Donnerstag, 29. Februar 2024: Genug Schritte?, Markus 8,37

Auf meinem Smartphone ist eine App, mit der ich meine Fitness messen kann. Diese App hält alle Bewegungen des Tages nach und rechnet sie in Kalorien um. Nun kann man sich individuelle tägliche Ziele setzen, z. B. einen bestimmten Kalorienverbrauch. Wenn man das Tagesziel erreicht, erhält man eine »Medaille«. Die nächste Stufe ist, eine ganze Woche dieses Ziel durchgängig zu erreichen usw. Eines Nachts fiel mir auf, dass an meinem Ziel für den vergangenen Tag etwa 40 Schritte fehlten. Kein Problem, meinte meine Frau (eher im Scherz!), lauf doch noch ein wenig herum und hole das Versäumte nach. Allerdings ging das nicht mehr. Denn mit 00:00 Uhr hatte ein neuer (Mess-)Tag begonnen. Das Versäumnis ließ sich nicht mehr ausgleichen.

Nun ist dieses Scheitern nicht wirklich schlimm. Allerdings verstehen viele Menschen Glauben und Religion ähnlich wie diesen Wettlauf um Kalorien: Ich muss genug Gutes tun, um das notwendige Tages-, Jahres- oder Lebensziel zu erreichen. Allerdings gibt es noch keine App, die mir zeigt, ob meine Bilanz bei Gott wirklich ausgeglichen ist. So »laufen« viele Menschen Tag für Tag und wissen nicht, ob ihre Verdienste reichen, um Gott zufriedenzustellen. Was ist überhaupt ausreichend, um dieses Ziel zu erreichen? Und was geschieht, wenn mein letzter Lebenstag vergangen ist und ich feststellen muss, dass mein Lebenswerk nicht gereicht hat und ich das Versäumte auch nicht mehr nachholen kann?

Tatsächlich will Gott uns aus diesem Hamsterrad der Ungewissheit erlösen. Denn das, was an meiner Lebensbilanz fehlt, hat er bereits sehr teuer, nämlich durch das Leben seines Sohnes, bezahlt. Nichts fehlt mehr an meiner Lebensschuld, wenn ich das für mich ganz persönlich annehme.

Markus Majonica
Frage
Woran messen Sie Ihren Lebenserfolg?
Tipp
Lassen Sie sich von Gott aus dem Hamsterrad der Ungewissheit befreien!
Bibellese
Matthäus 18,23-35

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Mittwoch, 28. Februar 2024: Ein gutes Gewissen, Apostelgeschichte 23,1

Wenn jemand sagt, er habe bei einer Handlungsweise ein gutes Gewissen, so kann sein Tun trotzdem höchst fragwürdig sein. Das in unseren Bibeln mit »Gewissen« wiedergegebene Wort heißt genau übersetzt »Zusammenschau«. Man sieht mit seinem »Gewissen« also jeweils mindestens zwei Dinge zusammen. (1) Das, was man selbst oder die Familie oder das eigene Umfeld für gut oder böse hält, und (2) das eigene Denken, Reden oder Tun. Stimmen beide Seiten überein, hat man ein gutes Gewissen. Dabei kann man Sklavenhändler, Rauschgiftschmuggler, Massenmörder oder Bigamist sein. Weil alle in ihrem jeweiligen Umfeld das machten oder guthießen, hatten selbst viele SS-Männer in Auschwitz oftmals ein gutes Gewissen, während sie jüdische Menschen jeden Alters und Geschlechts zu Tausenden vergasten.

Unser Tagesvers sagt, dass der Apostel Paulus die Messlatte für das, was er für gut oder schlecht hielt, nicht vom Gewohnheitsrecht der Menschen in ihrer Zeit und Welt ableitete, sondern von dem, was Gott in seinen Geboten angeordnet hatte. Das bedeutet nicht, dass er selbst dieses Ziel immer erreicht hat. So sagt er in Philipper 3,12: »Nicht dass ich es schon ergriffen habe oder schon vollendet sei; ich jage ihm aber nach, ob ich es auch ergreifen möge.« Seine Grundausrichtung jedoch stimmte. Er war von Jesus Christus erfüllt.

Ja, die Messlatte lag für ihn sehr hoch; aber er wusste, dass Gottes Gebote allesamt nur das eine Ziel verfolgen: uns dem Sohn Gottes, also Jesus Christus, ähnlicher zu machen. Und je ähnlicher wir ihm hier werden, umso größer und herrlicher wird er uns erscheinen, wenn wir ihn sehen werden, wie er ist. Das sollte für Christen das höchste Ziel sein, und es ist nebenbei auch das nachhaltigste von allen denkbaren Zielen.

Hermann Grabe
Frage
Woher beziehen Sie Ihre Messlatte für gut und böse?
Tipp
Gott meint es nur gut mit uns.
Bibellese
Hesekiel 20,13-22

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Dienstag, 27. Februar 2024: Schon wieder hungrig!, Johannes 6,27

Die Rückfahrt scheint kein Ende zu nehmen. Wir beide haben nicht zu Abend gegessen, ein schwerer Fehler, denn um diese Uhrzeit hat kein Laden mehr auf. Hunger und der Mangel an Optionen treiben uns in eine Fast-Food-Filiale. Als ich das lauwarme Essen aus dem Papier wickele, weiß ich bereits, dass ich es nachher bereuen werde. Denn wirklich satt bin ich nach dieser schnellen Mahlzeit nicht, so dass wir bereits eine Stunde später die nächste Filiale für einen Nachtisch ansteuern.

Wir Menschen haben nicht nur Hunger nach Nahrung, sondern auch nach Erfüllung. Jeder von uns möchte etwas finden, das ihn zufrieden stellt. Oft wenden wir uns dabei »Fast Food« zu, kurzen Vergnügen, die nicht lange anhalten, wie ein paar Stunden Ablenkung und Zerstreuung vor dem Computer. Diese »Chicken Nuggets« scheinen für den Moment unseren Hunger zwar zu stillen, aber danach fühlen wir uns leerer als zuvor. Andere Dinge wie gute Beziehungen können uns schon längerfristig satt machen, doch selbst menschliche Liebe kann unsere tiefsten Sehnsüchte nicht auf Dauer stillen.

In der Bibel lesen wir, dass Gott dem Menschen die Ewigkeit ins Herz gelegt hat (Prediger 3,11). Wir sind für etwas geschaffen, das über diese Welt hinausgeht. Deshalb gibt es hier auch nichts, was uns auf Dauer zufriedenstellen könnte. Etwas Vergängliches kann keinen unvergänglichen Hunger stillen. Wie wir im Tagesvers lesen, gibt es jedoch einen, der eine unvergängliche Speise für uns bereithält. Es ist der, der sich selbst das Brot des Lebens nennt: Jesus Christus. Wer an ihn glaubt, dessen Lebenshunger ist gestillt, und er ist dauerhaft satt geworden.

Carolin Nietzke
Frage
Mit was versuchen Sie Ihren Hunger zu stillen?
Tipp
Jesus ist der Einzige, der wirkliche Erfüllung schenkt!
Bibellese
Johannes 6,32-40

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Montag, 26. Februar 2024: Was uns Märchen zu sagen haben, Johannes 11,26

Nicht nur Kinder, auch Erwachsene lieben Märchen. Warum? Sie sprechen offenbar tiefe Sehnsüchte in uns an, die das wahre Leben nicht stillen kann: Dem Übernatürlichen begegnen, dem Tod entkommen, Liebe erleben, die man nicht verlieren kann, nicht alt zu werden, nicht sterben zu müssen, über das Böse zu triumphieren. Die Schöne und das Biest z. B. erzählen uns von einer Liebe, die sogar aus einer tierähnlichen Widerwärtigkeit herausholen kann. Dornröschen erzählt uns von einer Art bösem Zauberschlaf. Doch dann kommt ein edler Prinz und bricht den Bann. Wie schön, wie berührend. Doch bei all dem bleiben Märchen, was sie sind: Fiktion, Träume, Wunschvorstellungen.

Wenn wir nun die Erzählungen in der Bibel lesen, denken wir vielleicht: Das sind doch auch nur Märchen. Zu schön, um wahr zu sein. Da bricht einer in unsere Welt hinein, hat Wunderkräfte, die Stürme stillen, Kranke heilen und Tote auferwecken können. Dann fallen Neider und Feinde über diesen Wundertäter her, töten ihn und alles scheint aus zu sein. Doch unverhofft steht er von den Toten auf und kann so alle erretten, die ihm ihr Vertrauen schenken. Ist das nun auch wieder nur Fiktion?

Nein. Bedenken wir: Die Geschichten der Bibel beginnen nicht mit »Es war einmal …« Sie berichten von Tatsachen, von existierenden Personen in einer realen Zeitrechnung. Es ist kein Märchen, dass wir Menschen unter dem Fluch eines »bösen Herrschers«, des Teufels liegen. Und ebenso wenig ist es ein Märchen, dass Jesus, besser als jeder »Märchenprinz«, diesen Bann gebrochen hat. Seine Liebe hat gesiegt: über Sünde, Tod und Teufel. Wer sich ihm anvertraut, für den ist ewiges Leben und unverlierbare Liebe keine Fiktion, kein unerfüllbarer Traum mehr, sondern ganz real.

Sebastian Weißbacher
Frage
Welche tiefen Sehnsüchte bewegen sich in Ihrem Innersten?
Tipp
Das Evangelium von Jesus ist eine wahre Geschichte, weil Gott sie uns erzählt.
Bibellese
Johannes 8,31-45

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Sonntag, 25. Februar 2024: Orientierungslos, Johannes 3,10

Mitten in der Nacht erscheint ein bedeutender Mann bei Jesus Christus: Nikodemus. Er ist Mitglied des »Hohen Rates«. Dieser Rat war das höchste Regierungs- und Richterkollegium der Juden. Wenngleich die herrschenden Römer diesem Gremium wichtige Befugnisse genommen hatten, blieb es die maßgebliche Behörde in jüdischen Religionsfragen. Seine 71 Mitglieder sollten dem jüdischen Volk Orientierung und Klarheit in den entscheidenden Glaubensfragen geben.

Nun kommt dieser Nikodemus zu Jesus, und der kommt direkt zum Entscheidenden: Um in das Reich Gottes zu kommen und ewiges Leben zu gewinnen, bedarf es bei jedem Menschen einer fundamentalen Erneuerung: Er muss durch den Geist Gottes von Neuem geboren werden. Doch der kluge Nikodemus, der das Volk belehren (können) sollte, versteht nicht, wie das gehen soll. In der entscheidenden Frage des Lebens hat er offenbar keine Klarheit.

Heute erscheint dies ähnlich: Die an sich zuständigen, führenden Leute haben auf die wesentlichen Fragen des Lebens häufig keine klare, belastbare Antwort. Vor allem wenn es um (ewiges) Leben und Tod geht, erscheinen sie ratlos. Sie tappen selbst im Dunkeln, und stellen erst gar nicht den Anspruch, den Menschen in Ewigkeitsfragen klare Orientierung geben zu können. Warum ist das so? Weil sie ihre Sicht auf das Diesseits beschränken. Nikodemus hingegen wollte mehr und wandte sich an Jesus, den Sohn Gottes. Dieser weiß nämlich alles und hat auf die entscheidende Lebensfrage tatsächlich die verbindliche Antwort. Allein Jesus kann echte Orientierung geben, wenn es um ein Leben mit Gott geht. Für Nikodemus hatte das grundlegende positive Auswirkungen. Und als es später darauf ankam, stellte er sich öffentlich auf Jesu Seite, durch den er das ewige Leben gewonnen hatte.

Markus Majonica
Frage
Bei wem suchen Sie Orientierung?
Tipp
Der Schöpfer aller Dinge ist der einzig fixe Orientierungspunkt.
Bibellese
Johannes 3,1-21

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