Donnerstag, 16. November 2023: Guten Appetit!, 1. Timotheus 6,17

Haben Sie ein Lieblingsessen? Vielleicht den echten deutschen Sauerbraten? Oder das beliebte Kalorientrio Hamburger, Pizza, Pommes? Oder mögen Sie etwa neumodische »Superfoods« wie Nudeln aus Insektenmehl? Ich persönlich finde das alte Nachkriegsrezept »Speckeier« meiner Oma unvergleichlich gut, vielleicht, weil es so viele Kindheitserinnerungen weckt.

Essen ist ein nicht unbedeutender Teil unseres Lebens. Dabei müssen wir uns nie wirklich Gedanken machen, ob wir etwas auf dem Teller haben, sondern höchstens, was. Die Auswahl im Supermarktregal ist manchmal schwindelerregend. Essen war schon immer auch eine wichtige Gemeinschaftsaktion: die familiäre Weihnachtstafel, das bedeutsame Geschäftsessen oder das lauschige Dinner zu zweit. Man kommt zum Essen zusammen, tauscht sich aus, schaut sich in die Augen, hört einander zu.

Die Bibel hat eine ganze Menge über das Thema Essen zu sagen. In unserem Tagesvers heißt es, dass Gott uns viele gute Dinge gibt, damit wir sie genießen können. Gott ist der größte Gönner! Und er möchte mit uns »essen und trinken«, Gemeinschaft haben, Beziehung pflegen. Im letzten Buch der Bibel spricht Jesus genau davon: »Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und mit ihm essen und er mit mir.« Jedes Mal, wenn Sie in diesem Kalender lesen, in die Bibel schauen oder zu einem Gottesdienst gehen, klopft Jesus auch an Ihr Herz. Man könnte sagen, Jesus gibt Ihnen eine Einladung zum gemeinsamen Essen. Möchten Sie Ihr Leben aus Ihrer Hand in seine geben? Möchten Sie die Gemeinschaft erleben, wofür Gott Sie geschaffen hat und Jesus gestorben ist? Dann nehmen Sie seine »Essenseinladung« an! Er wartet auf Sie.

Jan Klein
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Frage
Hätten Sie gedacht, dass Gott ein Gönner ist, der uns Gutes so gerne genießen lässt?
Tipp
Das Tischgebet erinnert uns daran, woher wir das Gute bekommen, das wir tagtäglich genießen dürfen.
Bibellese
Johannes 21,1-14

Mittwoch, 15. November 2023: Zu schnell geurteilt, Jakobus 4,11

Letztens brachte ich kranken Freunden ein Mittagessen. Ich parkte unglücklich halb am Bordstein, weil es nicht anders möglich war, wohl wissend, dass ich dort eigentlich schlecht stand. Das hat den Fahrradfahrer, der aus dem Wald kam, offensichtlich ziemlich gestört, obwohl er sowieso auf die Straße abbiegen musste. Trotzdem rief er laut: »Was für ein unmögliches Benehmen, sein Auto auf dem Gehweg zu parken! Wer macht denn so etwas?« Ich hätte seinen Vorwurf einfach überhören und abhaken können, aber er hat mich doch nachdenklich gemacht. Der Mann wusste nicht, dass ich den halben Morgen für meine Familie und die Freunde gekocht hatte oder dass ich seit Wochen Probleme mit einer schmerzhaften Hand habe und so den Korb mit dem Essen nicht weit tragen konnte. Er sah scheinbar auch nicht, dass sonst überall Garagen waren. Ich konnte ihn verstehen, denn aus seiner Sicht war es Dummheit, dort zu stehen. Aber er kannte einfach nicht das ganze Bild.

Wie oft geht es uns genauso!? Wir urteilen über Menschen, manchmal in einem Augenblick, und bilden uns eine Meinung. Wir wissen oft gar nicht, wieso ein Mensch so handelt, ob er gute Gründe dafür hat, oder ob er einfach ganz anders geprägt ist als wir. Wir können anderen immer nur vor den Kopf schauen. Wir oft erlauben wir uns ein schnelles Urteil, regen uns auf, wissen es besser.

Ich möchte mich immer wieder daran erinnern, jeden Menschen gleich zu behandeln. Das ist unglaublich schwierig, weil es göttliche Liebe dafür braucht. Nur Gott liebt jeden Menschen gleich, unabhängig von seiner Herkunft, seinem Handeln, seiner Prägung. Ich mache so schnell Schubladen auf, aber Gott macht das nicht. Er will uns helfen, Empathie, Liebe und Freundlichkeit zu haben.

Ann-Christin Ohrendorf


Frage
Wann haben Sie das letzte Mal über einen anderen Menschen (vorschnell) geurteilt?
Tipp
Jesus kennt unser Herz genau und begegnet uns trotzdem immer ohne Vorurteil. Welch ein Vorbild!
Bibellese
Lukas 18,35-43

Dienstag, 14. November 2023: Träume und Ziele, Philipper 3,13-14

Träume sind eine schöne Sache. Oft liest man: »Träume nicht dein Leben, lebe deine Träume.« Träume haben allerdings einen Nachteil: Ich kann sie nicht klar definieren und deshalb häufig nicht feststellen, ob ich die Erfüllung meines Traumes tatsächlich erlebe. Ein Beispiel: Ich kann davon träumen, ein »gutes Leben« zu leben. Da geht es schon los: Was ist »gut«? Wann ist mein Leben »gut« genug? Wann ist mein Urlaub schön genug, mein Partner aufregend genug, mein Job erfüllend genug? Vor allem, wenn ich sehe, dass es anderen »besser« geht, sie also ein »besseres« Leben haben?

Ziele sind anders: Sie sind definierbar, erreichbar und überprüfbar. Ein Beispiel: Ich möchte gerne 3 kg abnehmen. Das kann ich schaffen. Das kann ich jederzeit nachmessen, und dann weiß ich ganz genau, wann ich mein Ziel erreicht habe. Ein anderes Beispiel: Ich kann sagen, ich putze meine Wohnung so lange, bis sie sauber ist. Das wäre eher ein Traum. Denn wann ist sie »sauber genug«? Wenn ich aber sage: Ich putze jetzt eine Stunde meine Küche – dann habe ich nach einer Stunde Arbeit mein Ziel erreicht. Sich Ziele in diesem Sinn zu setzen, ist eine wichtige Voraussetzung für Zufriedenheit. Ein kluger Mann hat deshalb einmal gesagt: Setze dir Tagesziele, Wochenziele, Jahresziele und Lebensziele. Wenn du ein Ziel erreicht hast, ist das gut. Dann setz dir das nächste Ziel. Ziele sind also greifbar, realistisch, erlebbar.

Wenn nun jemand sagt, er möchte in den Himmel kommen, ist das ein Traum oder ein Ziel? Paulus macht deutlich, dass das Erreichen des Himmels für ihn kein diffuser Traum ist, sondern ein klar definiertes, erreichbares Ziel. Gott sagt es jedem zu, der sein Leben auf seinen Sohn gründet.

Markus Majonica
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Frage
Welches Lebensziel haben Sie sich gesetzt?
Tipp
Ein höheres Ziel als den Himmel gibt es nicht. Das sollte man also auf keinen Fall verpassen.
Bibellese
Philipper 3,7-16

Montag, 13. November 2023: Ein ganz besonderer Hügel, Johannes 19,17-18

Als ich neulich das Radio einschaltete, staunte ich nicht schlecht, als in den Nachrichten schon im ersten Beitrag meine Heimatstadt Darmstadt erwähnt wurde. Was war passiert? Die Mathildenhöhe war zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt worden. Jetzt steht sie auf der Liste der Orte, denen die Vereinten Nationen eine besondere historische und kulturelle Bedeutung zumessen und die daher besonders wertgeschätzt und geachtet werden.

Die Mathildenhöhe ist ein Hügel in Darmstadt, der durch ein Gebäudeensemble aus der Zeit des Jugendstils eine architektonische Besonderheit bietet. Der Hochzeitsturm mit seiner charakteristischen Silhouette ist das Wahrzeichen der Stadt. Ansonsten ist die Mathildenhöhe eher unspektakulär und sicherlich nicht mit anderen Orten des Weltkulturerbes wie dem Kölner Dom oder dem Schloss Sanssouci vergleichbar. Aber für mich hat sie eine ganz besondere persönliche Bedeutung, ja, eine lebensverändernde Dimension. Denn im Hochzeitsturm haben meine Frau und ich uns offiziell das Ja-Wort gegeben. Und dieser Moment hat mein Leben verändert und geprägt.

Viel wichtiger als die Mathildenhöhe ist aber ein anderer Hügel: Golgatha. Es ist ein eher unspektakulärer Hügel am Rande der Stadt Jerusalem. Dieser Hügel ist kein offizielles Weltkulturerbe. Aber dennoch ist er eine Stätte mit einer unschätzbaren Bedeutung für mich. Denn hier starb vor rund 2000 Jahren der Sohn Gottes für meine Schuld. Hier gab er aus Liebe sein Leben für meines, hier gab er mir sein göttliches Ja-Wort. Diese Erkenntnis hat mein Leben entscheidend verändert und geprägt – und ebenso das Leben unzähliger weiterer Menschen, die in Jesus Christus Rettung und Frieden gefunden haben.

William Kaal


Frage
Welche Bedeutung hat Golgatha für Sie?
Tipp
Das Kreuz von Golgatha kann auch Ihr Leben verändern.
Bibellese
1. Korinther 1,17-24

Sonntag, 12. November 2023: Anbeten, Johannes 4,23

Verborgen im Text der Ursprache des Neuen Testaments ist der Anhänglichkeit der Hunde ein ewiges Denkmal gesetzt, das uns zugleich mit der höchsten Berufung des Menschen in Verbindung bringt. Das griechische Wort für »anbeten« heißt: proskynein. Es setzt sich aus den Wörtern pros = »hinzu«, und kynein = »Hund« zusammen und bedeutet – zu einem Tuwort gemacht – wörtlich »sich wie ein Hund benehmen«.

Anbeten ist mehr als danken und loben und ganz gewiss weit mehr als bitten. Bei der Anbetung Gottes geht es nicht darum, von ihm etwas zu erbitten oder ihm für etwas zu danken oder ihn wegen einer seiner herrlichen Eigenschaften zu loben. Nein, es geht beim Anbeten darum, vor der wunderbaren Majestät des allmächtigen, allwissenden und allgegenwärtigen Gottes still zu werden und sich darüber zu freuen, dass man die unverdiente Gunst erhalten hat, in seine Gegenwart treten zu dürfen. Dann wünscht man sich nichts mehr, betrauert nichts mehr und will nichts mehr, als diese Nähe zu genießen.

Fällt einem da nicht von selbst das Verhalten eines Hundes ein, der, satt geworden, sich nichts weiter wünscht, als zu den Füßen seines Herrn liegen zu dürfen? Hunden geht es sogar so sehr um diesen Platz, ganz in der Nähe des »Leitwolfes« sein zu dürfen, dass heiße Kämpfe darum entbrennen können, wenn sie keine Einzeltiere sind, sondern im Rudel leben. Selbstverständlich handelt es sich hier um ein natürliches, in den Instinkten verankertes Verhalten, das keiner Überlegung bedarf. Es gehört also keine Überwindung widerstrebender Empfindungen dazu, und darum ist es moralisch völlig neutral. Dieses Bild zeigt uns aber auch, für wie unnatürlich Gott es hält, dass wir Menschen von uns aus gar nicht nach dieser Nähe zu ihm trachten.

Hermann Grabe
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Frage
Wie denken Sie über diese wichtige Angelegenheit?
Tipp
Bevor wir nicht zu Anbetern werden, kann Gott nicht mit uns zufrieden sein.
Bibellese
Johannes 4,1-26

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