Dienstag, 28. April 2020: »Es ist mir nur so herausgerutscht«

Norbert sieht eine Flasche dastehen. »Rotwein« verkündet das Etikett. Ein Glas Wein wäre jetzt am Feierabend ganz recht. Er füllt etwas in ein Weinglas und nimmt einen Schluck. Der Geschmack lässt ihn zusammenfahren. Es schüttelt ihn. In der Flasche ist kein Wein. »Pah! Was ist das für’n Zeug in dieser Weinflasche?«, ruft er nach seiner Frau. »Es ist der selbst gemachte Johannisbeersaft meiner Mutter. Sie hat ihn heute vorbeigebracht.« Die Flasche hatte noch das alte Etikett. Sie konnte aber nur das hergeben, was wirklich drin war.
In menschlichen Beziehungen gibt es so etwas auch. Jemand reagiert abweisend und verächtlich auf die Frage eines anderen. Danach entschuldigt er sich und sagt: »Es tut mir leid. Ich wollte das nicht. Es ist mir so herausgerutscht.« Bei unseren Reaktionen im Unmut, Zorn oder Ärger kommen oft Ausdrucksweisen, Vorwürfe, Anschuldigen usw. zum Vorschein, die den anderen verletzen. Meist ist uns das peinlich. Wir entschuldigen uns dann für unser Verhalten und sind evtl. selbst überrascht, was aus uns herauskam. Aber das, was herauskam, war vorher schon drin. So muss man wohl anerkennen, dass in unserem Inneren einiger Unrat zu finden ist. Und das ist nicht verwunderlich, denn wir sind Sünder. Jesus weist im Tagesvers darauf hin, dass aus dem Herzen der Menschen alle schlechten Dinge hervorkommen. Sie sind dort bereits vorhanden, und das ist oft täglich festzustellen.
Wenn wir verhindern wollen, dass uns ab und an etwas von diesem Unrat herausrutscht, dann muss die Maßnahme dagegen innerlich stattfinden. Das heißt, nicht nur unser Verhalten muss sich ändern, sondern unser Inneres muss erneuert werden, es muss etwas in uns hineingelegt werden, was uns zu einem anderen Denken und Handeln befähigt.

Manfred Herbst


Frage
Woher kann man so etwas wohl bekommen?
Tipp
»Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.« (2. Korinther 5,17)
Bibellese
1. Korinther 6,9-11

Montag, 27. April 2020: Kein Netz

Wenn ich morgens mit dem Hund gehe, denke ich über viele Dinge nach, z. B. über die Bibel. Manchmal will ich dann eine Bibelstelle nachlesen. Wenn ich keine Bibel dabeihabe, zücke ich mein Smartphone und rufe eine im Internet zugängliche Bibelübersetzung auf. Eines Morgens wollte ich es genauso machen – allerdings konnte der Browser die Seite nicht öffnen. Der Grund: »kein Netz«. Das verwunderte mich, denn eigentlich ist meine Wohnumgebung bestens abgedeckt. Später stellte sich heraus, dass ein flächendeckender Stromausfall für die zeitweise fehlende Verbindung verantwortlich war. Dieses Problem war schnell behoben.
Allerdings hat mir dieser kurze Moment der »Netzlosigkeit« etwas vor Augen geführt: Was wäre, wenn ich von jetzt auf gleich keinen Zugriff mehr auf die Bibel hätte? Was wäre, wenn Gott von jetzt auf gleich sein Reden in meinem Leben einstellte? Was wäre, wenn Gottes »Netz« für mich nicht mehr verfügbar wäre?
Der oben zitierte Bibelvers beschreibt eine solche Situation: Jesus Christus steht dem Fürsten Herodes gegenüber. Dieser freut sich, ihn zu sehen. Er hat viele Fragen, und vielleicht bewirkt dieser Jesus, von dem er schon so viel gehört hat, in seiner Gegenwart ein Wunder, irgendetwas Beeindruckendes. Er redet auf ihn ein, bedrängt ihn. Doch dieser Jesus, der zuvor stets freimütig mit Menschen im Gespräch war, sagt kein Wort mehr. Die Zeit seines Redens ist für ihn vorbei. Herodes hätte in früheren Tagen viel Gelegenheit gehabt, etwas von Jesu Worten zu hören. Doch da hatte er keine Zeit. Er war mit anderem beschäftigt, hatte andere Prioritäten. Darüber hatte er jedoch seine persönliche Chance verpasst, mit Jesus, dem Sohn Gottes, ins Gespräch zu kommen.

Markus Majonica
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Frage
Haben Sie immer eine Bibel in erreichbarer Nähe?
Tipp
Sie ist die Grundlage, um die Worte von Jesus zu vernehmen und mit ihm ins Gespräch zu kommen.
Bibellese
Matthäus 7,24-29

Sonntag, 26. April 2020: Warnung in den Wind geschlagen?!

Während unserer Hochzeitsreise in Israel hatten meine Frau und ich die tolle Gelegenheit, das beim Toten Meer gelegene Wadi En Boqeq zu durchwandern und die atemberaubende Natur zu bestaunen. Wadis nennt man die trockenen Flussbetten, die sich bei starken Regenfällen in reißende Sturzbäche verwandeln – das Gefährliche ist, dass man vor Ort den schönsten Sonnenschein haben und doch von den Fluten tödlich überrascht werden kann: Wenn es in entfernten, höher gelegenen Gegenden regnet, sammelt sich das Wasser und schießt mit gewaltiger Kraft durch das Tal. Nichts ahnende Wanderer werden mitgerissen.
So erging es am 26. April 2018, zwei Tage nach unserer Wanderung, einer Gruppe von 25 Schülern, die trotz Unwetterwarnung einen Ausflug in das Wadi Zafit unternommen hatten. Zehn von ihnen, die in der Mitte des Flussbettes liefen, wurden von der Sturzflut fortgerissen und starben. Der Tour-Guide der Gruppe wurde später festgenommen. Warum hatte er nicht auf die Unwetterwarnungen gehört? Er vertraute auf den strahlend blauen Himmel über der Arava-Wüste; weiter reichte sein Blick nicht. Er hätte den Warnungen vor dem Unwetter Glauben schenken sollen, verließ sich aber auf sein eigenes Urteilsvermögen.
In diesem Kalender werden auch Sie immer wieder davor gewarnt, dass Ihnen ohne Jesus Christus ein Gericht droht. Vielleicht ist Ihr Lebenshimmel ungetrübt und Sie können sich nicht vorstellen, dass sich das jemals ändern könnte. Doch der Tod kommt gewiss und mit ihm das Gericht. Gott wird Rechenschaft von Ihnen fordern. Können Sie dann als sündiger Mensch vor ihm bestehen? – Lassen Sie sich versöhnen mit Gott! Bitten Sie Jesus Christus um Vergebung Ihrer Sünden und vertrauen Sie ihm Ihr Leben an! Nur dann bleiben Sie vor dem Gericht verschont.

Jacob Ameis


Frage
Wie bewusst gehen Sie mit dieser Gefahr um?
Tipp
Nehmen Sie die Warnung ernst, und rufen Sie im Gebet den an, der Sie rechtzeitig retten kann.
Bibellese
Johannes 5,20-29

Samstag, 25. April 2020: Kleine Pflanzen, ein Baby und noch mehr

Im Ruhrgebiet ist es weit verbreitet: das Gärtnern. Entweder hat man einen Schrebergarten oder einen Garten am Haus bzw. in der Nähe. So hatten meine Eltern, beide Großeltern sowie weitere Verwandte einen Obst- und Gemüsegarten. Wie freute ich mich, als ich als Kind ein kleines Stück Garten für mich bekam! Im März und April stehen auch dieses Jahr wieder viele Töpfe und Kästen in unserem Treppenhaus – gefüllt mit Erde und Samen zum Vorziehen (z. B. Stangenbohnen, Gurken, Rote Beete). Wie groß ist die Freude, wenn nach Tagen, ja, teilweise Wochen des Wartens die kleinen Pflänzchen aus dem Boden kommen!
Vor Kurzem kam unser viertes Baby zur Welt. Wie groß ist auch hier die Freude, wenn auf einmal ein neuer Erdenbürger da ist, ein echter, funktionierender kleiner Mensch! Die Bibel spricht ebenso von einem geistlichen neuen Leben. Im Tagesvers ist davon die Rede. Es wird von Gott in Menschen hervorgebracht, die ihm ihre Sünden bekannt haben und seinem Sohn Jesus Christus glauben. So kann ein Mensch zum zweiten Mal geboren werden, wie der Herr Jesus dem Pharisäer Nikodemus erklärte, als dieser ihn nachts besuchte, um ihn einige brennende Fragen zu stellen. Der Apostel Petrus schreibt später in einem seiner Briefe so darüber: »… die ihr nicht wiedergeboren seid aus verweslichem Samen, sondern aus unverweslichem, durch das lebendige und bleibende Wort Gottes« (1. Petrus 1,23).
Wenn man Gottes Wort hört und diesem Wort Glauben schenkt, dann wird ihm das zu einem Samenkorn, das in seinen Herzensboden gelegt wird. Es geht dann auf und wächst, d. h., ein Mensch wird zum Christusnachfolger mit einer neuen göttlichen Natur, die niemals mehr vergeht, sondern ewig bestehen bleibt, auch wenn der Mensch mit seinem natürlichen Leib stirbt.

Martin Reitz
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Frage
Wussten Sie schon von diesem neuen Leben aus Gott?
Tipp
Freude an Pflanzen und an einem Baby ist gut. Aber neues geistliches Leben ist noch weit besser.
Bibellese
Johannes 3,1-17

Freitag, 24. April 2020: Fatale Fehlinformation

In einem indischen Dorf sprechen 2018 einige durchreisende Männer ein Mädchen an, weil sie durstig sind. Sofort sind alle Dorfbewohner auf den Beinen. Wütend gehen die Einwohner auf die Männer los. Kurzerhand werden die Fremden ergriffen und erschlagen. Innerhalb weniger Monate kommen in verschiedenen Dörfern Indiens auf ähnliche Weise 23 Menschen zu Tode.
Die Ursache? Ein Gerücht, das über WhatsApp rasende Verbreitung fand: In einem Video werden Entführerbanden gezeigt, die durch die Dörfer ziehen, um Kinder zu verschleppen. Aufgrund dieses Videos sehen viele Menschen in Indien sofort in jedem Ortsfremden, der ein Kind anspricht, eine reale Gefahr. Doch dieses Gerücht entbehrte jeder Grundlage. Nach einem Bericht von Spiegel Online stammte das Video gar nicht aus Indien, sondern aus Pakistan. Und es dokumentiert auch keine reale Entführung, sondern einen Ausschnitt aus der Kampagne einer Hilfsorganisation, die Eltern davor warnen soll, ihre Kinder unbeaufsichtigt zu lassen. Ein Irrtum mit dramatischen Folgen: Er kostete viele unschuldige Menschen das Leben!
Um das Jahr 33 n. Chr. unterlagen viele Menschen in Judäa ebenfalls einem fatalen Irrtum, weil sie Informationen falsch einschätzten: Da lebte ein Mann in ihrer Mitte, der erklärte, Gottes Sohn zu sein. Er unterstrich dies, indem er Menschen heilte und sogar Tote auferweckte. Dennoch glaubte man ihm nicht, sondern brachte ihn durch falsche Anschuldigungen zu Tode. Was für ein katastrophaler Irrtum, den Urheber des Lebens zu töten!
Doch Gott hat einen Ausweg: Sogar für solche Menschen, die seinen Sohn getötet haben, bietet er Gnade an, eben weil sein Sohn durch seinen Tod sogar für die größte Schuld bezahlt hat.

Markus Majonica
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Frage
Welchem Gerücht sind Sie schon zum Opfer gefallen?
Tipp
Keines hat so weitreichende Folgen wie eine Fehlinformation über Jesus Christus, den Erlöser der Welt.
Bibellese
Apostelgeschichte 3,12-26

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