Dienstag, 11. August 2020: Die Stimme heraushören

Kürzlich waren wir im Auto unterwegs. Im Radio wurde das Lied »Who wants to live forever« gespielt. Kaum hatten wir zwei Takte gehört, wussten wir, wer der Sänger war: Freddie Mercury mit seiner unverkennbaren Stimme. Wie kommt es, dass wir die Stimme eines Menschen so schnell unter Tausenden heraushören können? Das liegt daran, dass die Stimme ein unverkennbares Merkmal einer Person ist, so etwas wie ein »hörbarer Ausweis«.
Auch Tiere haben die Fähigkeit, Stimmen herauszuhören. Unsere Schafe zum Beispiel erkannten die Stimme meines Mannes von Weitem. Wollte er sie auf eine neue Weide führen, weil die alte abgegrast war, so sprach er mit ihnen und ging ihnen voran. Dann folgten die Schafe ihm. Einem Fremden wären sie nicht freiwillig gefolgt, denn Schafe erkennen ihren Hirten an seiner Stimme.
Ein Hirte zwingt nicht, aber er ruft. Das ist ein schönes Bild dafür, wie Jesus, der sich in Johannes 10,11 »der gute Hirte« nennt, mit Menschen umgeht. Er zwingt uns nicht, ihm zu folgen, so wie ein Hirte seine Schafe auch nicht mit dem Lasso einfängt oder sie an die Leine nimmt. Schafe folgen ihrem Hirten freiwillig, weil sie ihn kennen. Und so haben auch die Menschen, die Jesus nachfolgen, seinen Ruf gehört und sich dafür entschieden, ihm nachzufolgen. Die Schafe, die dem Ruf des Hirten folgen, können sich glücklich schätzen, weil ein Hirte gut für seine Schafe sorgt und sie auf grüne Weiden und zu klaren Wasserquellen führt. Dasselbe gilt auch für die Menschen, die Jesus nachfolgen.
Schafe kommen alleine nicht klar, sie brauchen einen Hirten. Deswegen sollten wir den Ruf des Hirten Jesus nicht ignorieren, wenn wir ihn hören.

Gabi Singer


Frage
Kennen Sie schon die Stimme des guten Hirten?
Tipp
Wer Jesu Ruf folgt, ist glücklich zu schätzen.
Bibellese
Psalm 23

Montag, 10. August 2020: Endlich den Rucksack weg!

Nach 3,5 Stunden und knapp 1800 Höhenmetern waren wir endlich am Gipfelkreuz des Grimming (Österreich), des höchsten freistehenden Berges Europas, angekommen. Das Erste, was wir taten: Wir nahmen unseren schweren Rucksack ab. Das war ein Gefühl – so leicht und unbeschwert, als könnten wir fliegen.
Dieses Ablegen der Last am Gipfelkreuz ist ein wunderbares Bild für eine geistliche Wahrheit. Im heutigen Tagesvers geht es auch um eine Last, nämlich um unsere Sünden. Die hat Jesus Christus auf sich genommen und am Kreuz die Strafe dafür auf sich genommen. Da, am Kreuz, hat Gott seinen Sohn für all das bestraft, was wir verdient hätten. Alle falschen Gedanken, Worte und Taten in unserem Leben lagen auf ihm. Wer allerdings diese gnadenvolle Tat des Gottessohnes nicht glauben mag, der muss diese Last und die Strafe dafür selbst tragen. Diese Last zieht nicht unsere Schultern herunter, sondern unsere Seele. Jeder Mensch trägt so einen »Rucksack« mit sich herum, bei dem einen ist er größer, bei dem anderen kleiner. Aber im Laufe des Lebens sammelt sich bei jedem von uns so einiges an.
Jesus lädt uns ein, diese Last bei seinem Kreuz abzulegen. Er sagt: »Kommt her zu mir alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben« (Matthäus 11,28). Er bietet uns an, dass wir ihm diesen Rucksack mit unserer Schuld überlassen. Das können wir tun, indem wir im Gebet zu ihm kommen und ihn um Vergebung bitten.
Gott hat versprochen, uns dann zu vergeben und von allen Sünden reinzuwaschen (1. Johannes 1,9). Auch wenn wir später noch etwas Böses tun, dürfen wir wieder zu ihm kommen, denn Jesu großes Werk am Kreuz von Golgatha reicht für allen Schaden aus.

Stefan Hasewend
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Frage
Was steckt alles in Ihrem »Rucksack«?
Tipp
Denken Sie mal nach, wie ein Leben ohne alle diese Lasten wäre!
Bibellese
1. Petrus 1,17-21

Sonntag, 09. August 2020: Großer Segen bedeutet auch große Verantwortung!

Gott hatte eine schöne Erde geschaffen und dann die Menschen als seine Verwalter hineingestellt. Sie sollten das Ganze, alle Tiere und Pflanzen und auch den Erdboden selbst, in Gottes Auftrag und nach seinen Vorstellungen pflegen und bewahren.
Doch schon bald verachteten die Menschen diesen göttlichen Auftrag und wollten selbst sein wie Gott. Dadurch gerieten sie unter die Herrschaft des Teufels und wurden dessen Knechte. Der leitete sie an, diese schöne Erde zu ruinieren und ihren Mitmenschen das Leben sauer zu machen. Trotzdem überließ sie Gott nicht ihrem Mutwillen, ja, er schickte sogar seinen Sohn, um alles zu tun, was zu einer Versöhnung mit Gott nötig war. Einige ließen sich dadurch zur Umkehr leiten; aber die große Masse hielt an ihrem Hochmut und an ihrem Eigenwillen fest. Das führte schließlich immer deutlicher zu der Ansicht, es gebe gar keinen Schöpfer und alles sei irgendwie zufällig so geworden, wie es heute ist.
Im 19. Jahrhundert erschraken manche Verkünder der »Gott ist tot-Lehre« noch vor den Konsequenzen einer gottlosen Welt; aber inzwischen haben sich die meisten an diesen Gedanken gewöhnt, und wenn die Ereignisse rings um sie her doch zu Furcht einflößend sind, haben sie dank der Unterhaltungsindustrie genügend probate Mittel, sich selbst zu beruhigen.
Karl Marx bezeichnete noch die Religion als »Opium für das Volk«. Heute besteht dieses »Opium« in der allgegenwärtigen Geräuschkulisse, die man so schrill und laut aufdrehen kann, wie man es braucht, um das immer lauter werdende Donnergrollen des herannahenden Weltgerichts zu übertönen. Gott will aber auch heute noch zu uns reden, wenn wir den betörenden Lärm einmal abschalten.

Hermann Grabe
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Frage
Wie müsste man einen Menschen bezeichnen, der Gefahrensignale absichtlich übertönt?
Tipp
Diese Welt haben wir Menschen zwar sehr verdorben; aber Gott hat uns eine neue Erde und einen neuen Himmel versprochen.
Bibellese
2. Petrus 3,1-13

Samstag, 08. August 2020: Menschen haben allen anderen Lebewesen vieles voraus

Wie unser Tagesvers sagt, besteht der menschliche Körper aus den gleichen Stoffen wie derjenige der Tiere. Darum hat er vieles mit ihnen gemein. Auch muss er sich in der gleichen Umwelt zurechtfinden. Er muss dieselbe Luft atmen wie sie und sich wie sie von Gewächsen ernähren und ist den gleichen Witterungseinflüssen ausgesetzt. Das bringt manche Ähnlichkeiten.
Aber die Unterschiede zu den Tieren sind noch weit größer. Menschen sind die Einzigen, die über sich selbst nachdenken und die sich beurteilen können. Dafür gab ihnen Gott eine Einrichtung, die ihnen als Messlatte dient. Und das ist das Gewissen. So etwas haben die Tiere nicht. Erst durch den selbst verschuldeten Sündenfall geriet die Eichung dieser Messlatte leider durcheinander oder wurde auch mutwillig verdorben, sodass die Menschen oft »mit gutem Gewissen« Böses tun können. Eine nur für die Menschen aufgesparte Gabe ist das Sprechen-Können. Dadurch ist die Verbindungsaufnahme zwischem dem Schöpfer und ihnen sowie umgekehrt möglich. Das ist der größte Unterschied zu allen anderen Geschöpfen und hebt sie weit über diese hinaus.
Auch hat Gott den Menschen den Sinn für das Schöne gegeben. Ein Sonnenuntergang am Meer oder ein Morgen im Hochgebirge bedeutet ihm viel, und der Kuh auf der Wiese nebenan bedeutet beides gar nichts. Ihr genügt es, Futter vorzufinden. Menschen können sich an schönen Texten und Kunstwerken und an der Musik erfreuen. Sie können auch über Vergangenes nachdenken und bewusst für die Zukunft planen und sind nicht wie die Tiere auf den Antrieb ihrer unbewussten Instinkte angewiesen. Allerdings will Gott auch Rechenschaft darüber fordern, wie wir mit diesen großen Gaben umgegangen sind.

Hermann Grabe
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Frage
Was bedeutet Ihnen der letzte Satz?
Tipp
Gott will allen, die an ihn glauben, helfen, ihm wohlgefällig zu leben.
Bibellese
Römer 12,9-21

Freitag, 07. August 2020: Was ist Leben?

Wer nicht an den Schöpfer glaubt, muss stattdessen glauben, dass irgendwann einmal tote Materie zu krabbeln begann. Dieser zunächst tote Stoff muss aber auch sehr schnell viele andere Fähigkeiten entwickelt haben, wie Reize empfangen und verarbeiten, Nahrungsverwertung, Vermehrung und vieles mehr, weil das alles unbedingt zum Leben-Können gehört.
Außerdem weiß jeder, dass das Leben keine materielle Größe und den Gesetzen der unbelebten Natur nicht unterworfen ist. Leben ist also etwas völlig anderes, wenn es auch in materiellen Körpern wohnt. Das einzig bekannte Naturgesetz des Lebens hat Louis Pasteur beschrieben. Er sagte: »Leben kommt nur aus Lebendigem« oder: »Leben kommt immer aus einem Ei.«
Wenn das Leben aus toter Materie entstanden sein sollte, müsste diese sich dabei in einen Zustand verändert haben, der mit toter Materie gar nichts mehr zu tun hat, der überhaupt nichts wiegt und dem man auch mit den feinsten Messinstrumenten nicht auf die Spur kommt und der sich auch nie wieder in toten Stoff zurückverwandelt. Es hat einmal jemand gesagt: »Jeder kleine Junge kann einen Käfer tottreten; aber alle Professoren der Welt können ihn nicht wieder lebendig machen.« Und das, obwohl noch alle Stoffe vorhanden sind, die dem Käfer das Leben vor Minuten noch ermöglicht hatten.
Sehen wir uns den Tagesvers an, so erkennen wir, dass das Leben eine besondere Gabe des Schöpfergottes ist. Wir Menschen sollen sie nutzen, Gott während unserer Lebenszeit zu ehren, seinen Zielsetzungen mit uns zu entsprechen und unseren Mitmenschen ihr von Gott geschenktes Leben so schön wie möglich zu machen. Fangen wir doch gleich damit an!

Hermann Grabe
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Frage
Was müssten Sie zu diesem Zweck in Ihrem Leben ändern?
Tipp
Gott fordert Rechenschaft darüber, was wir mit der hohen Gabe des Lebens angestellt haben.
Bibellese
Prediger 11

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