Freitag, 07. März 2025: Beten – wie geht das?, Jeremia 29,12

Ich hatte schon viel über Jesus Christus gehört und auch einiges über ihn gelesen. In meinem Herzen wuchs der Wunsch, ihn näher kennenzulernen und eine Beziehung zu ihm zu haben. Allerdings wusste ich nicht, wie das gehen könnte. Dazu musste ich irgendwie mit Jesus reden. Aber wie funktioniert das? Wie betet man eigentlich? Mir fehlte dazu jede Anleitung und Vorbild. Doch dann las ich in einem Buch ein Gebet, das in etwa wie folgt lautete:

»Lieber Gott, ich habe mein Leben bis jetzt auf meine Art gelebt, nun möchte ich es auf deine Art leben. Ich brauche dich und bin jetzt bereit, mein Leben in deine Hände zu legen. Ich nehme deinen Sohn Jesus Christus als meinen persönlichen Herrn und Erlöser an. Ich glaube daran, dass er für meine Sünden gestorben und von den Toten auferstanden ist. Komm, Herr Jesus, und nimm deinen Platz auf dem Thron meines Lebens ein. Mach mich zu der Person, die ich nach deinem Wunsch sein soll. Amen.«

Genau danach hatte ich gesucht! Diese Worte waren genau das, was ich ausdrücken wollte. Also habe ich mich vor mein Bett gekniet, die Hände gefaltet und dieses Gebet laut abgelesen. Gott sah, dass ich es ernst meinte, auch wenn ich noch keine eigenen Worte formulieren konnte. Aber mir war sehr bewusst, dass ich Vergebung bitter nötig hatte. Und wirklich: An diesem Tag kam Jesus Christus in mein Herz. Seitdem gehört Beten ganz selbstverständlich zu meinem Leben. Es ist ja nichts anderes als Reden mit Gott. Wir müssen dazu nicht einmal unsere Hände falten und uns niederknien, wir brauchen auch nicht an einen bestimmten Ort zu gehen. Auch müssen wir unsere Gebete nicht immer laut aussprechen. Bis heute staune ich über das große Privileg, mit dem großen Gott über alles, was mich bewegt, reden zu dürfen!

Sabine Stabrey

Donnerstag, 06. März 2025: Ballast abwerfen, Matthäus 11,28

Die deutsche Pop-Rock-Band Silbermond hatte 2015 den Song »Leichtes Gepäck« veröffentlicht. Darin heißt es unter anderem: »Du nimmst all den Ballast und schmeißt ihn weg …« Aller Dreck von gestern, alle Narben, offene Rechnungen solle man loslassen, einfach wegwerfen, »denn es reist sich besser mit leichtem Gepäck«.

Viele Menschen tragen große Mengen »Ballast« mit sich herum, mit der sie nicht mehr fertigwerden. Zu den Sorgen und Nöten, die immer schon da waren, gesellen sich nun Ängste, die noch vor ein paar Jahren nicht vorhanden waren. So waren Anfang 2024 fast die Hälfte aller Deutschen darüber besorgt, dass Deutschland in einen Krieg verwickelt werden könnte. Im gleichen Zeitraum hatten etwa ¾ der Deutschen große Bedenken, dass durch Zuwanderung immer höhere Kosten für den Sozialstaat entstehen und es zu Komplikationen in Ballungsräumen und Schulen kommen kann. Antisemitismus ist nach wie vor ein Problem in unserem Land. Durch alle diese Ereignisse und auch durch persönliche Schwierigkeiten fühlen sich viele im ständigen Krisenmodus.

Wie dem entfliehen? Wie den ganzen »Ballast« abwerfen und den »Rucksack« leichter machen? In der Bibel werden wir mehrfach aufgefordert, mit unseren Sorgen zu Gott zu kommen. Gott wirbt sozusagen um unser vollständiges Vertrauen in sein Handeln und in seine Person. Gott meint es gut mit uns, auch wenn das oft bezweifelt wird und manchmal nicht so scheint. Er sorgt dafür, dass Menschen, die an ihn glauben, indem sie den größten Ballast, ihre Sünden und ihre getrennte Beziehung zu ihm vor ihm einsehen und bekennen, einen festen Anker für ihre Seele haben und durch die Stürme dieser Zeiten ganz gewiss in den ewigen Hafen einfahren dürfen. Gott nimmt Ihnen gern allen Ballast ab. Denn es reist sich besser mit leichtem Gepäck!

Axel Schneider

Mittwoch, 05. März 2025: Wer bin ich, und warum bin ich da?, 1. Mose 1,27

Bei aller heute zunehmenden Beliebigkeit, geforderten Toleranz und wachsenden Egozentrik fürchte ich, geht immer mehr verloren, wer der Mensch eigentlich ist: von Gott geschaffen, nach seinem Bild, als Mann und Frau. Von Gott wunderbar gemacht, im Leib der Mutter (Psalm 139,13-15). Obwohl ich 48 Jahre ohne Gott gelebt habe, bin ich heute völlig davon überzeugt, von einem herrlichen und liebenden Gott geschaffen zu sein.

Warum sind wir da? Weil Gott ein Gegenüber für seine Liebe möchte. Seit dem Sündenfall von Adam und Eva sind wir jedoch alle, ohne Ausnahme, unvollkommen und mehr oder weniger »verkorkst«. Jeder! Wir haben das von Gott für uns vorgegebene Ziel verfehlt. Das, was heute unsere Identität bestimmen will, wie z. B. Beruf, Bankkonto, Lebenseinstellung etc., ist Gott nicht wichtig. Ein Kind Gottes zu sein ist unsere eigentliche Bestimmung und Identität. Gott geht es um Ihr Herz. Ihr Herz als seine Tochter oder als sein Sohn. Er möchte Ihnen ein Vater sein. Dieser mächtige Schöpfergott will Sie als sein geliebtes Kind! Sie können einen Vater im Himmel und Herzen haben, wenn Sie das ersehnen. Der Weg geht über Jesus Christus, Gottes Sohn.

Dieser kam auf unsere Erde und wurde Mensch, so wie wir. Gebildet im Leib seiner Mutter. Aufgewachsen in einer Familie mit Brüdern und Schwestern. Der entscheidende Unterschied aber war: Er war ohne Sünde. Das hat er in seinem Leben dann von Anfang bis Ende bewiesen. Er hat den Willen Gottes vollkommen erfüllt, ohne Einschränkung. Nichts konnte man ihm vorwerfen. Und doch starb er schließlich für unsere Sünde und Schuld am Kreuz. Gott hat seinen eigenen Sohn für uns gegeben, damit wir seine Kinder werden können. Kann solche Liebe noch größer sein?

Karen Wieck

Dienstag, 04. März 2025: Dem Partner ein Partner sein, Philipper 4,2-3

Im vergangenen Jahr luden wir in unserer Christengemeinde zu Männerabenden ein. Einer unserer Mitarbeiter präsentierte einen christlichen Familienfilm. Diesen Film schauten wir in Etappen an. Alle 10 bis 15 Minuten stoppten wir den Film und sprachen über die gerade gesehenen Szenen. Es ging an diesen Abenden also nicht darum, entspannt einen unterhaltsamen Film anzusehen, sondern darum, das eigene Familien- und Eheleben anhand der betrachteten Szenen zu reflektieren. In dem Film wurden zwei Menschen gezeigt, die sich zunehmend als Gegner betrachteten. Anstatt gemeinsam die Aufgaben des Alltags anzupacken, bewarfen sie sich mit Vorwürfen und Anschuldigungen. In unserer Männerrunde fragten wir uns, ob wir in unserem Miteinander nicht öfter so sind, als uns lieb ist. Wie schnell passiert es, dass ein Ehepartner, ein Arbeitgeber, ein Kollege oder ein Nachbar als Gegner betrachtet wird.

In unserem Tagesvers werden zwei Frauen erwähnt, die zu der Christengemeinde in Philippi gehörten. Sie hatten Schwierigkeiten, miteinander zurechtzukommen. Was genau vorgefallen war, erfahren wir nicht. Vielleicht waren sie auf einem Gebiet besonders talentiert und aus diesem Grund in Konkurrenz zueinander geraten. Und bei ihnen trat genau der Effekt ein, den wir im Film beobachtet hatten. Eigentlich sollten sich Christen darüber bewusst sein, dass sie in Jesus einen gemeinsamen Herrn und Retter haben. Eine intakte Beziehung zu ihm passt nicht dazu, mit einem anderen Christen einen Konflikt auszutragen. Daran erinnert Paulus die beiden und appelliert an seinen Freund, den beiden zu helfen, wieder zueinander zu finden. Damit fordert er auch uns heraus, das Bestmögliche zu tun, um dem Partner wieder ein Partner zu werden.

Stefan Taube

Montag, 03. März 2025: Musikalisches Erdbeben, 2. Mose 32,19

Ein Konzert von Taylor Swift hat in den USA ein kleines Erdbeben ausgelöst. Das Tanzen und Auf- und Abspringen der 70 000 Fans im Takt der Musik aus den riesigen Lautsprechern haben den Boden so stark vibrieren lassen, dass Seismologen einen Ausschlag auf ihren Geräten ablesen konnten. Ihren Angaben zufolge hatte das Beben eine Stärke von 2,3 auf der Richterskala.

Die 34-jährige Taylor Swift ist mit über 200 Millionen verkauften Alben, zwölf davon Nummer 1 der US- amerikanischen Charts, und den allermeisten Streams auf Spotify die derzeit erfolgreichste und mit über 1 Milliarde Dollar auch reichste Sängerin der Welt. Sie ist Gewinnerin von einem Dutzend Grammys und 40 American Music Awards und war 2023 als erster weiblicher Popstar »Time Person of the Year«. In der Begründung hieß es: »Sie hat eine Welt geschaffen, in der so viele Platz finden (…) und bringt einer Gesellschaft Freude, die dies gerade dringend braucht.« Die Swifties, so werden ihre Fans genannt, verehren sie mit fast religiösen Zügen und sind oftmals bereit, Tausende von Kilometern zu fahren, um ein Konzert ihres Idols zu besuchen.

Ich wurde an die Geschichte mit dem Goldenen Kalb erinnert, siehe Tagesvers. In dieser Geschichte wird deutlich, wie das Vertrauen in den einen und wahren Gott gegen ein selbst gemachtes Götzenbild, ein Idol, eingetauscht wird. Die Israeliten kannten Gott und hatten seine Befreiung aus der Sklaverei erfahren. Trotzdem wandten sie sich von ihm ab. Die Situation ist heute ganz ähnlich, ob das Musik, Sport, Wohlstand oder Klimaschutz ist. Viele Menschen formen sich ihren Gott selbst, anstatt sich von Gott formen zu lassen. Aber es gibt immer noch die Möglichkeit, zu dem einzigen Gott umzukehren.

Thomas Kröckertskothen

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