Sonntag, 31. März 2024: Das leere Grab am Ostermorgen, 1. Korinther 15,17-18

Mit der Auferstehung steht und fällt der christliche Glaube, schreibt Paulus in unserem Tagesvers an die Gemeinde in Korinth. Doch immer wieder wird versucht, das Vertrauen auf die Auferstehung zu untergraben. Sogar von Theologen! Ein verbreiteter Erklärungsansatz besagt, Jesus sei lediglich im Geist seiner Jünger lebendig geworden, wenn sie von ihm sprachen.

Jedoch sollte man sich im Klaren sein: Entweder ist Jesus wirklich aus den Toten auferstanden oder er ist es nicht. Eine metaphorische Kompromisslösung hat keinerlei Wert, denn ohne physische Auferstehung Jesu ist das Christentum bedeutungslos.

Tatsächlich sind entgegen der landläufigen Meinung die Ereignisse rund um den Tod und die Auferstehung Jesu bestens belegt. Alle vier Evangelien bestätigen, dass Jesus mehrfach seinen Jüngern die Auferstehung angekündigt hat. Die Botschaft vom auferstandenen Jesus wurde zuerst in der Stadt verkündet, in der Jesus begraben worden war. Die Auferstehung war eine Tatsache, die niemand leugnen konnte. Selbst die jüdischen Führer gaben zu, dass das Grab leer war. Sie bemühten sich allerdings, das Gerücht in die Welt zu setzen, dass seine Jünger den Leichnam gestohlen hätten.

Paulus schreibt von mehr als 500 Personen, die den auferstandenen Jesus gesehen haben. Es stand damals überhaupt nicht zur Debatte, ob die Auferstehung wirklich geschehen war. Dafür gab es zu viele Augenzeugen, die man fragen konnte.

Die Zeugnisse der frühen Kirche belegen, dass alle Jünger, bis auf Johannes, den Märtyrertod starben. Es ist schwer vorstellbar, dass die Jünger für einen toten Jesus ihr Leben ließen, dessen Auferstehung sie nur erfunden hatten. Es wäre töricht, für eine Lüge, die man selbst erfunden hat, zu sterben.

Günter Seibert
Frage
Glauben Sie an die physische Auferstehung Jesu?
Tipp
Wäre Jesus nicht wirklich auferstanden, dann wäre unser Glaube nur eine Illusion.
Bibellese
Johannes 20,19-29

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Samstag, 30. März 2024: Junger Star und alter Mann, Sprüche 30,14

Er starb gestern vor 20 Jahren: das Multitalent Peter Ustinov. Er wurde durch seine Filmrollen weltbekannt, z. B. als wahnsinniger Nero in Quo vadis? (1951). Zunächst zögerte der Regisseur ein ganzes Jahr lang mit der Besetzung, da er den 30-jährigen Schauspieler für zu jung hielt. Doch dann erhielt der Produzent des Films von Ustinov die telegrafische Mitteilung, dass er für die Rolle bald zu alt sei, wenn man noch länger warte, da Nero selbst bereits mit 31 Jahren gestorben sei! Und so bekam er die Rolle. Mit der Darstellung des geisteskranken und größenwahnsinnigen Kaisers gelang Ustinov der internationale Durchbruch. Berühmt ist auch seine wehleidige Stimme in dem Zeichentrickfilm Robin Hood als Prinz John (der daumenlutschende Löwe mit zu großer Krone). Seine letzte Rolle spielte er – schon sichtlich gebrechlich – als Friedrich der Weise in Luther (2003).

Peter Ustinov sagte einmal: »Die Jugend braucht alte Männer. Sie braucht Männer, die sich ihres Altes nicht schämen, keine albernen Kopien ihrer selbst. Eltern müssen begreifen, dass sie die Knochen sind, an denen Kinder sich ihre Zähne schärfen (…) Was sind diese Knochen wert, wenn sie weich sind, wenn sie der suchenden Zunge ihr Mark bloßlegen, wenn sie nicht hart, ja unzerbrechlich sind?« Eine bemerkenswerte Beobachtung, die wohl nicht nur von ihm gemacht wurde.

Schon Agur im Buch der Sprüche (siehe Tagesvers) wusste um etwa 1000 v. Chr., wie angriffslustig und bissig Jugendliche mit ihren Eltern umgehen. Stoßen Kinder bei uns auf innere Festigkeit, auf Überzeugung und Unnachgiebigkeit? Dann schärfen wir ihr Profil. Oder legt ihre Kritik nur unsere Weichheit und Wert(e)losigkeit bloß? Dann sind wir nur alberne Kopien ihrer selbst.

Andreas Fett
Frage
Wie können wir unseren Kindern Überzeugungen vermitteln?
Tipp
Lesen Sie in 5. Mose 6,5-7, was wir ihnen einschärfen sollen!
Bibellese
5. Mose 6,5-7

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Freitag, 29. März 2024: Der bedeutendste Ort, Johannes 19,17

Mein vierjähriger Enkel entdeckte beim Spielen auf einem Erdhügel einen schalenförmigen Gegenstand. Gereinigt von Erde entpuppte er sich als eine menschliche Schädeldecke. Die Beamten staunten nicht schlecht, als der Kleine mit dem Skelettteil auf der Polizeiwache erschien. Nachforschungen wiesen jedoch nicht auf einen ungeklärten Kriminalfall, sondern auf den Aushub von einem Friedhof, der in freier Wildbahn entsorgt wurde.

Alle vier Schreiber der Evangelien legen Wert auf die Mitteilung, dass der Ort, wo Jesus Christus gekreuzigt wurde, »Schädelstätte« (Golgatha) hieß. Manche antiken Autoren führen diese Bezeichnung auf die Kontur des Felsens zurück, der von Weitem wie ein Schädel aussah. Andere sehen in dem Umstand, dass Golgatha eine Hinrichtungsstätte war, den Grund für diesen ungewöhnlichen Namen.

Das Wort Golgatha leitet sich von dem hebräischen Verb galal ab, das rollen oder abwälzen bedeutet, und hängt mit der Tatsache zusammen, dass Schädel nahezu rund sind. Auch der deutschen Redewendung Köpfe rollen lassen liegt dieser Tatbestand zugrunde. Aber was wurde denn auf Golgatha, diesem furchtbaren und gruseligen Ort, weggerollt und abgewälzt?

Dort bezahlten unzählige Verbrecher ihre schlimmen Taten mit ihrem Leben, aber Jesus Christus war der sündlose und vollkommen reine Sohn Gottes. Die Strafe für unsere schlechten Taten, unsere ganze Schuld, wurde auf ihn abgewälzt und er ertrug den gerechten Zorn des heiligen Gottes dafür. Wer daran glaubt, der muss nicht mehr selbst die Strafe für seine Sünden tragen. Er weiß, dass ihm vergeben und dass alle seine Schuld weggewälzt ist. Und so kann die schreckliche »Schädelstätte« zum Ausgangspunkt eines neuen Lebens werden.

Gerrit Alberts
Frage
Sind Sie sich bewusst, dass Sünde eine schwere Last ist?
Tipp
Christus hat aus Liebe die Strafe für fremde Sünden auf sich genommen.
Bibellese
Johannes 19,17-30

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Donnerstag, 28. März 2024: Der Tod, das schwarze Loch, Markus 10,34

Astronomen beschreiben ein Phänomen, das sie »Schwarzes Loch« nennen. Darunter verstehen sie ein Objekt von unvorstellbarer Masse auf kleinstem Raum. Seine Gravitation ist so stark, dass nichts dieses Objekt wieder verlassen kann. Selbst Licht kann ihm nicht entkommen. So kann man Schwarze Löcher auch nicht direkt beobachten. Aufgrund ihrer Auswirkungen auf ihre Umgebung schließt man auf ihre Existenz. Man könnte sagen, dass alles, was dem Schwarzen Loch zu nahe kommt, unwiederbringlich von ihm aufgesogen wird.

Der Tod ist wie solch ein schwarzes Loch. Er ist Tag und Nacht aktiv. Er zieht alles und jeden in sich hinein. Es gibt vor ihm kein Entkommen. Für niemanden. Er ist dunkel und man weiß nicht, was dann kommt. Der Tod ist das Letzte, was ein Mensch auf dieser Erde zu erwarten hat. Schwarze Löcher im Weltall mögen faszinieren, aber der Tod als schwarzes Loch macht hoffnungslos. Auch Jesus ging in dieses schwarze Loch. Er sagte seinen Jüngern voraus, dass und auf welche Weise er sterben würde. Er kündigte ihnen aber auch an, dass er nach drei Tagen auferstehen würde. Das heißt, er versicherte ihnen, dass er nicht vom Tod festgehalten werden wird. Und so geschah es auch.

An Ostern denken wir daran: Jesus Christus hat dem Tod seine Macht genommen. Seine Auferstehung beweist, dass es nun, allein durch ihn, einen Ausweg aus dem Schwarzen Loch des Todes gibt. Das ist das Gewaltige an Jesu Auferstehung. Er ist der Einzige, der die Hoffnungslosigkeit beenden kann, die mit dem Tod verbunden ist. Ohne Jesu Auferstehung gäbe es kein Entkommen. Aber weil sie geschehen ist, ist auch meine Auferstehung denkbar und wird geschehen, wenn ich zu Jesus gehöre. Der Tod hat dann seine Macht und Endgültigkeit verloren.

Manfred Herbst
Frage
Ist für Sie der Tod noch das schwarze, hoffnungslose Loch?
Tipp
Nur der Glaube an die Auferstehung Jesu schenkt Hoffnung.
Bibellese
Johannes 11,1-16

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Mittwoch, 27. März 2024: Zorn, Jona 4,4

Ich kenne viele Haushalte, in denen Bibelverse an der Wand hängen, kunstvoll geschrieben und hübsch gerahmt. Es ist sicher eine gute Sache, auf diese Weise wichtige Passagen aus der Bibel sichtbar zu machen, denn es sind Worte des Lebens. Einen Bibelvers habe ich allerdings noch nie an einer Wand gesehen: »Meinst du, dass du mit Recht zürnst?«

Ich kann ein sehr cholerischer Typ sein; ich weiß, wovon ich rede. Als Student habe ich einmal mein Lehrbuch zerschlagen, weil ich eine Passage nicht verstanden habe. Schon oft wollte ich meinen PC verprügeln, weil er nicht das tat, was ich wollte. Der Impuls zur Wut kocht immer wieder hoch, z. B. im Straßenverkehr. Ich kann mich sehr ärgern über Äußerungen und Verhaltensweisen meiner Mitmenschen, auch wenn der Anlass banal ist.

Nun könnte ich sagen: So bin ich halt! Doch sind diese Impulse berechtigt? Habe ich wirklich Grund zum Zorn? In der Regel nicht. Des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist (vgl. Jakobus 1,20). Zorn ist kein guter Ratgeber. Viele Verbrechen sind schon aus Zorn geschehen. Wie friedensbewahrend wäre es, wenn jeder, der wie ich zum Zorn neigt, sich stets erst einmal die Frage stellte: »Zürnst du zu Recht?« Dann würden sehr wahrscheinlich die allermeisten Konflikte dieser Welt erst gar nicht entstehen.

Jesus Christus selbst ist (auch) hier das große Vorbild: Auf den Zorn der Menschen hat er mit Güte, Vergebung und Langmut geantwortet. Den völlig berechtigten Zorn Gottes auf unsere Sünden hat er auf sich gezogen, damit wir Frieden mit Gott haben können. Wie tragisch wäre es, dies zu ignorieren und im Zorn zu verharren: im eigenen zornigen Verhalten und vor allem im Zorn Gottes über die Ablehnung seines Sohnes.

Markus Majonica
Frage
Wie gehen Sie mit Zornimpulsen um?
Tipp
Lassen Sie sich vom Frieden Gottes befrieden!
Bibellese
1. Thessalonicher 5,1-11

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