Samstag, 16. Dezember 2023: Alt werden – klug werden?, Psalm 90,10

Die Lebenserwartung von Tieren ist sehr unterschiedlich. Einige werden nur wenige Tage alt, andere erreichen ein Alter von über 100 Jahren. So gibt es mehrzellige Bewohner von Süßgewässern, die nur rund drei Tage existieren. Blattläuse schaffen schon eine Lebenszeit von etwa einem Monat. Demgegenüber lebt eine Termitenkönigin immerhin 15 bis 50 Jahre. Papageien können zwischen 40 und 100 Jahre alt werden. Der Elefant bringt es auf sechs Jahrzehnte. Doch eine der längsten Lebenserwartungen genießt die Riesenschildkröte. Sie wird durchschnittlich 177 Jahre alt.

Und der Mensch? Ein Zwanzigjähriger denkt vielleicht, er sei noch jung. Doch in Wirklichkeit ist etwa ein Viertel seines Lebens bereits vorbei, und das auch nur, wenn er tatsächlich 80 Jahre alt wird. Die zeitliche Begrenztheit allen irdischen Lebens ist also offenkundig. Doch welche Konsequenzen ziehen wir daraus?

Die eine Alternative ist: Wir können vor unserer Endlichkeit einfach die Augen verschließen und so tun, als ginge es immer so weiter. Doch den Kopf in den Sand zu stecken, ändert nichts an den Tatsachen. Die andere Alternative ist die, zu der uns die Bibel rät, z. B. in Psalm 90,12: »Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.« Offenkundig ist es also sehr klug, sich die eigene Vergänglichkeit klar vor Augen zu führen. Denn das führt zu der Frage: Was kommt danach?

Hierauf kennt die Bibel eine klare Antwort: Wer in seiner Endlichkeit lernt, sein Leben Gott anzuvertrauen, wird eine Unendlichkeit in der liebevollen Gegenwart Gottes erleben. Wer das nicht tut, den erwartet ewige Gottesferne. Angesichts dieser Konsequenzen ist es wirklich klug, sich zeitnah mit dieser wichtigen Frage auseinanderzusetzen.

Stefan Taube
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Frage
Wie viele Jahre Ihres Lebens leben Sie ohne Gott?
Tipp
Das irdische Leben kann jederzeit enden. Ihr ewiges Leben kann heute beginnen.
Bibellese
Lukas 12,16-21

Freitag, 15. Dezember 2023: Auf dem tiefsten See der Welt, Psalm 32,8

Jährlich machen sich mutige Männer auf, um über den zugefrorenen Baikalsee zu wandern. In der Regel übernachtet man bei dieser Wanderung mindestens einmal direkt auf dem See. Wenn man jedoch das Ziel aus den Augen verliert, können es auch schon mal zwei Nächte werden. Zu Beginn der Wanderung wird die Gruppe darauf hingewiesen, dass das Ziel eine Felsformation auf der anderen Seite des Sees ist, die man nach einer bestimmten Zeit mit dem bloßen Auge gut erkennen kann. Proviant und Ausrüstung werden auf einem Schlitten geschoben. Der Schlittenschieber geht voran – jeder muss mal schieben.

Es kommt jedoch häufig vor, dass der Vordermann – sich auf den Schlitten stützend – wegen Ermüdung seinen Kopf hängen lässt und dann das Ziel aus dem Blick verliert. Dadurch kommt dann die ganze Gruppe vom Kurs ab. Erst wenn der Schlittenschieber sein Abweichen bemerkt und den Kurs entsprechend korrigiert, ist man wieder auf der richtigen Spur. Geschieht das häufiger, führt das nicht selten zu Spannungen zwischen den Männern.

Schlimmer als eine solche kurzzeitige Kursabweichung ist allerdings, wenn man gar kein Ziel vor Augen hat. Der römische Philosoph Lucius A. Seneca hat einmal einen Menschen, der sich ohne Ziel auf seine Lebensreise begibt, wie folgt beschrieben: »Dem Schiff, das nicht weiß, wo es hinwill, ist kein Wind günstig.« So sind manche in ihrem Leben orientierungslos unterwegs und landen am Ende dort, wo sie gar nicht hinwollten. Doch Gott will uns den Weg lehren, den wir gehen sollen, wie unser Tagesvers sagt. Und dieser Weg hat ein klares Ziel: Bei Gott sollen wir ankommen und uns für ewig seiner Gegenwart und Fürsorge erfreuen. Wer sich an ihm orientiert, ist auf richtigem Kurs.

Rudi Löwen


Frage
Woran orientieren Sie sich?
Tipp
Gott verspricht, jeden ins Ziel zu bringen, der ihn im Blick behält.
Bibellese
2. Mose 13,20-14,31

Donnerstag, 14. Dezember 2023: Vom Tod zum Leben, Lukas 8,50

»Ein Arzt, schnell einen Arzt!«, brüllte die Hebamme durch den Flur. »Wir brauchen eine Reanimations-Spritze, damit sie nicht stirbt!« Meine Frau lag angespannt auf dem Krankenbett – es ging um das Kind in ihrem Bauch. Eigentlich war es eine ganz normale Voruntersuchung. Zur Sicherheit wurde noch ein CT-Scan gemacht, der die Herztöne des Babys aufzeichnete. Doch plötzlich fielen die Herztöne unserer Tochter ab. So tief, dass sie nicht mehr gemessen werden konnten. War sie tot? Der herbeigeholte Arzt spritzte ein Mittel, das wiederbelebend wirken sollte, aber sicher war die Rettung damit nicht. Es war eine Situation zwischen Leben und Tod. Doch tatsächlich wurde der ärztliche Einsatz mit Erfolg belohnt. Die Herztöne waren plötzlich wieder hörbar. Ein wunderbarer Ausgang.

Ich war bei dem Drama nicht anwesend, und es gab vorher keine Warnzeichen. Abends redete ich mit meiner Frau über den aufregenden Tag. Wie sollte unsere Tochter heißen? Auf einen Namen hatten wir uns bisher noch nicht geeinigt. Doch jetzt ist es klar: Sie soll so heißen, wie Jesus das Mädchen in der Bibel anspricht, an das uns das Erlebte erinnerte. Ein Mann namens Jairus hatte eine todkranke zwölfjährige Tochter. Er bat Jesus, zu kommen und sie zu heilen. Zu Hause angekommen, war es eigentlich schon zu spät. Die Tochter war gestorben. Doch Jesus tröstete den Vater: »Fürchte dich nicht, glaube nur, so wird sie gerettet werden!« Jesus ging zu dem toten Kind und sprach: »Talita kumi«, das heißt: »Tochter, steh auf«. Und so geschah es.

Unsere Talita wird uns stets daran erinnern, dass es einen Gott gibt, der Wunder tut. Einer, der hier auf Erden schon Leben retten kann, ist auch der Garant ewigen Lebens. Auch dazu muss man »nur« glauben.

Tim Petkau


Frage
Was trauen wir Jesus zu?
Tipp
Wenn wir keinen Ausweg mehr sehen, dann gibt es bei Gott immer noch eine Tür.
Bibellese
Lukas 8,49-56

Mittwoch, 13. Dezember 2023: (Un)Fassbar, Richter 13,22

Herrlichkeit, Größe, Allmacht: Das sind nur einige Attribute, die wir zu Recht Gott zuschreiben. Gott übersteigt das menschliche Fassungsvermögen. Es übersteigt meinen Verstand, dass Gott ewig ist, weil ich nur zeitlich denken kann. Es ist unglaublich, dass er das Universum geschaffen hat und jeden Stern selbst in der fernsten Galaxie mit Namen kennt. In der Bibel wird überdies beschrieben, dass Gott Licht ist und sich in Licht hüllt, das unzugänglich ist. Einem Mose sagt Gott deshalb, dass dieser es nicht ertragen könnte, Gottes Angesicht zu sehen (2. Mose 33,20). Denn vor dem heiligen Gott wird jeder Mensch mit all seinen Abgründen, seinen Fehlern und seiner Schuld offenbar, sodass der Prophet Jesaja ausruft: »Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den HERRN Zebaoth, gesehen mit meinen Augen« (Jesaja 6,5). Gott ist für den Menschen unfassbar, und es ist unerträglich, ihm in seiner Majestät zu begegnen.

Und nun Weihnachten. Gott entäußert sich in seinem Sohn seiner himmlischen, sichtbaren Herrlichkeit und wird Mensch. Und das nicht in imposanter Gestalt, als strahlender Held, der die Menschen unterwirft. Er wird ein Baby, entbunden in einem schäbigen Stall in einer kleinen israelitischen Stadt, von einer jungen, unbedeutenden Frau. Mittelalterliche Bilder zeigen diese Szenerie oft in ganz natürlicher Schlichtheit: Ein Neugeborenes, das von seiner Mutter gestillt wird, ganz verletzlich. Der große Gott wird (an)fassbar, in einer Art, die der Mensch ertragen kann. Jetzt kann er sich Gott nähern.

Welche Liebe und Menschenfreundlichkeit offenbart der große Gott, dass er uns auf diese Weise begegnet!

Markus Majonica
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Frage
Welche Bedeutung hat Weihnachten für Sie?
Tipp
Die Schöpfung ist schon unergründlich, wie viel mehr der Schöpfer!
Bibellese
Johannes 1,14-18

Dienstag, 12. Dezember 2023: Gott im gefährlichsten Gefängnis Deutschlands, Hiob 33,29-30

Als mir der Youtube-Algorithmus eine Doku über das angeblich gefährlichste Gefängnis Deutschlands vorschlägt, ist mein Interesse geweckt. Schwerverbrecher, zu jahrzehntelanger Haft verurteilt, sitzen dort ihre Zeit ab. Sie fristen ihr Dasein in weitgehender Isolation und träumen von einem Leben in Freiheit, für viele von ihnen in weiter Ferne.

Die Kamera filmt einen zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilten Mörder in seiner Zelle. Er berichtet, dass kein einziger Tag vergeht, an dem er nicht an die Freiheit denkt. Ich pausiere das Video. Stutzig gemacht hat mich ein Kalender im Hintergrund des Mannes, der mir bekannt vorkommt. Der gleiche christliche Wandkalender hängt in unserer Wohnung. Schon oft habe ich mich über die ermutigenden Bibelverse und die Texte über die gute Botschaft von Jesus gefreut. Irgendwie hat es dieser Kalender auch in den gefährlichsten Knast Deutschlands zu einem lebenslänglichen Insassen geschafft. Wenn der Mann schon nicht mehr rauskommt, dann kommt Gott halt zu ihm rein.

Gottes Handeln beeindruckt mich, und ich denke an den Tagesvers. Jeder Mensch bekommt seine Chance. Gott versucht, ihm zu begegnen, ihn vor dem ewigen Abgrund zu retten. Dabei bleibt Gott hartnäckig. Er will dem Menschen unbedingt das ewige Leben schenken und gibt nicht so schnell auf. Er versucht es mehrmals und auf unterschiedlichen Wegen, wenn auch nicht unendlich oft. Manchmal spricht er uns durch andere Menschen an, manchmal durch Leid in unserem Leben. Manchmal tut er es durch einen Bibelvers, der uns begegnet, manchmal durch Literatur, die wir geschenkt bekommen. Auch dieser Kalender hat es ja auf irgendeine Weise in Ihre Hände geschafft. Was ist nun Ihre Reaktion?

Janina und Philipp Strack


Frage
Wie hat Gott zuletzt zu Ihnen gesprochen?
Tipp
Wenn Gott anklopft, sollten Sie öffnen.
Bibellese
Offenbarung 3,20-22

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