Donnerstag, 18. April 2024: Sekundenschlaf, Psalm 121,3-4

Entsetzt reiße ich das Lenkrad intuitiv nach links, weg von den auf mich zurasenden Warnbaken. Glücklicherweise gibt es gerade keinen Gegenverkehr, als ich bei meinem Manöver auf die Gegenfahrbahn gelange. Mit klopfendem Herzen bringe ich das Auto wieder auf die richtige Bahn und fahre weiter. Ich bin eingeschlafen, realisiere ich. Sekundenschlaf. Und das am frühen Sommerabend. Kein Wunder: Die letzten Monate fordern nun ihren Tribut. Die Menge an Arbeit, Lernstoff und einander jagende Prüfungen waren eine große Belastung und haben mich vollkommen erschöpft. Während das Adrenalin noch durch meine Adern pumpt, danke ich Gott innig für seine Bewahrung vor einem Unfall. Es hätte auch anders enden können. Während ich unbemerkt am Steuer eingeschlafen bin, hat er gewacht und aufgepasst.

Wir Menschen können uns bis zum Zusammenbruch überlasten. Dann sind unsere Sinne nicht mehr geschärft, wir nehmen unsere Umwelt vielleicht nur noch wie durch einen Nebel wahr und taumeln von einem Tag in den anderen. Würde ich in so einem Zustand die Verantwortung für einen anderen Menschen übernehmen, wäre das unverantwortlich und riskant und könnte böse enden.

Es tröstet mich ungemein, dass Gott sich nicht überlasten kann. Sogar ein ganzes Volk wird ihm nicht zu viel. Er nimmt sich großer und kleiner Weltenbelange verantwortungsvoll an. Wenn ein Unglück passiert, dann weiß ich sicher, dass Gott kein Fehler unterlaufen ist. Er war nicht unaufmerksam, hat nicht gedöst oder gar geschlafen. Die Kontrolle entgleitet ihm nie. Ihm zu vertrauen ist darum kein Risiko. Bei Gott bin ich wirklich geborgen, egal wie die Umstände um mich herum auch sind. Daher befehle ich mich jeden Tag seinem Schutz an.

Dina Wiens
Frage
Ist Gott auch schon Ihr Hüter und Bewahrer?
Tipp
Klären Sie das noch heute mit ihm!
Bibellese
Psalm 121

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Mittwoch, 17. April 2024: Was ist Wahrheit?, Johannes 18,37

Haben Sie manchmal den Eindruck, dass das, was wir von Medien oder anderen Menschen hören, nicht immer in vollem Umfang der Wahrheit entspricht? Manche Nachrichten machen sprachlos, stimmen nachdenklich. Es scheint, dass es immer schwerer wird, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden.

Ich war mehr als 42 Jahre Polizei- und Kriminalbeamter. Wenn ich über all die Lügen, die mir gegenüber geäußert wurden, ein Buch schreiben müsste … würde es wohl sehr dick werden. In den letzten Jahren meiner Dienstzeit war ich unter anderem mit vielen polizeilichen Vernehmungen betraut. Wenn mich Bekannte fragten, was ich an meinem Arbeitsplatz so tue, antwortete ich meist: »Mein Job ist es, den ganzen Tag belogen zu werden.« Das mag sarkastisch klingen, aber es war mein Alltag. Dabei stellte ich oft fest: Wenn man die Lüge nicht nachweisen kann, wird die Tat dadurch in den Augen vieler Beschuldigter »moralisch« richtig. Ohne Beweise keine Bestrafung und somit ist »alles okay«!

Nun könnten Sie zu Recht über mich denken: Sagt der mir die Wahrheit oder ist das eine erfundene Geschichte? Ist das, was mir Axel Schneider über Gott, Jesus und die Bibel erzählt, richtig oder falsch? Natürlich ist es Ihr gutes Recht, so zu denken und zu fragen, ob es Wahrheit oder Lüge ist. Im Tagesvers macht Jesus die unerschütterliche Aussage, dass er von der Wahrheit Zeugnis gibt. Er steht zu diesem Zeitpunkt vor Pontius Pilatus und erwartet seine baldige Verurteilung. Und der antwortet Jesus: »Was ist Wahrheit?« (Johannes 18,38). Mein Glaube hat mir deutlich und klar gezeigt, dass Jesus die Wahrheit ist. Was die Bibel über ihn sagt, ist Wahrheit. Sie brauchen nicht mir zu glauben, aber vertrauen Sie Jesus und glauben Sie ihm!

Axel Schneider
Frage
Wem oder was schenken Sie Glauben?
Tipp
In Jesus findet sich die ganze Wahrheit.
Bibellese
Johannes 1,6-18

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Dienstag, 16. April 2024: In Hörweite, Josua 3,9

Um gut zuzuhören, müssen wir nah genug an den Sprecher herankommen, damit wir verstehen können, was gesagt wird, auch die leisen Zwischentöne. Das ist notwendig für eine gute Kommunikation. Ist der Abstand allerdings zu groß, ist man außerhalb der Hörweite. Dann kann man das Gesagte gar nicht oder zumindest nicht richtig verstehen. In diesem Fall muss man sich dem Sprecher nähern. Wir machen das im Alltag ganz ohne nachzudenken. Aber wenn es auf menschlicher Ebene normal ist, die Hörweite zu suchen, wie können wir dies auf Gott übertragen? Wie können wir uns einem Gott nähern, den wir nicht sehen, und auf »die Worte des HERRN« hören? Was muss ich tun, um Gott richtig zu verstehen?

Annäherung an den Sprecher ist auch hier entscheidend. Allerdings ist das nicht physisch gemeint. Es ist eine Bewegung des Herzens erforderlich, die nicht nur auf das Wort Gottes, sondern auch auf den Gott des Wortes ausgerichtet ist, ein Herz, das sich bewusst macht, wer Gott ist, und instinktiv seine Gegenwart, also seine Nähe sucht. Gott spricht auch heute noch. Dass wir ihn manchmal nicht hören, liegt nur an uns, die wir oft von anderen Dingen abgelenkt sind und seinem Wort nicht die gebührende Aufmerksamkeit schenken. Wir sind nicht in Hörweite, manchmal auch, weil wir uns von ihm entfernt haben. Also müssen wir zu ihm umkehren, zu ihm herantreten, um ihn hören zu können.

Gott redet und er ist denen nah, die ihn von Herzen suchen. Der Ausdruck »eures Gottes!« am Ende des Tagesverses weist ja auf einen nahen Gott hin. Er lädt uns ein, zu ihm zu kommen. Entfernen wir uns also nicht von ihm, sondern nähern wir uns, damit wir in Hörweite sind und damit wir erfassen können, was Gott uns sagen will!

Thomas Kröckertskothen
Frage
Sind Sie nah dran oder sind Sie außer Hörweite?
Tipp
Gott hat jedem Entscheidendes zu sagen.
Bibellese
Johannes 5,24-29

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Montag, 15. April 2024: »Er musste sterben«, Lukas 23,39

Diese Überschrift eines Online-Artikels ließ mich aufmerken. Was ich dann las, verblüffte mich: Auch 25 Jahre nach seinem legendären Kinoerfolg »Titanic« wird der Regisseur James Cameron mit der Frage konfrontiert, ob die Hauptfigur Jack Dawson, gespielt von Leonardo DiCaprio, nicht auch noch auf die Tür gepasst hätte, auf der seine Geliebte nach dem Untergang der Titanic im eisigen Pazifik trieb – und überlebte. War ihm als Regisseur ein Fehler unterlaufen? Wäre nicht ein einfaches Happy End möglich gewesen, bei dem beide gerettet worden wären?

Um diese Frage endgültig zu beantworten, hat sich Cameron wissenschaftliche Unterstützung geholt. Es wurde eigens ein Floß nachgebaut und Stuntleute spielten mit Sensoren ausgerüstet die Szene in verschiedenen Varianten nach, um die Überlebenswahrscheinlichkeiten zu ermitteln. Das Ergebnis fasst Cameron so zusammen: »Es gab keinen Weg, dass sie beide hätten überleben können. Nur einer konnte überleben. Er musste sterben. Es ist ein Film über Liebe und Opfer und Sterblichkeit. Die Liebe wird an dem Opfer gemessen, das sie bringt.«

Unwillkürlich musste ich an die Kreuzigungsszene aus der Bibel denken. Einer der Mitgekreuzigten rief Jesus spottend zu: Rette dich selbst und uns! Warum tat Jesus das nicht? Hätte Gott, der große Regisseur, dieses »Happy End« nicht einfach machen können?

Aber auch 2000 Jahre später steht unumstößlich fest: Jesus musste sterben. Es gab keinen anderen Weg, auf dem er sein Ziel, Menschen wie mich zu retten, hätte erreichen können. Er musste sterben, um am Kreuz die Strafe für meine Schuld zu bezahlen. Entweder er oder ich, er oder wir. Ich bin dankbar, dass seine Liebe bereit war, bis zum Äußersten zu gehen und dieses Opfer zu bringen.

William Kaal
Frage
Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, warum Jesus sterben musste?
Tipp
Der Tod von Jesus am Kreuz war kein Fehler im Drehbuch, sondern Gottes Liebesbeweis für Sie.
Bibellese
Römer 8,32-39

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Sonntag, 14. April 2024: Erinnerungskultur, Lukas 22,19

Laut Wikipedia bezeichnet Erinnerungskultur den Umgang des Einzelnen und der Gesellschaft mit ihrer Vergangenheit und ihrer Geschichte. Dazu gehört nicht nur, worauf alle stolz sein können, sondern auch das, dessen man sich schämen muss. Gerade in Deutschland ist das oft vorrangig, z. B. wenn es um das geht, was den Juden in unserem Land in der Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945) angetan wurde. Ausdruck dieser Erinnerungskultur sind Gedenkstätten und bestimmte Tage oder Zeiten, an denen man der Opfer gedenkt – zunehmend aber auch derer, die das alles überlebt, an den Folgen aber ihr Leben lang gelitten haben.

Auch Jesus hat seinen Jüngern eine Erinnerungskultur gestiftet, verbunden mit einem einfachen Mahl und den Symbolen Brot und Wein. Auch das Kreuz gehört zur christlichen Erinnerungskultur. Beides erinnert ebenfalls an ein Geschehen, das den Hass von Menschen zum Vorschein brachte. Schon damals war dies gegen einen Juden gerichtet, aber auch gegen den Sohn Gottes, der unermessliches Leid erdulden musste und am Kreuz für die Schuld der Menschen starb.

Warum aber gab Jesus seinen Jüngern Brot und Wein zur Erinnerung an ihn? Das Brot weist hin auf seinen Leib, den er für uns gab. Der Wein weist hin auf sein Blut, das zur Vergebung der Sünden geflossen ist. Beides war Grundlage der Erlösung von Menschen und notwendig, damit wir mit Gott versöhnt werden können. Es drückt aus, wie eng Christen mit ihrem Retter und untereinander verbunden sind, denn sie feiern nicht allein, sondern gemeinsam dieses Gedächtnismahl. Sie müssen dabei nicht trauern oder sich schuldig fühlen. Sie können sich freuen, weil darin die Liebe Gottes immer wieder in Erinnerung gebracht wird, die denen Heil bringt, die an Jesus glauben.

Joachim Pletsch
Frage
Welche Bedeutung hat für Sie Jesu Leiden und Sterben am Kreuz?
Tipp
Es ist auch um Ihrer Rettung willen geschehen. Danken Sie ihm dafür!
Bibellese
Lukas 22,14-20

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