Mittwoch, 06. Dezember 2023: Du musst auch NEIN sagen können, 2. Mose 23,2

»Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: NEIN.« Dieser Satz stammt von Kurt Tucholsky, einem deutschen Journalisten und Schriftsteller. Er steht auf einer Gedenktafel, die daran erinnern soll, dass dort in Bremen das erste Konzentrationslager der Geheimen Staatspolizei gestanden hat. Mitten in einem Wohngebiet. Dieses Lager wurde dann verlegt, weil sich die Anwohner über die Schmerzensschreie der gefolterten Häftlinge beschwerten. Als alles vorbei war, fragten viele: Wie konnten die Nazis so viele Menschen zu Mitläufern und Mittätern machen? Hätte mehr und ernsthafterer Widerstand vielleicht doch etwas ändern können?

Der Tagesvers fordert uns auf, dass wir der Menge nicht zum Bösen folgen sollen. Hier ist jeder gefordert. Wir müssen das Böse erkennen und standhaft bleiben, wenn uns die Menge zum Bösen zieht. Gott erwartet, dass wir nicht einfach mitmachen. Aber das ist leichter gesagt als getan. Es war schon immer schwer, gegen den Strom zu schwimmen. Die sich damals dagegenstellten, bekamen zu Lebzeiten keine Würdigung und bezahlten ihren Widerstand meist mit Gefängnis, KZ und Tod. Erst heute können wir ermessen, was ein Paul Schneider, Dietrich Bonhoeffer oder eine Sophie Scholl geleistet haben und was ihr Leben wert war.

Die Frage ist, wo wir, jeder Einzelne, heute NEIN sagen müssen zum Bösen. Wahrscheinlich werden auch wir kaum Beifall bekommen, dafür aber jede Menge Gegenwind erleben. Hitler und seine Schergen haben eine unauslöschliche Spur der Verwüstung hinterlassen, doch die Widerständler haben Tausende positiv geprägt. Wem würde ich heute eher folgen?

Herbert Laupichler
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Frage
Was tun Sie, um der Menge nicht zum Bösen zu folgen?
Tipp
Nur die Ausrichtung an der Güte Gottes hilft uns, das Böse zu lassen.
Bibellese
5. Mose 17,14-20

Dienstag, 05. Dezember 2023: Es muss vergehen, Johannes 8,51

Letztes Jahr musste unser Auto zum TÜV. Bei der Untersuchung kam raus, dass wichtige Teile der Karosserie von Rost durchdrungen waren. Dementsprechend war keine Fahrerlaubnis mehr möglich. Der finanzielle Aufwand, die Reparatur in einer Werkstatt durchführen zu lassen, stand in keiner Relation zum Wert des Wagens. Es war für mich schwer hinzunehmen, ein sonst noch gut fahrendes und funktionierendes Auto aufzugeben. Also entschloss ich mich, die Reparatur selbst durchzuführen. Die Kfz-Werkstatt gab mir freundlicherweise Tipps und Ratschläge für die Durchführung. Sie wies mich dennoch darauf hin, dass der Rost trotzdem wiederkommen würde. Dies konnte ich nach ein paar Wochen leider bestätigen.

Den Kampf gegen die Vergänglichkeit, »die Eigenschaft …, vergehen zu müssen« (Wikipedia), diesen Kampf kennen wir auch aus anderen Bereichen unseres Lebens, z. B. in Haus, Garten und Hof oder in Bezug auf unseren Körper. Wir unternehmen sehr viel, um möglichst lange zu erhalten, was uns wichtig ist. Doch von ewiger Dauer ist es nicht.

Ein Kampf gegen Windmühlen also. Wo ist die Hoffnung? Wir können sie an den Worten Jesu festmachen (siehe Tagesvers). Doch können Worte Leben geben? Ja, wenn Gott sie in seiner Allmacht wahr werden lässt. Was Gott zusagt, hält er gewiss. Darauf können wir uns verlassen. Seine Versprechen sind an Jesus geknüpft. Wenn ich Jesus in mein Leben aufnehme, ihm mein bedingungsloses Vertrauen schenke und meine Lebensschuld bei ihm ablade, dann kann ich sicher sein, dass er mich erhält, auch dann, wenn mein Körper vergeht. Er wird mir einen neuen schenken. Äußerlich mag ich »rosten«, aber innerlich bin ich durch den Glauben an ihn schon auf »Ewigkeit bei ihm« angelegt. Wenn das nicht tröstlich ist!

Gabriel Herbert
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Frage
Was ist Ihre Hoffnung in der Vergänglichkeit?
Tipp
Gott möchte auch Ihnen Unvergänglichkeit schenken.
Bibellese
1. Korinther 15,42-50

Montag, 04. Dezember 2023: Von Neuem geboren?!, Johannes 3,3

Er ging durch die schmalen Gassen der Stadt. Hinten in seinem Laden lagen sie, die Schriftrollen. Eine stattliche Anzahl hatte er in den letzten Jahren gesammelt. Konnte das wirklich wahr sein, was die Leute erzählten? Sollte der verheißene Messias nun tatsächlich geboren sein? Nein, dieser Gedanke war so abwegig, dass er ihn schnell beiseiteschob. Das war doch nicht möglich – und außerdem, was sollten die anderen von ihm denken? Er fürchtete, seine einflussreiche, politische Stellung zu verlieren.

Doch dann fasste Nikodemus einen Entschluss. Er wollte es jetzt wissen: War Jesus der versprochene Retter oder nicht? Er schlich sich nachts aus seinem Haus, ging durch die Gassen Jerusalems, um Jesus zu treffen und ihn selbst zu fragen. Dieser antwortete ihm: »Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verlorengehen, sondern das ewige Leben haben« (Johannes 3,16).

Nikodemus bekam in dieser Nacht von Jesus erklärt, dass er tatsächlich der versprochene Retter ist. Jesus ist der Messias, den Gott schon im Alten Testament angekündigt hatte, um die zerstörte Beziehung zwischen Gott und Mensch wieder zu heilen. Denn durch all die schlechten Taten, die jeder Mensch immer wieder tut, sind wir schuldig vor Gott geworden. Doch Gott hatte schon von Anbeginn einen Plan, wie diese Beziehung wieder in Ordnung gebracht werden sollte: Er sandte schließlich seinen eigenen Sohn auf die Erde, damit dieser für die Schuld der Menschen starb. Wer daran glaubt, wird von Neuem geboren, er bekommt ewiges Leben. Wir gut zu wissen, dass Jesus Christus wirklich der angekündigte Retter ist und dass durch ihn der Weg zu Gott frei geworden ist!

Ann-Christin Bernack


Frage
Sind Sie wie Nikodemus auf der Suche nach der Wahrheit über Jesus?
Tipp
Er ist wirklich der angekündigte Retter.
Bibellese
Johannes 3,1-17

Sonntag, 03. Dezember 2023: Immanuel, Matthäus 1,23

Vollkommen erschöpft und mit starken Kopfschmerzen taumle ich nach wenigen Stunden Schlaf aus dem Bett. Am Küchenschrank entdecke ich einen Liebesbrief meines Mannes: »Mein Schatz … Immanuel gilt heute noch! Ich liebe dich und freu mich, mittags nach Hause zu kommen.« Diese Botschaft durchdringt den Nebel in meinem Kopf und lässt mich innehalten. Immanuel. Gott mit uns.

Jesus wurde Immanuel genannt, weil er auf die Erde kam und unter den Menschen lebte. Damit drückte Gott seine tiefste Sehnsucht aus, mit uns Menschen sein zu wollen. Mit uns in unseren Schwierigkeiten, unseren trüben Gedanken, mit in unseren Freuden und unseren Festen. Eben mit uns in unserem Alltag. Er möchte daran teilhaben. Immanuel bedeutet aber auch, dass Gott für uns sein, auf unserer Seite stehen und für uns eintreten möchte.

Hat sich schon mal jemand schützend vor Sie gestellt? Oder Sie verteidigt? Mein Mann tat das für mich, als einmal ein aggressiver Hund auf uns zurannte. Das beeindruckte mich damals sehr. Man fühlt sich geborgen und beschützt, weil der andere stärker ist. Man weiß, dass man ihm wichtig ist, denn er ist bereit, etwas für einen einzustecken. Genau so ist das auch mit Immanuel. Er stellte sich schützend vor uns. Aufgrund unserer Sünde haben wir Gottes Zorn verdient. Aber weil wir ihm so wichtig sind, trat Immanuel für uns ein und bekam an unserer Stelle Gottes tödlichen Zorn auf Golgatha ab. Er starb für uns! Wer sich jetzt bewusst hinter Jesus stellt, ist in seinem Windschatten vor Gottes Zorn sicher. Ja, er ist sogar versöhnt mit Gott und braucht seinen gerechten Zorn nie mehr fürchten.

Immanuel gilt heute noch und kann auch für Sie Realität werden. Gott möchte mit Ihnen sein. Möchten Sie das auch?

Dina Wiens


Frage
Welche Bedeutung hat Immanuel in Ihrem Alltag?
Tipp
Bitten Sie Jesus darum, in Ihrem Leben Realität zu werden!
Bibellese
Matthäus 1,18-25

Samstag, 02. Dezember 2023: Harriet Tubman (1822-1913), 1. Johannes 3,16

Harriet Tubmans Eltern waren Sklaven auf einer großen Plantage in Maryland. Schon sehr früh musste Harriet auf ihre Geschwister aufpassen, da ihre Mutter mit Diensten überhäuft war. Auch Harriet landete bald auf den Baumwollfeldern. Dort wurde sie, wie alle Sklaven, häufig ausgepeitscht. Zahlreiche Narben zeichneten ihren Körper.

An einem jener endlosen Tage auf den Feldern warf der Plantagenbesitzer Edward Brodess einen Stein in Richtung eines Sklaven. Der Stein verfehlte jedoch sein Ziel und traf stattdessen Harriet mit voller Wucht auf den Hinterkopf. Ein Teil ihres Schädels zerbarst. Für den Rest ihres Lebens litt Harriet unter dauerhaften Kopfschmerzen.

Als Edward Brodess 1849 verstarb, fürchtete Harriet, dass sie und ihre Geschwister nun getrennt und verkauft werden würden. Sie floh mit zweien ihrer Brüder in die Freiheit der Nordstaaten. Von dort kehrte sie immer wieder in den Süden zurück, um weitere Sklaven zu retten, ständig verfolgt von Sklavenfängern. Unter Einsatz ihres Lebens rettete sie innerhalb der nächsten zehn Jahre 70 Sklaven aus Not und Tod.

Biografen berichten, dass Harriet Tubman die Bereitschaft, ihr Leben für ihre Brüder und Schwestern einzusetzen, aus ihrem starken Glauben schöpfte. Von Kind auf hatten ihre Eltern ihr und ihren Geschwistern die Geschichten aus der Bibel erzählt. Obwohl Harriet nie lesen lernte, lebte sie aus der Kraft der von ihren Eltern weitergegebenen Worte Gottes. Sie hatte, wie es von ihr heißt, »einen starken Glauben an die Gegenwart und Führung Gottes«. 1913, umgeben von ihrer Familie und ihren Freunden, rief Gott sie in die Freiheit des Himmels, jenen ewigen Ruheort, wo es keine Tränen, keine Schmerzen und keinen Tod mehr gibt.

Martin von der Mühlen
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Frage
Was ist die Kraftquelle Ihres Lebens?
Tipp
Mit Gottes Hilfe sind erstaunliche Dinge möglich.
Bibellese
2. Mose 6,1-7

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