Sonntag, 26. November 2023: Der Stern muss weg, Johannes 3,20

Mit der Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Als ich in der Vorweihnachtszeit einen beleuchteten Weihnachtsstern für den Außenbereich mitbrachte, wollte ich meiner Frau damit eine Freude bereiten. Um sie zu überraschen, hängte ich den Stern unter unserem Carport auf. »Dort kommt er in der dunklen Jahreszeit gut zur Geltung«, so dachte ich. Doch als meine Frau das Geschenk entdeckte, hielt sich ihre Begeisterung in Grenzen: »Das Licht fällt genau dahin, wo die Mülltonnen und die Sachen für den Sperrmüll stehen!« So dauerte es nicht lange, bis der Leuchtstern einen neuen Platz im Obstbaum auf der anderen Seite des Hauses erhielt.

Bei der Befestigung der Dekoration an ihrem neuen Platz musste ich daran denken, dass wir uns in anderen Bereichen unseres Lebens ähnlich verhalten: Ins rechte Licht rücken wir gerne unsere Stärken. Wir sorgen für eine schöne Dekoration, indem wir von dem reden, was uns gut gelungen ist. Wir zeigen das, wofür wir Anerkennung bekommen. Dagegen verschweigen wir, wo wir uns falsch verhalten oder mit schlechten Angewohnheiten zu kämpfen haben. Diesen »Müll« unseres Lebens soll niemand sehen.

Doch Jesus Christus ermutigt uns, gerade unsere Fehler und Sünden in sein Licht zu stellen. Er kennt unsere Gedanken, Worte und Taten sowieso. Doch sein Ziel ist es nicht, uns durch sein Licht bloßzustellen. Vielmehr will er uns befreien. Statt die Sünden weiter zu verstecken, dürfen wir sie ihm bekennen. Er vergibt uns gerne, wenn wir ihn darum bitten. Gleichzeitig will er uns verändern. Über das Licht zur manchmal schmerzhaften Selbsterkenntnis hinaus gibt er uns auch Kraft zur Veränderung und zum Neuanfang. Weil er uns liebt, dürfen wir mutig in sein Licht treten.

Andreas Droese
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Frage
Welche Bereiche Ihres Lebens halten Sie gerne im Dunkeln?
Tipp
Jesus bringt Sünden ans Licht, um sie vergeben und für immer wegräumen zu können.
Bibellese
2. Korinther 13,1-10

Samstag, 25. November 2023: Krisen und Kriege, Psalm 103,19

Was war das für ein Spaß, den wir Jugendliche hatten. Wir setzten und legten uns demonstrativ mitten auf die Straße. Wir waren gewiss, es konnte und durfte kein Auto kommen. Das war heute, vor 50 Jahren, am 25. November 1973. Nicht nur für die Straßen in unserem Dorf, sondern bundesweit (in der alten BRD) galt ein Fahrverbot. Vor dem Hintergrund der Ölkrise hatte die Bundesregierung den »autofreien Sonntag« angeordnet. Diese Krise war durch den israelisch-arabischen »Jom-Kippur-Krieg« im Oktober des gleichen Jahres ausgelöst worden, in dessen Nachgang die arabischen Staaten das Erdöl erstmals als politisches Druckmittel einsetzten. Das alles hat uns junge Menschen damals nicht interessiert. Wir genossen einfach unsere »Freiheit auf den Straßen«.

Durch die zunehmende Globalisierung haben Krisen und Kriege, egal wo sie auf der Welt geführt werden, immer mehr Einfluss auch auf Menschen, die eigentlich weit weg von diesen Krisenherden leben. Viele verlieren täglich durch Gewalt ihr Hab und Gut und oft auch ihr Leben. Es scheint so, als gäbe es immer mehr Despoten, die in ihrem Egoismus und Wahn ihre und andere Völker ins Chaos stürzen.

Doch der Einfluss selbst des größten Tyrannen ist beschränkt. Nicht der Zufall oder die Machtfülle eines Menschen bestimmen die Geschichte, sondern Gott. Die Rückkehr des Staates Israel auf die Bühne der Weltgeschichte nach fast 2000 Jahren Pause ist z. B. ein beredtes Zeugnis davon, dass Gott seine Pläne genau so umsetzt, wie er sie durch Propheten vorab verkündet hat. Deswegen lohnt es sich, trotz all des scheinbaren Wirrwarrs dieser Welt das eigene Leben ganz Gott anzuvertrauen. Die Hand, die die ganze Welt lenkt, lässt mich nicht fallen.

Axel Schneider
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Frage
Stehen Sie Krisen hilflos gegenüber?
Tipp
Geben Sie Ihre Ohnmacht dem, der Allmacht hat!
Bibellese
Jeremia 32,17-22

Freitag, 24. November 2023: Seelenfrieden im Literaturunterricht, Matthäus 11,29

Im Deutschunterricht meiner zehnten Klasse beschäftigen wir uns mit der Figur der Lady Milford in Schillers »Kabale und Liebe«, als einer meiner Schüler die Sache auf den Punkt bringt: »Lady Milford hat keinen Seelenfrieden und sucht ihn in der Beziehung zu Ferdinand.« Ich bin sichtlich beeindruckt von diesem Geistesblitz, als die Schulglocke uns unterbricht. In der nächsten Stunde muss das Thema vertieft werden, und ich lasse meine Schüler aufschreiben, was Seelenfrieden für sie persönlich bedeutet. Sie erarbeiten u. a. »geliebt sein«, »Zuneigung bekommen«, »Freiheit haben«, »mit reinem Gewissen leben«, »innerlich ruhen« usw. Unfassbar, damit hätte ich nicht gerechnet! Jeder von ihnen hat eine sehr genaue Vorstellung davon, was Seelenfrieden bedeutet, und wünscht ihn sich für sein Leben.

Bei näherem Betrachten ist das nicht verwunderlich. Jeder Mensch sucht nach Frieden für seine Seele und möchte zur Ruhe kommen. Das kann sich in der Suche nach echter Liebe wie bei Lady Milford oder in Anerkennung, Selbstverwirklichung oder einer der unendlich vielen anderen Möglichkeiten zeigen. Im Grunde bleiben uns nur zwei Optionen: den Seelenfrieden überall zu suchen, bis man ihn gefunden hat, oder sich dauerhaft abzulenken, um ohne ihn leben zu können.

Darf ich Ihnen empfehlen, Ihren inneren Frieden bei Jesus Christus zu suchen? Wenn man sein Leben gemeinsam mit ihm lebt und an seiner Seite geht, kann man wirklich Ruhe für seine Seele finden. Ich bin angekommen und angenommen. Das rastlose Suchen hat ein Ende, ich habe Halt, Sicherheit und ein reines Gewissen. Ich bin innerlich nicht mehr abhängig von anderen Menschen und darf befreit leben.

Janina und Philipp Strack


Frage
Haben Sie Seelenfrieden?
Tipp
Suchen Sie Frieden für Ihre Seele bei Jesus!
Bibellese
Psalm 23

Donnerstag, 23. November 2023: Verzweiflung, Markus 5,36

Das fünfte Kapitel im Markusevangelium zeigt drei Menschen, die am Ende sind. Zunächst einen Mann, der so schlimm von Dämonen getrieben ist, dass keinerlei Kontakt mehr zu anderen besteht. Er lebt in einem Grab wie ein Toter. Alle Versuche, seine Wut gegen sich und andere zu bändigen, sind gescheitert. – Die zweite Person ist auch ein hoffnungsloser Fall: eine Frau, die bereits seit zwölf Jahren schwer krank ist. Ihre Not hat sie zu vielen Ärzten getrieben. Sie hat ihr gesamtes Geld hierfür ausgegeben, aber es ist nicht besser, sondern schlechter geworden. – Schließlich noch ein Mann, dessen kleine Tochter im Sterben liegt. Seine Hoffnung fokussiert sich auf diesen Jesus, doch sie wird zunächst scheinbar enttäuscht. Denn das Kind stirbt, und damit scheint jede Hoffnung verloren.

Doch das, was für Menschen unmöglich ist, ist bei Jesus möglich. Er verwandelt Verzweiflung in neues Leben: Der Besessene kehrt befreit in die Gemeinschaft der Menschen zurück. Die Frau wird geheilt. Und das tote Mädchen wird von Jesus auferweckt und ihren Eltern zurückgegeben.

Diese drei glücklichen Ausgänge sind wichtige Hinweise. Denn es gibt eine andere, ganz existenzielle Art der Verzweiflung, die uns Menschen packen kann: Wenn wir erkennen, wie abgrundtief böse unser Herz ist. Und es wird trotz der besten Vorsätze nicht besser. Ein Mensch, dem Gott ein solch waches Gewissen schenkt, gerät dadurch in Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Doch das ist heilsam, denn es treibt ihn zu dem, der allein helfen kann: Jesus. Um uns aus dieser berechtigten Verzweiflung zu retten, ist er für uns am Kreuz gestorben. Und wie bei den drei Genannten kann er die Verzweiflung über Schuld in neues Leben verwandeln: durch Vergebung.

Markus Majonica
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Frage
Treibt es Sie auch zu dem, der helfen kann?
Tipp
Nicht nur die Hoffnungslosen und Verzweifelten, auch die Gesunden und Starken brauchen Jesus als ihren Retter.
Bibellese
Apostelgeschichte 22,3-21

Mittwoch, 22. November 2023: Solidarität und/oder Gebet?, Jesaja 45,22

Als im vergangenen Jahr Russland einen Krieg gegen die Ukraine in Gang setzte, gab es von vielen Ländern eine große Solidarität mit dem überfallenen Land. Zahlreiche Bilder und Berichte vermittelten den unvorstellbaren Schrecken des Krieges und seine Folgen für die Menschen. Millionen flüchteten und ließen ihr gesamtes Hab und Gut zurück, während der Aggressor Russland Zerstörung, Leid und Tod über weite Regionen des Landes brachte. Doch nicht nur Solidarität löste das alles aus. Viele beteten auch zu Gott, um aus Not und Angst befreit zu werden, und für eine Beendigung der Kämpfe.

Der heutige Buß- und Bettag steht für eine früher landesweite Bewegung, bei Not und Gefahr die ganze Bevölkerung zum Gebet aufzurufen. Dahinter stand die Einsicht, nur sehr begrenzt selbst für eine Wende sorgen zu können, und die Überzeugung, wesentlich von Gottes Eingreifen abhängig zu sein. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde dann der Mittwoch vor dem letzten Sonntag des Kirchenjahres festgelegt, um einen solchen Buß- und Bettag zu begehen.

In seiner Bezeichnung geht die Buße, also die Umkehr zu Gott, dem Beten voraus. Das ist der Einsicht geschuldet, dass man Gott kaum um etwas bitten kann, wenn man abgewendet von ihm lebt, denkt und handelt. Der Aufruf zur Buße erfolgt in der Bibel immer wieder (siehe Tagesvers), und er ist heute nötiger denn je, weil immer mehr Menschen sich von Gott abgewendet haben – zumindest in Deutschland, wo dieser Tag 1994 in vielen Bundesländern als gesetzlicher Feiertag abgeschafft wurde. Dabei geht es für uns um alles, nicht nur um Rettung aus gegenwärtiger Not, sondern auch um unsere ewige Errettung. Sich daran zu erinnern und entsprechend zu handeln, dazu ist heute und an jedem Tag Gelegenheit.

Joachim Pletsch
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Frage
Haben Sie die Gelegenheit zu Umkehr und Gebet heute schon genutzt?
Tipp
Man kann immer noch Gottes Hilfe erfahren, in kleinen und großen und sogar in ewigen Dingen.
Bibellese
Lukas 13,1-9

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