Samstag, 28. Oktober 2023: Ein lieber Gott?!, Nehemia 9,31

Als Kasachstans Präsident Tokajew mit Waffengewalt gegen Demonstranten vorging und Unruhen blutig niederschlagen ließ, fand ich in unserer Tageszeitung eine interessante Karikatur. Tokajew wurde in drei Bildern an einem Rednerpult dargestellt. Über dem ersten Bild stand: »Ich liebe mein Volk!« Über dem zweiten stand: »Wenn es mich nicht gleichermaßen liebt …« und über dem dritten, auf dem er mit erhobenem Zeigefinger und grimmiger Miene dargestellt war, stand: »… lasse ich es erschießen!«

Beim Betrachten der Karikatur kam mir der Gedanke, dass viele Menschen auch so von Gott denken. Sie haben den Eindruck, dass Gott uns sagt, dass er uns liebt, aber gleichzeitig vermittelt er uns: Wenn wir nicht gehorsam sind, kommen wir in die Hölle. Nun ist es tatsächlich so, dass wir in der Bibel viele Aussagen finden, die von Gericht und Strafe sprechen. Gott ist ein heiliger und gerechter Gott, der Sünde Sünde nennt und sie nicht duldet bis hin zu der Feststellung: »Der Lohn der Sünde ist der Tod« (Römer 6,23). Allerdings hat dieser Vers noch eine Fortsetzung: »… die Gnadengabe Gottes aber ist ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.«

Hier eröffnet sich nun der große Unterschied zwischen einem Gewaltherrscher und dem großen Gott. Gott ist ein gnädiger und barmherziger Gott. Er liebt die Menschen aus dem tiefsten Grund seines Wesens. Er will nicht den Tod des Sünders, sondern dass er sich bekehrt und lebt. Dafür hat Jesus stellvertretend für uns das Gericht Gottes auf sich genommen und unsere Schuld getilgt. Gott wendet sich uns zu und lässt uns wissen, dass die Frage unserer Schuld geklärt ist. Er lädt uns voller Liebe ein, zu ihm zu kommen und mit ihm zu leben. Wir brauchen das nur noch voll Vertrauen annehmen.

Bernhard Volkmann
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Frage
Haben Sie sich auch schon manchmal über Gottes vernichtendes Urteil geärgert?
Tipp
Das Problem liegt tatsächlich nicht bei dem barmherzigen Gott, sondern bei dem, der sich von ihm abwendet.
Bibellese
Hesekiel 33,10-20

Freitag, 27. Oktober 2023: Immer weiter hoch hinaus, Psalm 61,3

Tim Bendzko, ein bekannter Deutsch-Pop-Musiker, stürmte 2019 mit seinem Song »Hoch« die Charts. Das Lied ist ein Ohrwurm, der im Gedächtnis bleibt: »Immer weiter hoch hinaus …«

Bendzko singt, dass er sich selbst in vielerlei Hinsicht kasteit, um möglichst »hoch hinaus« zu kommen. Er drückt aus, was Tausende denken. Mich eingeschlossen. Doch wohin wollen wir eigentlich? Sind Erfolg, Anerkennung und Macht wirklich erstrebenswerte »Höhen«? Und was werden wir finden, wenn wir oben sind?

Oft ist unser Streben nach »mehr« doch nur ein Zeichen von Unzufriedenheit mit den aktuellen Lebensumständen und unserer Mittelmäßigkeit. Gibt es nicht immer einen, der es besser hat und der besser ist als wir? Um etwas Besonderes zu sein, ist Bendzko bereit, große Opfer zu bringen. Er singt in einer Liedzeile: »Kann das nächste Level nicht erwarten, auch wenn ich dann wieder keinen Schlaf krieg.« Das »hoch hinaus« mag nach Freiheit klingen, aber bei genauerem Hinhören wird deutlich, dass es Gefangenschaft bedeutet.

Dabei gibt es einen, der verspricht, uns auf »Höhen« zu führen, ohne dass wir uns selbst kasteien müssen. Jemanden, der ein »Ja« zu unserer »Mittelmäßigkeit« gefunden hat, vor dem wir uns nicht erst beweisen müssen.

Dieser Jemand ist Gott. Er kann unser Streben nach Glück, nach dem »hoch hinaus« verstehen. Dieses Streben kommt aus einem ungestillten Seelendurst. Unsere Seele ist auf Ewigkeit angelegt – sie verlangt danach, ewig mit dem Höchsten, mit Gott verbunden zu sein. Nur dann wird der Durst unserer Seele gestillt werden. Haben Sie das schon erlebt?

Rudi Löwen


Frage
Was sind die größten Ziele Ihres Lebens?
Tipp
Wer den Höchsten kennt, dessen Seele kommt zur Ruhe.
Bibellese
Philipper 3,7-14

Donnerstag, 26. Oktober 2023: Unendlich groß, Prediger 11,5

Die Naturwissenschaft hat im Laufe der Jahrhunderte große Fortschritte erzielt und ist doch immer wieder an ihre Grenzen gestoßen. Obwohl der Mensch sich gerne seiner Fähigkeiten und seines Wissens rühmt, weiß er letztlich doch wenig. Er kann weder die Natur beeinflussen (»den Weg des Windes«) noch das Entstehen neuen Lebens im Körper einer Frau vollständig nachvollziehen. Wir alle, auch die Klügsten unter uns, sind in unserem Wissen mehr oder weniger beschränkt.

Das gilt erst recht in Bezug auf das Werk Gottes, das wir nur ansatzweise erkennen und niemals ganz verstehen. Durch Glauben kann man wissen, dass Gott die Welten durch seine Hand gemacht hat (Hebräer 11,3), und in jedem kleinsten Lebewesen kann man ein Wunder Gottes sehen. Der menschliche Körper ist so komplex, dass es unmöglich ist, ihn nachzubilden. Unsere Haut zum Beispiel ist ein absolutes Wunderwerk Gottes. Sie ist das vielseitigste Organ des menschlichen Körpers. Sie schützt, atmet, ist robust, kann Feuchtigkeit aufnehmen und nach Sekunden wieder trocken sein. Man kann nur staunen über Gottes Genialität und sein hochkomplexes Schöpfungswerk.

Über die Schöpfung der Natur und den menschlichen Körper hinaus geht aber das Werk der Erlösung, das Gott ebenso geplant, in Gang gesetzt hat und noch vollenden wird: In seinem geliebten Sohn begnadigt Gott Sünder mittels eines einfachen und schlichten Glaubens an Jesus Christus. Durch diesen Glauben wird der Mensch mit Gott versöhnt und kann mit seinem übermächtigen Schöpfer kommunizieren. Dann ist der Weg gebahnt, den Zweck zu erfüllen, zu dem der Mensch letztlich geschaffen wurde, nämlich seinen Schöpfer zu preisen und ihn anzubeten. Wahre Naturwissenschaft ist solche, die den Menschen zu diesem Ziel führen will.

Axel Schneider
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Frage
Wie naheliegend ist es für Sie, als Geschöpf den Schöpfer zu preisen?
Tipp
Wenn man nüchtern die Vielfalt der Schöpfung betrachtet, kommt man zu einem logischen Fazit.
Bibellese
Jesaja 40,12-26

Gemeindeforum 11/2023

Das Gemeindeforum soll als regelmäßiger Prozess in unserer Gemeinde installiert werden. Zwei Mal im Jahr möchten wir diesen Ort des Nachdenkens und der Orientierung nutzen. Das nächste Gemeindeforum findet statt am

  • 04. November, von 08:15 Uhr bis 11:30 Uhr im Gemeindeamt Kematen.

Das Thema ist für alle wichtig, die an der Entwicklung unserer Gemeinde interessiert sind und die sich für eine Gemeinde einsetzen möchten, in der Leben verändert werden.

Nach einem gemeinsamen Frühstück blicken wir zurück auf die Ergebnisse des Gemeindeforums im Frühjahr. Und wir klären in diesem Zusammenhang Fokusbereiche. Im Zentrum steht dann aber die Frage: Wie wachsen wir gemeinsam?

Alle Gemeindeglieder und Freunde von Neukematen sind ganz herzlich eingeladen teilzunehmen.

Damit wir Essensmengen besser planen können, bitte um eine kurze Anmeldung bei mir oder im Pfarrbüro.

Bitte telefonisch oder per E-Mail anmelden

Festgottesdienst: 240 Jahre Neukematen

Die evangelische Muttergemeinde A.B. Neukematen wird 240 Jahre alt. Und das wollen wir mit Euch feiern.

Herzliche Einladung zum Festgottesdienst!
240 JAHRE NEUKEMATEN

Sonntag, 26.11.2023 um 9.00 Uhr
Evang. Kirche Neukematen
mit Superintendent Dr. Gerold Lehner

Im Anschluss an den Gottesdienst laden wir zu einem Kirchenkaffee ein.

Und wer möchte, der kann an einem „Kirchgang zu Fuß“ teilnehmen, um den damaligen Weg unserer Vorfahren zum Gottesdienst nachzuempfinden.

Gestartet wird wie folgt:
Ort Uhrzeit Entfernung
Bahnhof Rohr 07.45 Uhr 5 Kilometer
Gemeindeamt Piberbach 07.45 Uhr 5 Kilometer

Wir freuen uns auf den Festgottesdienst und Euer Dabeisein!

Für das Presbyterium,

Susanne Hoffelner
Kuratorin

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