Montag, 06. November 2023: Angekommen, Matthäus 11,28

Frau E. ging es schlecht, schon wieder hatte eine schwere Depression sie überfallen. Drei Tage lang konnte sie nicht aus dem Haus gehen. Wie sollte sie sich nur diesmal wieder aufrappeln? Hatte sie nicht schon genug Kurse besucht, die ihr helfen sollten, mit ihren Problemen fertigzuwerden? Hatte sie nicht schon genug Geld ausgegeben für esoterische Bücher? Doch nichts hatte ihr wirklich geholfen. Statt der gesuchten Freude nur Traurigkeit und Verzweiflung. Statt Frieden und Erfüllung noch immer Unruhe und Angst. Was konnte ihr jetzt noch helfen? Plötzlich kam ihr der Gedanke an Gott, und sie formte ein kurzes Gebet: »Gott, hilf mir!«

Gewohnheitsmäßig öffnete sie Youtube und stieß »zufällig« auf ein Interview von »Mensch, Gott«. Hier hörte sie, wie Menschen durch die Begegnung mit Jesus Christus verändert wurden. Sie erfuhr, dass es Vergebung gibt für jeden, der seine Schuld bekennt und dass Gott ihm ein neues Leben verspricht. War hier die Lösung? War das die Antwort auf ihr Stoßgebet? Frau E. tat diesen Schritt. Sie bekannte Gott ihre Schuld und brachte ihm die ganze Not ihres Lebens. Danach spürte sie den Frieden, den sie bei ihrer langen Suche in der Welt der Esoterik immer vermisst hatte. Wirkliche Freude erfüllte ihr Herz.

Sie suchte eine christliche Gemeinde, um Gott besser kennenzulernen und in ihrem jungen Glauben zu wachsen. Im Sommer lernte ich sie kennen, und wir lasen zusammen in der Bibel. Frau E. hat erlebt, dass Esoterik kein harmloser Spaß ist, sondern dass es wirklich finstere, böse Mächte gibt, die Menschen von Gott fernhalten wollen. Aber sie hat auch erfahren, dass Jesus Christus stärker ist, und weiß sich sicher und geborgen in ihm.

Anna Schulz
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Frage
Wo suchen Sie Frieden und Glück?
Tipp
Nur bei Gott kann unser Herz zur Ruhe kommen.
Bibellese
Apostelgeschichte 19

Sonntag, 05. November 2023: Deus vult!, Johannes 6,40

Im November 1095 trafen sich unter Papst Urban II. in Clermont im Rahmen einer Synode viele kirchliche Würdenträger und Adlige. Dabei ging es auch um Hilfeersuchen von Vertretern des byzantinischen Hofes, die im Vorfeld der Synode vom Schicksal der christlichen Glaubensgenossen in Gebieten berichtet hatten, die zuvor zu Byzanz gehört hatten, inzwischen aber durch arabische Heere erobert worden waren. Besonders schmerzlich war für sie der Verlust der Stadt Jerusalem in den Jahren 637/638. Dort lagen die Stätten, an denen Jesus Christus gestorben und auferstanden war. In einer dramatischen Rede rief Urban die Menge zur Befreiung des »Heiligen Landes« auf. Die Zuhörer sollen mit dem begeisterten Ruf »Deus vult!« geantwortet haben: Gott will es!

Damit wurde eine Bewegung ausgelöst, die als der erste Kreuzzug in die Geschichte eingegangen ist. Seine Teilnehmer zogen eine blutige Spur durch Europa und Kleinasien. In ihrem Hass gegen Andersgläubige richteten sie gerade unter den jüdischen Gemeinden grässliche Pogrome an. Und als die Kreuzfahrer schließlich im Juli 1099 tatsächlich Jerusalem einnahmen, metzelten sie mehrere Tausend Einwohner der Stadt nieder.

War das Gottes Wille? Für die Anführer des Kreuzzuges war die Einnahme Jerusalems der Beweis dafür, dass Gott hinter ihrer Sache stand. Ich bin mir allerdings anhand der Bibel sicher, dass dieses Morden nicht dem Willen Gottes entsprach. Gottes erklärter Wille ist, dass jeder Mensch – unabhängig von seiner Herkunft – seinen Sohn Jesus Christus kennenlernt und an ihn glaubt, um ewiges Leben zu bekommen. Er will, dass jeder zu dieser Erkenntnis kommt. Um das zu erreichen, hat Jesus Christus seine Feinde nicht ermordet, sondern geliebt und sein eigenes Leben geopfert.

Markus Majonica
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Frage
Woran machen Sie Gottes Willen fest?
Tipp
Gott will, dass Sie seinen Sohn kennenlernen.
Bibellese
1. Timotheus 2,1-7

Samstag, 04. November 2023: Die Notwendigkeit, einmal innezuhalten, Psalm 46,11

Zur Ruhe kommen. In einer Zeit, in der die ganze Welt »in Flammen« steht – nicht nur wegen der Waldbrände oder Viren – fangen wir an, den gesunden Menschenverstand einer Zivilisation infrage zu stellen, die sich den eigenen Ast zum Leben absägt. Die Geschehnisse der Gegenwart machen uns zu aufgeschreckten, klagenden, kleinen Menschlein. Ich merke, dass viele in dem Durcheinander wie Umhertastende auf der Suche nach ihrem Ursprung sind, auf der Suche nach Gott – auch wenn sie das nicht so nennen würden.

Mir selbst und einigen anderen in meinem Umfeld geschah etwas Wunderbares: Auf der Suche nach Gott hat er sich finden lassen. Plötzlich wurde uns klar, dass wir nicht mehr gebildet oder unwissend, modern oder altmodisch, kultiviert oder unkultiviert, weiß oder farbig sein müssen. Alle Unterscheidungen lösten sich auf. Tausende Jahre Bildung verschwanden in einem Augenblick. Vor Gott waren wir plötzlich einfach nur »Mensch«. D. h. dem gegenüber, der allmächtig, allwissend und vollkommen heilig und gerecht ist, haben wir nichts aufzuweisen, was er nicht schon kennt und worüber er nicht schon alle Gewalt und Macht hat. Das war für uns ernüchternd und befreiend zugleich. Ernüchternd, weil es uns klarmachte, dass wir ganz und gar auf ihn angewiesen und ohne seine Hilfe verloren sind. Befreiend, weil wir diesem Gott nicht egal sind, sondern er sich tatsächlich unserer annimmt, um uns zu retten.

Wir merkten, dass wir einen Heiland brauchen, einen Retter von Sünden. Der ist Jesus Christus. Er streckt jedem seine liebende Hand entgegen, die wir ergreifen sollen – bei ihm finden wir Ruhe und Seelenfrieden. In ihm begegnet uns Gott selbst – mit all seiner Liebe und Barmherzigkeit.

Sebastian Weißbacher
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Frage
Fürchten Sie sich, zur Ruhe zu kommen, oder begreifen Sie das als Chance zum Leben?
Tipp
Lassen Sie sich finden von dem wunderbaren Retter Jesus Christus!
Bibellese
Hebräer 4,1-11

Freitag, 03. November 2023: Kommunikation mit Gott, 1. Samuel 1,12-13

Vor rund 100 Jahren entdeckte der Zoologe Karl von Frisch, wie Bienen miteinander kommunizieren. Hat eine Feldbiene einen wichtigen Futterplatz entdeckt, so teilt sie im Bienenstock über einen Schwänzeltanz den anderen Bienen mit, wo dieser Futterplatz in der Natur zu finden ist. Mit ihrer tanzenden Kommunikation erfahren die anderen die Richtung und die Entfernung. Wenn Tiere also miteinander kommunizieren, geschieht das häufig über ihre Körpersprache. Aber auch Laute können Hinweise sein wie »Achtung Gefahr« oder »In diese Richtung«.

Auch uns Menschen hat Gott zur Kommunikation befähigt. Handzeichen, Blickkontakt, Laute, Gestik und Mimik – solche Fähigkeiten gehören auch dazu. Aber die Befähigung zur Sprachentwicklung übersteigt das bei Weitem. In Worte lässt sich letztlich alles fassen und darlegen. Darum hat auch Gott von Anfang an in Worten gesprochen, die dann niedergeschrieben und schließlich in einem dicken Buch zusammengefasst wurden. Dabei will Gott aber nicht nur zu uns reden, sondern auch, dass wir mit ihm reden.

Wie kommunizieren wir Menschen mit Gott? Sagen wir am Abend nur ein auswendig gelerntes Gebet auf und denken im Stillen, dass es für Gott reichen muss? Unser Tagesvers beschreibt das Beten einer Frau in biblischer Zeit. Rivalität innerhalb ihrer Familie und Kinderlosigkeit machen ihr zu schaffen. Und so betet sie. Ihre intimsten Sorgen breitet sie vor Gott aus. Dabei ist sie mit Gott ganz allein, auch wenn der Priester Eli sie dabei beobachtet. Er hält sie für betrunken, doch Gott hört das Gebet der Weinenden und Verzweifelten. Der Allerhöchste sieht das besorgte Herz. Auch wenn es sprachlich unvollkommen ist – Gott vernimmt das menschliche Schluchzen, das wir an ihn richten.

Stefan Taube
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Frage
Gibt es etwas, was Sie Gott gerne sagen möchten?
Tipp
Wenn Gott die Sprache der Tiere kennt, um wie viel mehr hört er Ihr Gebet!
Bibellese
1. Samuel 1

Donnerstag, 02. November 2023: Echtes Mitgefühl, Psalm 31,8

Einen Tag nach der Beerdigung meiner Mutter frühstückten wir als Familie bei meinem Vater. Er griff nach seiner Bibel und las einen Vers vor, der ihn innerlich bewegte. Diesen Vers hatte ihm ein Freund als Trostwort geschickt. »Du [Gott], hast mein Elend angesehen. Du hast auf die Nöte meiner Seele geachtet.« Ich staunte. Hier war ein mitfühlender Freund, der wusste, wie es meinem Vater ging und was ihm in seinem Leid helfen könnte.

Auf vielen Beileidskarten beschreiben Trostworte das Leben nach dem Tod und die Erlösung des Verstorbenen. Das ist auch richtig so und tröstend. Aber was meinen Vater in diesem Moment am meisten tröstete, war echtes Mitgefühl von jemand, der die Not und Traurigkeit seiner Seele kannte. Dieses Mitgefühl hatte mein Vater bei seinem Freund gefunden. Und dieser wiederum verwies ihn auf Gott: »Gott hat dein Elend gesehen. Er hat echtes Mitgefühl mit dir!«

Wahrscheinlich kennen Sie das auch, dass Sie in schlimmen Stunden jegliches Mitgefühl von Mitmenschen vermissen. Manchmal kann man ihnen das auch gar nicht übel nehmen, weil sie die gleiche Not noch nie erlebt haben. Sie können gar nicht nachempfinden, wie es uns wirklich geht. Aber wussten Sie, dass Gott jederzeit mit Ihnen mitfühlen kann? – Ja, Gott kennt jede Not unserer Seele. Mehr noch, er hat unsere Nöte persönlich erlebt. Als der Sohn Gottes, Jesus Christus, auf der Erde lebte, weinte er Tränen und hatte Schmerzen. Er wurde missverstanden, verspottet, hintergangen und geschlagen. Er war einsam. Er litt Hunger. Er hatte Angst. Und auch er sehnte sich nach echtem Mitleid. Daher kann er uns verstehen. Und genau deshalb sollten wir mit allen unseren Nöten zu Gott gehen. Denn bei ihm finden wir echtes Mitgefühl.

Paul Wiens


Frage
Sehnen Sie sich manchmal nach aufrichtigem Mitgefühl?
Tipp
Sagen Sie Jesus im Gebet alles, was Sie bewegt!
Bibellese
Jesaja 38,9-20

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