Mittwoch, 16. August 2023: Anhalten-Sehen-Hören-Leben, Hiob 33,18

Wer in Amerika an einen ungesicherten Bahnübergang kommt, wird trotzdem durch ein merkwürdiges Zeichen darauf hingewiesen, dass an dieser Stelle Gefahr droht. In seiner Form ist es ein Kreuz, denn hier kreuzen sich ja Schiene und Straße. Das ist also nichts Besonderes. Aber dieses Kreuz ist beschriftet. »Stop, Look, Listen, Live« ist zu lesen. Anhalten, sehen, hören und leben. In einigen Ländern wird durch diese Worte ebenfalls vor dem Überqueren einer Straße gewarnt. Und da viele Leute nur noch über ihr Handy gebeugt durch die Straßen gehen, wurde »Stop, Look, Listen, Live« zusätzlich auch auf den Gehweg gemalt.

Diesen Hinweis können wir auch gut in unser Leben mit hineinnehmen. Immer einmal wieder anhalten und auf das gelebte Leben zurückschauen. Vielleicht auf Warnsignale hören und sich neu ausrichten. Mose, der Anführer des Volkes Israel, hat das so ausgedrückt: »Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden« (Psalm 90,12; LUT). Die Menschen setzen sich allerdings ungern mit dem Tod auseinander. Terroranschläge, Massenunfälle, Wirbelstürme; täglich müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass Menschen sterben. Trotzdem wird diese Tatsache verdrängt.

Auch Christen dürfen immer mal wieder innehalten, Bilanz ziehen, sich fragen: Lebe ich als Kind des großen Gottes? Kann ich danken für das gelebte Leben? Habe ich alles richtig sortiert? Meine Zeit, meine Kraft und mein Geld? Denn auch für Christen gilt, dass ihr natürliches Leben irgendwann zu Ende ist. Bin ich mir da noch bewusst, dass die ewige Herrlichkeit mein Ziel und der Himmel meine eigentliche Heimat ist? Denn Christen wissen, dass sie durch das Blut Jesu Christi Frieden mit Gott haben und ein ewiges Leben bei Gott auf sie wartet.

Herbert Laupichler
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Frage
Achten Sie in Ihrem Leben auf Warnsignale?
Tipp
Nutzen Sie Stopp-Signale im Sinne von Psalm 90,12! Fragen Sie sich: Was wäre, wenn ich morgen sterben müsste?
Bibellese
Psalm 90

Dienstag, 15. August 2023: Der Gutschein, Johannes 6,40

Vor Jahren bekamen wir einen Gutschein für ein Erholungsbad. Der Wert des Gutscheins war nicht gering. Es handelte sich um ein großzügiges Geschenk. Es umfasste alle Möglichkeiten, die dieses Bad bot: Sauna, Massagen – und natürlich auch das Schwimmen. Eigentlich gehen meine Frau und ich gerne ins Schwimmbad. Doch wir legten den Gutschein erst einmal beiseite. Wir wollten dieses schöne Angebot durchaus wahrnehmen. Für den Besuch hätten wir allerdings ins Auto steigen und rund eine Stunde fahren müssen. Also wurde dieser Ausflug immer wieder aufgeschoben. Monate vergingen. Und der Gutschein versank unter immer neuen Briefen. Ab und an, beim Aufräumen, stießen wir wieder auf ihn. »Ach, das wollten wir doch immer einmal machen …« Und wieder wurde er wegsortiert. Bis er nach Jahren wieder auftauchte. Doch da war das Angebot längst abgelaufen. Der wertvolle, mit besten Wünschen geschenkte Gutschein war verfallen. Für uns war das wirklich peinlich. Denn der Schenker hatte sich viele Gedanken gemacht und uns wirklich etwas Gutes tun wollen. So achtlos waren wir mit diesem Geschenk umgegangen.

Gott ist auch ein wohlmeinender Schenker. Es ist sein ausdrücklicher Wille, dass wir Menschen in den Genuss seiner Herrlichkeit kommen. Er will uns nichts weniger als die Ewigkeit schenken! Dafür hat er schon alles vorbereitet und den vollen Preis bezahlt. Er übermittelt sein Angebot durch seinen Sohn Jesus Christus. Allein der Glaube an diesen ist nötig, um dieses Angebot anzunehmen. Doch ich fürchte, dass viele Menschen mit diesem einzigartigen Angebot umgehen wie wir mit unserem Gutschein. Und irgendwann, mit dem Ende unseres irdischen Lebens, verfällt dieses Angebot für immer und ewig.

Markus Majonica
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Frage
Wo liegt der »Gutschein Gottes« bei Ihnen, und wann werden Sie ihn einlösen?
Tipp
Nichts ist wertvoller als selbstlose Liebe.
Bibellese
2. Samuel 9,1-13

Montag, 14. August 2023: Gefährliche Abkürzungen, Psalm 125,5

Sie waren auf der Hochzeitsreise und besahen sich an einer Raststätte die nächste Reiseetappe. Die Straße machte einen gewaltigen Umweg, bevor sie die beiden an ihr Ziel brachte. Aber dann war auf der Karte noch eine viel kürzere Strecke zu erkennen, die außer einigen kleinen Kurven direkt auf ihr Ziel zulief. »Die nehmen wir«, beschlossen beide.

Als sie an die bewusste Abzweigung kamen, lasen sie ein Schild: »Schlechte Wegstrecke«. Die Frau riet, auf der großen Straße weiterzufahren. Er aber dachte, dies sei eine Gelegenheit, seiner jungen Frau zu zeigen, welch tüchtigen und mutigen Mann sie geheiratet hatte. So achtete er nicht auf ihre Warnung und fuhr einfach los. Weil es viel geregnet hatte, versanken die Räder schon bald in tiefem Matsch. Es ging auch nicht rückwärts, noch konnte man wenden. Zum Glück ließ sich die Tür noch öffnen. So wateten sie durch den tiefen Matsch zur Straße zurück. Wie die Stimmung der beiden frisch Vermählten nun war, lässt sich erahnen. Hoffentlich hat die Achtung der jungen Frau vor ihrem Mann hier keinen dauerhaften Schaden erlitten, und hoffentlich hat er gelernt, nicht »aus dem Bauch heraus« zu handeln, sondern reif und besonnen zu werden.

Hätten sie unseren Tagesvers gekannt, so wäre ihnen wenigstens klar geworden, dass sie nicht die Einzigen waren, denen es so erging. Aber dieser Spruch enthält – wie viele andere Bibelworte trotz der Negativaussage noch einen Trost, indem er Gott ins Spiel bringt. Gott lässt zwar Stolz, Überheblichkeit und Hochmut gerade bei denen kläglich scheitern, die sich von ihm abwenden; aber solche, die auf ihn vertrauen, lässt er nicht fallen, sondern hilft ihnen wieder auf die Beine, wenn sie ihr Versagen vor ihm bekennen.

Hermann Grabe
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Frage
Was musste der junge Mann noch lernen?
Tipp
Mancher Schaden lässt sich vermeiden, wenn man sich beraten lässt.
Bibellese
Sprüche 1,20-33

Sonntag, 13. August 2023: Verursacher gesucht – Stellvertreter gefunden, 2. Korinther 5,21

Die ersten Gedanken nach einer Corona-Infizierung gelten natürlich auch der Frage, bei welcher Gelegenheit man sich wohl angesteckt hat. Wem habe ich das zu verdanken? Damit einher geht der Drang, das aufzuklären, was sich aber meist als aussichtsloses Unterfangen herausstellt.

Der Grund für den Drang nach Aufklärung ist vielleicht der, dass wir uns für ungerechtfertigt Betroffene halten, für solche, denen das eigentlich nicht hätte widerfahren dürfen. So will man wenigstens denjenigen finden, der mutmaßlich dafür verantwortlich ist. Das steckt tief in uns drin, dass ein Schuldiger gefunden wird und für das geradesteht, wofür er verantwortlich ist. Im Rechtswesen ein durchaus üblicher Vorgang. Was aber, wenn es alle gleichermaßen betrifft? Weil sich schließlich jeder anstecken kann und auch selbst dazu ein Stück weit beiträgt. Wenn alle betroffen sind, macht es keinen Sinn mehr, einen einzelnen Verursacher festzustellen, weil potenziell jeder so einer sein oder werden kann. Jeder hat dann mit sich selbst genug zu tun.

So ist es im Grunde auch mit der Sünde – oder sogar noch mehr als das. Jeder ist so sehr selbst darin verstrickt, dass es keinen Sinn ergibt, einen Einzelnen dafür verantwortlich zu machen. Das Schreckliche ist: Sünde führt immer zum Tod. Sie tötet jeden, es sei denn, sie ließe sich »isolieren«, d. h. eingrenzen auf maximal eine Person, die von ihrer tödlichen Wirkung betroffen ist. Und tatsächlich ist das geschehen. Jesus wurde am Kreuz für uns zur Sünde gemacht (2. Korinther 5,21). Sie wurde auf ihn konzentriert. Er starb an unserer statt. Nicht in einem Krankenhausbett, dahinsiechend, sondern für alle sichtbar am Kreuz, sozusagen im Mittelpunkt des Weltgeschehens.

Joachim Pletsch
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Frage
Ist das nicht aller Annahme und ewiger Erinnerung wert?
Tipp
Jesus starb für uns, damit wir ewig leben können. Das setzt wahrlich Kräfte frei, sich für ihn einzusetzen.
Bibellese
1. Timotheus 1,12-17

Samstag, 12. August 2023: Wenn Jesus in ein Leben kommt, 2. Timotheus 1,5

Ihre Mutter hatte als junges Dienstmädchen in einer fremden Stadt gearbeitet und war einige Zeit später von einem verheirateten Mann schwanger geworden. Ihr Baby Luise musste sie zur Adoption freigeben. Ein älteres, kinderloses Ehepaar nahm das Mädchen auf. Doch kaum war es zwölf Jahre alt, starben beide Pflegeeltern. Luise kam zu ihrer »Tante«, nicht wissend, dass diese oft so harte Frau ihre eigentliche Mutter war. Sie hatte inzwischen geheiratet und ließ die kleine Luise, die sie wohl an ihre demütigende Zeit als Dienstmädchen erinnerte, ihre Ablehnung spüren. Luise wuchs zu einer jungen Frau heran, hungrig nach Liebe und Annahme. Als sich ein charmanter Mann für sie interessierte, Inhaber einer Bäckerei, schienen sich ihre Mädchenträume doch noch zu erfüllen. Doch schon kurz nach der Hochzeit spürte sie, dass weniger die große Liebe als mehr das Erbe ihrer Pflegeeltern und ihre jugendliche Arbeitskraft bei der Partnerwahl die entscheidende Rolle gespielt hatten.

In dieser schwierigen Zeit lernte sie Menschen kennen, die ihr von Jesus Christus erzählten. Die vaterlose, oft vom Leben enttäuschte Luise fand bei Gott die Liebe und Annahme, nach der sie sich sehnte. Sie erkannte, dass sie Jesus brauchte, und schenkte ihm ihr Leben. Treu besuchte sie die Gottesdienste, auch als diese während der Nazi-Zeit verboten wurden und ihr Mann ihr das Leben deswegen oft schwer machte.

Luise starb mit 91 Jahren. Sie war meine Urgroßmutter und die Erste aus unserer Familie mit einem persönlichen, lebendigen Glauben an Jesus Christus. Sie liebte ihn bis an ihr Lebensende, und ich erinnere mich, wie sehr ihre blauen Augen strahlten, wenn sie von ihm redete. Jesus war ihr Halt, ihre Freude, ihre Hilfe und ihr Lebensinhalt – bis zum Schluss.

Elisabeth Weise
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Frage
Was kann einen durch die Höhen und Tiefen des Lebens tragen?
Tipp
Wer Jesus in seinem Leben hat, weiß sich trotz aller Schwierigkeiten geliebt und geborgen.
Bibellese
Philipper 2,1-11; 3,8-15

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