg zu Gott zu verdienen. Und gerade deshalb ist er auf Gottes Weg – Jesus – angewiesen.

Willi Dück


Frage
Haben Sie schon mal gründlich über den wesentlichen Unterschied nachgedacht?
Tipp
Jesus macht möglich, was einem Menschen unmöglich ist: eine »Brücke« zu Gott.
Bibellese
Apostelgeschichte 4,1-22

Samstag, 18. Januar 2020: Augen-Blicke (3)

Bisher haben wir Augen-Blicke betrachtet, die in Schuld führten. Heute möchte ich einen Augen-Blick betrachten, der von Schuld überführte. Jesus von Nazareth war mitten in der Nacht festgenommen worden. Im Augenblick der Festnahme waren alle Jünger geflohen, obgleich Petrus noch kurz zuvor geschworen hatte, Jesus unter keinen Umständen zu verlassen, auch wenn das seinen Tod bedeuten würde. Nun war er seinem Meister aus sicherer Distanz gefolgt und in den Innenhof des Gebäudes gelangt, wo Jesus vernommen wurde. Dort kam eine neue Herausforderung. Dreimal wurde er angesprochen, dass er doch auch zu diesem Jesus gehöre, und dreimal verneinte er jede Beziehung zu dem Gefangenen. Aus Angst um sein Leben waren seine Treueschwüre vergessen. In diesem Moment krähte der Hahn, und Jesus, der in Blickweite stand, drehte sich um und blickte Petrus direkt in die Augen. Da erinnerte Petrus sich, dass Jesus ihm genau das vorausgesagt hatte: »Ehe der Hahn heute kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.«
Mit einem Schlag stand ihm sein ganzes Versagen vor Augen: der unüberbrückbare Gegensatz zwischen seinen Versprechungen und seiner Treulosigkeit. Der Blick seines Herrn traf ihn wie ein Fausthieb. Er wandte sich ab, rannte hinaus in die Dunkelheit und weinte bitterlich. Doch dieser Augen-Blick, so schwer er für Petrus war, wurde letztendlich heilsam für ihn. Petrus wurde jeder falschen Selbsteinschätzung beraubt. Zugleich war da das Versprechen seines Herrn, für ihn zu beten und an ihm trotz seines Versagens festzuhalten. Diese Erfahrung führte Petrus später in eine ganz neue Beziehung zu Jesus Christus. Und sie befähigte ihn, schließlich tatsächlich sein Leben für diesen Jesus völlig einzusetzen.

Markus Majonica
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Frage
Wie hätten Sie auf die Verleugnung eines Freundes reagiert?
Tipp
Auf Christi Versprechen kann jeder Glaubende fest vertrauen.
Bibellese
Lukas 22,54-62

Freitag, 17. Januar 2020: Augen-Blicke (2)

David hatte vermutlich einen langen Arbeitstag hinter sich. Er hatte sich hingelegt, doch vielleicht ließen ihn seine Gedanken nicht schlafen. Deshalb trat er auf seine Dachterrasse und ließ seine Blicke schweifen. Plötzlich finden seine Augen ein attraktives Ziel: David beobachtet, wie eine Frau sich im Hof des Nachbarhauses badet. Im Bibeltext heißt es, diese Frau sei von ungewöhnlicher Schönheit gewesen. Daher konnte David seine Augen nicht von diesem Anblick losreißen. Dabei war ihm völlig bewusst, dass er sich hier auf einen falschen Weg begab. Er selbst war bereits verheiratet und hatte nicht nur eine, sondern mehrere Frauen. Zudem musste er damit rechnen, dass die Dame, die er nun heimlich mit seinen Augen verschlang, ihrerseits verheiratet war. Damit waren seiner erwachenden Begierde durch Gottes Gebote klare Grenzen gesetzt. Doch das Bild dieser Frau hatte sich offenbar auf seiner Netzhaut eingebrannt. Und statt sich auf Gottes Regeln zu besinnen und seinen eigenen ehelichen Verpflichtungen treu zu bleiben, begann er, Erkundigungen über die unbekannte Schönheit einzuziehen. Am Ende der Geschichte steht eine Tragödie: Ehebruch, ein Verrat an einem treuen Soldaten (dem Ehemann der Nachbarin), ein Mordkomplott zu dessen Nachteil und der Tod des illegitimen Kindes.
All dieses Leid hätte vermieden werden können, wenn David die Regeln seines Gottes ernst genommen, seine Augen abgewandt und seine Gedanken diszipliniert hätte. Doch wieder greift die uralte Taktik des Teufels: den Blick auf etwas Verbotenes zu lenken und es äußerst anziehend zu machen, die Warnungen Gottes in den Hintergrund zu drängen und mögliche negative Konsequenzen zu verschleiern.

Markus Majonica
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Frage
Wann haben die Blicke Ihrer Augen Ihnen einen Streich gespielt?
Tipp
Man sollte stets Gottes Gebote vor Augen haben.
Bibellese
2. Samuel 11

Donnerstag, 16. Januar 2020: Augen-Blicke (1)

Die Augen sind vielleicht das wichtigste Sinnesorgan des Menschen. Durch sie nehmen wir unmittelbar wahr. Was wir sehen, bleibt im Kopf hängen, ungefiltert, manchmal unbewusst. Deshalb ist wichtig, worauf ich meine Augen richte. Denn manchmal entscheidet ein Augenblick über mein ganzes Leben.
Daher verwendete der Teufel vom Beginn der Menschheitsgeschichte an gerne dieses Sinnesorgan, um die Beziehung des Menschen zu Gott zu (zer-)stören. Ihm gelang es nach dem heutigen Tagesvers, das Augenmerk Evas auf den einzigen Gegenstand in einer paradiesischen Umgebung zu lenken, der ihrem Zugriff entzogen sein sollte: dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Hierbei verwendete er eine Taktik, die bis heute aktuell ist. Er belog den Menschen über Gottes wahre Absichten und streute Zweifel über die Richtigkeit seiner Aussagen: »Gott meint es nicht gut mit euch, er enthält euch etwas vor! Befreit euch von den Fesseln dieses missgünstigen Gottes, der euch nicht gönnt, worauf ihr einen Anspruch habt!« Und weiter: »So genau hat Gott es nicht gemeint mit seinem Verbot, von diesem Baum zu essen!«
Durch diese Argumente weichte er Evas Widerstand auf. Und plötzlich gewann das, was sie sah, einen ganz neuen, starken Anreiz: Das ist doch eine ganz besondere Frucht, darauf habe ich jetzt Lust! Und sie blendete all die unzähligen anderen Früchte aus, deren Genuss Gott ihr ohne Weiteres zugestand. Erkennen Sie den immer gleichen Ablauf? Der Teufel lenkt den Blick auf das eine, ohne das wir angeblich nicht auskommen. Er relativiert Gottes klare Anweisungen. Und er sorgt dafür, dass wir Gottes gute Absichten missverstehen und seine Warnungen ignorieren. Wofür? Für einen Augenblick der Lust!

Markus Majonica
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Frage
Was empfehlen Sie, um der »Lust der Augen« nicht nachgeben zu müssen?
Tipp
Wer Gott kennt, sollte ihn um Bewahrung bitten.
Bibellese
1. Mose 3

Mittwoch, 15. Januar 2020: Das Heilmittel für die ganze Welt

James Harrison hat mehr als 1000-mal Blut gespendet, weil sein Blut ein sehr seltenes Mittel gegen den Rhesusfaktor enthielt, wodurch vielen Babys das Leben gerettet wurde. Alle diese Babys müssten als Erwachsene diesem Mann zutiefst »Danke!« sagen, obwohl auch er nichts dazu getan hat, so wunderkräftig zu sein. Er wurde damit geboren.
Von Jesus Christus sagte Johannes der Täufer eines Tages: »Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!« (Johannes 1,29). James Harrison hat mehr als tausend Menschenleben gerettet; aber Johannes sagt, Christus habe das Heilmittel für die ganze Welt bereitgestellt: das Blut, das er am Kreuz vergossen hat. Er hat sich freiwillig geopfert, damit alle, die an ihn glauben, gerettet werden können. Die Botschaft von dem rettenden Blut Christi ist fast überall in der Welt gepredigt worden, und viele Millionen haben diese Botschaft verstanden und Gott gebeten, auch sie um Jesu willen zu retten. Aber noch viel mehr Menschen haben dieses große Angebot nicht angenommen. Wenn man fragt, warum ein solches Gnadenangebot immer wieder ausgeschlagen wird, wo es doch um nicht weniger als um Leben oder Tod, um Himmel oder Hölle geht, so stellt man fest, dass es der Stolz der Menschen ist, der sich weigert zuzugeben, diese große Hilfe nötig zu haben.
Der Stolz, dieser dumme und völlig unbegründete Stolz, ist das wirksamste Mittel, das der Teufel hat, die Seelen der Menschen in seinem Bann zu halten. Sobald die Menschen im Jenseits die Augen aufschlagen, werden sie wissen, wie schrecklich töricht sie waren. Sie haben das freundliche Angebot ihres Schöpfers ausgeschlagen und auf die Einflüsterungen des Teufels gehört.

Hermann Grabe
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Frage
Wem wollen Sie Glauben schenken? Dem Teufel oder dem Gott, der sogar seinen Sohn für uns sterben ließ, um uns zu retten?
Tipp
Niemand kann wirklich beweisen, dass die Bibel unrecht hat. Das sollte ausreichen, diese Frage ernsthaft zu untersuchen.
Bibellese
Römer 3,9-26

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