Sonntag, 28. April 2024: Karoshi, Matthäus 6,33-34

Seit 1969 in Japan ein gesunder 29-Jähriger einen tödlichen Schlaganfall aufgrund Überbelastung im Beruf erlitt, gibt es im Japanischen den Begriff »Karoshi«. Er beschreibt den Zustand, wenn sich jemand ganz und gar für seine Arbeit aufopfert und dadurch zu Tode kommt. Menschen mit Karoshi sterben beispielsweise an Herzversagen, einem Schlaganfall oder sie begehen Selbstmord, weil sie mit ihrem Leben, das hauptsächlich aus Arbeiten, Überstunden und Schlafmangel besteht, nicht mehr klarkommen. Die japanische Mentalität und Arbeitskultur, die langes, hartes Arbeiten als Beitrag zur Wirtschaftsstabilität einfordert, ist eine der Ursachen. Experten schätzen, dass über 20 000 Menschen jährlich an Karoshi sterben. Rund 40 Kliniken in Japan haben sich bereits auf Karoshi-gefährdete Patienten spezialisiert (Quelle: ABC).

Man muss nicht in Japan leben, um in der Gefahr zu stehen, sich zu Tode zu arbeiten. Menschen, die an ihrem Arbeitsplatz überfordert sind, gibt es überall. Dazu sind auch die Workaholics zu nennen, die sich so sehr in ihren Beruf einbringen, dass ihnen keine Zeit für Familie, Entspannung, Sport oder Gott mehr bleibt. Selbst wenn die berufliche Tätigkeit sinnvoll, spannend oder sogar ein Dienst an Menschen ist – der Beruf allein erfüllt die Seele nicht. Der Sinn des Lebens wird verfehlt, wenn Gott darin keine Rolle spielt. Am Ende des Lebens hat niemand etwas von einem dicken Bankkonto, einem Verdienstorden oder hohem Ansehen bei den Mitmenschen. Es zählt allein, ob man mit Gott im Reinen ist, ob man sein Erlösungsangebot angenommen hat und von seiner Schuld freigesprochen ist, weil Jesus Christus sie am Kreuz bezahlt hat. Der größte Reichtum und die eigentliche Erfüllung bestehen darin, Jesus als seinen Herrn zu haben.

Daniela Bernhard
Frage
Wie wichtig ist Ihnen Ihr Beruf, und welche Rolle spielt Gott in Ihrem Leben?
Tipp
Die im Tagesvers gesetzte Priorität schützt nicht nur vor »Karoshi«.
Bibellese
Prediger 2

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Samstag, 27. April 2024: Der multidimensionale Gott, Psalm 2,4

Sie wissen sicher, was mit der ersten, zweiten und dritten Dimension gemeint ist: die Linie, die Fläche und der Raum. Stellen Sie sich einmal zweidimensionale Wesen vor, die nur die Fläche kennen. Wenn deren Umfeld zunehmend feuchter wird, können sie nur an ein Wunder glauben, weil ja die Ursache, der Regen, aus der dritten Dimension kommt, die ihnen fremd ist. Wir »Dreidimensionalen« würden uns sicher amüsieren über ihre zahlreichen phantastischen Erklärungen für das Feuchtwerden ihrer »Welt«.

Ist es aber einwandfrei erwiesen, dass es nur diese uns vertrauten drei Dimensionen zuzüglich der Zeit als vierte gibt? Müssen wir nicht nur allzu oft den »Zufall« bemühen, wenn wir etwas erklären wollen, was unserem Wissen über Naturgesetzlichkeiten hartnäckig widerspricht? Behelfen sich die klugen Leute nicht zum Beispiel mit der Vorstellung von so vielen Universen, dass irgendwann auch ein so menschenfreundliches dabei herauskommen muss, dass es unser Leben ermöglicht? Und weil der Zufall höchstwahrscheinlich viel Zeit braucht, rechnet man Augenblicksmessungen auf Milliarden von Jahren hoch, ohne die geringsten Beweise dafür zu haben, dass alles immer so abgelaufen ist, wie wir es heute beobachten. Wir machen es also weithin in unserer Welt so wie die »Zweidimensionalen« in der ihren.

Gott, der seine multidimensionale Welt erschaffen hat, war persönlich bei uns, um uns davon zu berichten und er hat als Beweis dafür, dass er aus einer viel höheren Dimension zu uns herabgekommen ist, vor unseren Augen Dinge getan, die wir niemals erklären können. Seitdem können wir uns nicht mehr mit Unwissenheit herausreden, sondern müssen unseren hochmütigen Unglauben eingestehen, wenn wir nicht den Allmächtigen zum Feind behalten wollen.

Hermann Grabe
Frage
Welches Weltbild bestimmt Ihr Denken?
Tipp
Mit dem Schöpfer sollte man nicht im Streit leben.
Bibellese
Psalm 2

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Freitag, 26. April 2024: Jenseits des Möglichen, Psalm 15,1

»Unmöglich!« – »Nicht zu schaffen!« Das Urteil der Szene der Profibergsteiger war klar, als der junge Nepalese Nimsdai Purja ankündigte, er werde alle vierzehn Achttausender innerhalb einer einzigen Saison besteigen. Das Projekt war schlicht unvorstellbar – und doch gelang es! Zwischen dem 23. April und dem 14. August 2019 erklomm Purja tatsächlich alle höchsten Berge der Erde, mit Hilfe eines starken Teams, Flugtransfers von Basislager zu Basislager und dem Einsatz von Sauerstoffflaschen. Eine unglaubliche Leistung, die Bergsteiger-Geschichte schrieb. »Jenseits des Möglichen« lautet der Titel des Buches, das der Superstar der Achttausender über sein Leben schrieb. »Du kannst alles erreichen, was du willst. Es gibt keine Grenze«, ist sein Credo. Erstaunlich, was menschliche Leistung und Ehrgeiz vollringen können! Viel mehr als man glaubt, ist möglich. Doch ist tatsächlich alles möglich?

In unserem Vers geht es um die Frage, wer Gottes heiligen Berg besteigen und dort wohnen darf. Damit ist gemeint, welcher Mensch in Gottes Gegenwart kommen und die Gemeinschaft mit ihm genießen kann. Der Psalm fährt fort zu beschreiben, wie ein solcher Mensch sein müsste. Er müsste tadellos und vollkommen sein, genauso heilig wie Gott selbst. Und hier merken wir, dass wir alle diesen Maßstab nicht erreichen. So sehr wir uns auch anstrengen, diesen Berg erklimmen wir nie! Wir wollen wohl auf den Berg, aber wir können nicht.

Die gute Botschaft der Bibel ist, dass Gott selbst die unüberbrückbare Distanz überwunden hat, indem er zu uns herabkam. Sein Sohn wurde Mensch und trug am Kreuz die Strafe für unsere Schuld. Damit ist das Unmögliche möglich geworden: Unvollkommene, fehlerhafte Menschen können in die Gemeinschaft mit einem heiligen Gott kommen.

Elisabeth Weise
Frage
Wo erleben Sie die Grenzen Ihrer Möglichkeiten?
Tipp
Die Gemeinschaft mit Gott kann man sich nicht erarbeiten.
Bibellese
Psalm 15

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Donnerstag, 25. April 2024: Wie ist eine Begegnung mit Jesus?, Lukas 11,37

Er fixierte mich schon aus großer Entfernung und steuerte mit seiner Vertretermappe auf mich zu. Ich hatte bereits einen sehr langen Tag hinter mir und kannte die zu erwartende Diskussion, daher war mir dieser Mann keineswegs willkommen. Mit Eile ging ich an ihm vorbei, wollte heim zu meiner Familie. Dort stand mir eine andere Art von Begegnung bevor: Meine Frau und mein Sohn warteten schon auf mich, und auf die freute ich mich sehr!

Als ich meine Frau das erste Mal zu einem Date ausführen durfte, war die Freude groß! Ich konnte es kaum fassen, dass sie sich mit mir treffen wollte und an mir interessiert war. Zuerst fand ich gar keine Worte, obwohl ich mir auf der über 700 km langen Fahrt genug Gedanken hätte machen können. Während die oben zuerst beschriebene Begegnung eine unerwünschte war und ich sie umgehen wollte, war die zweite eine gesuchte, zutiefst ersehnte. So verschieden können Begegnungen sein. So unterschiedliche Bedeutung haben die jeweiligen Personen für uns.

Wenn man in den Evangelien die Berichte über das Leben Jesu liest und dabei beobachtet, wie es zu Begegnungen zwischen ihm und seinen Mitmenschen kam und wie sie verliefen, kann man interessante Entdeckungen machen. Manche suchten Jesus und sehnten sich ehrlich nach ihm, viele von ihnen erfuhren eine lebensverändernde Begegnung. In der zitierten Stelle aus dem Lukasevangelium ließ sich Jesus zum Essen einladen. Eigentlich ein schöner Anlass; allerdings wird in der Geschichte klar, dass man dabei versuchte, ihm eine hinterlistige Falle zu stellen.

Wie würde eine Begegnung zwischen Ihnen und Jesus aussehen? Würden Sie mit Eile vorbeigehen, oder würde Ihre Freude darüber Ihnen die Worte rauben? Worüber würden Sie mit ihm sprechen?

Andreas Wanzenried
Frage
Was macht eine gute Begegnung aus?
Tipp
In der Bibel können Sie auch heute noch Jesus persönlich begegnen!
Bibellese
Lukas 11

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Mittwoch, 24. April 2024: Unerträgliche Stille?, Psalm 46,11

In Redmond, etwa eine halbe Stunde von Seattle entfernt, befindet sich die Zentrale von Microsoft. Der Campus hat so einiges zu bieten: Neben einer Shopping-Mall gibt es Sportplätze, ein Besucherzentrum und auch die »Anechoic Chamber«, den leisesten Raum der Welt. Kein Mensch hat es bisher länger als 45 Minuten in diesem Raum ausgehalten.

Oft empfinden wir Menschen Stille als beängstigend, weil sie uns unser Inneres bewusst macht. Plötzlich werden Geräusche hörbar, die wir sonst nur selten wahrnehmen: unser Herzschlag, das Glucksen unseres Magens oder Atemgeräusche. Doch Stille aushalten zu können ist wichtig. Wir brauchen sie, um überhaupt in Ruhe nachdenken und unsere Gedanken ordnen zu können.

In der Bibel erlebte der Prophet Elia, dass Gott nicht mit lauter Stimme im Donner zu ihm sprach, sondern mit einem leisen, säuselnden Wehen. Nicht in den lauten Momenten nahm er Gott wahr, sondern in der Stille. Wenn wir ehrlich sind, dann ist unser Leben oft ganz schön laut. Es sind nicht nur die vielen akustischen Geräusche wie Musik und Kinderlärm, sondern die ständige Geschäftigkeit, die uns nicht zur Ruhe kommen lässt und uns davon abhält, wirklich still zu werden.

Ich bin mir sicher: Gott möchte zu jedem von uns persönlich sprechen. Doch oft merke ich, dass es in meinem Leben so viel Lärm und Unruhe gibt, dass ich Gottes Stimme gar nicht hören kann. Ständig bin ich beschäftigt und abgelenkt. Wirkliche Ruhe gibt es in meinem Leben nur, wenn ich sie mir bewusst nehme. Um Gott näher kennenlernen zu können, müssen wir immer wieder bereit sein, Störquellen auszuschalten, unsere Bibel zu öffnen und ihm in der Stille zu begegnen.

Ann-Christin Bernack
Frage
Was hält Sie davon ab, Gottes Nähe zu suchen?
Tipp
Nehmen Sie sich heute bewusst Zeit, um auf Gott zu hören.
Bibellese
1. Könige 19,9-13

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